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Kay Scarpetta 16: Scarpetta

Titel: Kay Scarpetta 16: Scarpetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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nach Scarpetta612 zu erkundigen.
    Nun hatten sie die Informationen, die Lucy brauchte. »Das Passwort lautet stiffone, in einem Wort.« Berger buchstabierte es für Lucy. »Marino, vielleicht sollten Sie den Sicherheitsdienst des John Jay kontaktieren und nachfragen, ob in der Nacht des 28. Dezember und gestern Nachmittag jemand vor dem Unterrichtsgebäude beobachtet worden ist.«
      »In beiden Fällen«, fügte Benton hinzu, »wäre das Gebäude geschlossen gewesen, am 28. wegen der späten Stunde und gestern wegen des Feiertags.«
    »Gibt es Überwachungskameras? «, erkundigte sich Berger. »Wisst ihr, was ich glaube?«, mischte sich Lucy ein. »Ich denke, die IP- Adresse wurde mit Bedacht ausgewählt, um den Eindruck zu erwecken, dass die Mails wirklich von Tante Kay sind. Sie arbeitet am John Jay. Warum also sollte sie keine E-Mails mit dem dortigen drahtlosen Netzwerk verschicken? Der springende Punkt ist, dass es die Person, die Tante Kays Identität gestohlen hat und diese Mails verschickt, offenbar nicht kümmert, ob man die IP-Adresse zurückverfolgen kann. Vermutlich war das sogar ihre Absicht. Ansonsten hätte sie nämlich auf einen Proxy-Server zurückgegriffen, einen Server, der irgendwo steht, Dateien für einen sammelt und einem für jede Mail, die man verschickt, eine vorübergehende Adresse zuteilt, damit niemand die wahre IP findet.«
      »Das ist die Front, an der ich kämpfe«, machte Berger ihrer Lieblingsklage über das Internet Luft. Lucy hörte das gern, denn schließlich war sie diejenige, die sich mit Bergers Dämonen auskannte. »Wirtschaftsverbrechen. Stalking. Identitätsdiebstahl«, fügte Berger hinzu. »Das sind die Dinge, mit denen ich mich herumschlagen muss.«
      »Welche Informationen haben wir über das Konto Scarpetta612?«, erkundigte sich Marino bei Lucy, als ob zwischen ihnen nie etwas vorgefallen wäre.
      Der einzige Unterschied war, dass er sich zurückhaltender und damit ausnahmsweise höflicher verhielt.
      »Gibt es da noch mehr als die allgemeinen Daten, die ich bekommmen habe? «, fügte er hinzu.
      »Als Name ist Dr. Kay Scarpetta verzeichnet. Adresse und Telefonnummer stimmen mit der ihres Büros in Watertown überein. Alles allgemein bekannt«, erwiderte Lucy. »Keine persönlichen Informationen, keine Zusatzfunktionen, so dass die Person, die das Konto eingerichtet hat, ihre Kreditkarte nicht einsetzen musste.«
    »Wie bei Terris Konten«, ließ sich Berger vernehmen. »Und bei Millionen anderer«, entgegnete Lucy. »Ich habe mich gerade in Scarpetta612 eingeloggt. Die einzigen E-Mails waren an Terri Bridges gerichtet oder stammten von ihr.« »Könnte das nicht darauf hindeuten, dass Terri selbst das
    Konto eingerichtet hat, um den Eindruck zu erwecken, dass Kay ihr schreibt? «, meinte Berger.
      »Was ist mit dem MAC, dem Gerätezugangscode?«, ergänzte Benton.
      Lucy ging weiter die E- Mails durch. »Der passt zu keinem dieser Laptops, aber das heißt nur, dass Terri oder eine andere Person nicht mit einem der beiden Geräte zum John Jay gegangen ist, um von dessen Netzwerk aus die E-Mails abzuschicken. Doch du hast recht. Das Konto Scarpetta612 scheint einzig und allein dem Zweck zu dienen, es dieser Person zu ermöglichen, unter Kays Namen mit Terri Bridges zu korrespondieren. Und das würde wiederum zu dem Schluss führen, dass Terri selbst diese Person war. Wenn es da nicht eine Sache gäbe.«
      Die Sache, die sie meinte, war gerade auf ihrem Bildschirm aufgetaucht.
      »Während ich mit euch spreche, gehe ich das Konto Scarpetta612 durch«, verkündete sie. »Und dabei bin ich auf etwas wirklich Wichtiges gestoßen.«
    Lucy traute ihren Augen kaum.
      »Gestern Abend um neunzehn nach acht hat Scarpetta612 eine Mail verfasst, die als Entwurf auf dem Server gesichert, allerdings nie abgeschickt wurde«, fuhr sie fort. »Ich leite sie jetzt an euch weiter und lese sie dabei laut vor. Diese Mail schließt Terri oder Oscar als Autor aus. Habt ihr verstanden? Laut dieser Mail kann keiner der beiden Scarpetta612 sein.«
      »Mist«, sagte Marino. »Jemand hat eine E-Mail geschrieben, während es hier von Cops nur so wimmelte? Vermutlich lag ihre Leiche da schon in der Gerichtsmedizin.«
      »Soweit ich mich erinnere, wurde sie gegen acht eingeliefert«, merkte Scarpetta an.
      »Jemand schreibt eine E-Mail an Terri und beschließt aus irgendeinem Grund, sie nicht abzuschicken«, überlegte Lucy laut. »Das könnte doch heißen, dass die Person

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