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Kay Scarpetta 16: Scarpetta

Titel: Kay Scarpetta 16: Scarpetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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Wörter und Redewendungen, Anspielungen, Sprachbilder und Vergleiche auf«, erläuterte Lucy ihre Sprachanalyse.
      »Wie kann ein Computer Vergleiche erkennen?«, wunderte sich Berger.
      »Ich gebe dir ein Beispiel: Wenn du die Wörter wie und als eingibst, sucht der Computer danach, und zwar gefolgt von Adjektiven oder Substantiven. Wie ein langes, hartes Stuhlbein - als ob er drei davon hätte. In der blumigen Sprache von Gotham Gotcha finden sie sich haufenweise. Leicht gekrümmt wie eine Banane in einem Slip von Calvin Klein, der wie abgegossen saß. Und wenn ich mich recht entsinne: Ihre winzigen Titten sind so flach wie zwei Kekse, ihre Brustwarzen so klein wie Rosinen.«
      »Und mit welcher Methode ermittelt der Computer ein Sprachbild?«, hakte Berger nach.
      »Anhand von geschlossenen Informationseinheiten, die nicht zusammenpassende Substantive und Verben im selben Satz enthalten. Mein Schädel überwinterte im feuchten Nest meines Haars. Schädel und überwintern in einem Satz würde als widersprüchlich erkannt. Ebenso wie Nest und Haar. Doch wenn du es metaphorisch betrachtest, hast du eine Zeile des Nobelpreisträgers Seamus Heaney vor dir. Und den würdest du sicher nicht als Kitschautor bezeichnen.«
    »Also liest deine neurale Netzwerk-Software Gedichte, wenn sie nicht gerade damit beschäftigt ist, im Internet Bösewichte zu jagen?«
      »Jedenfalls teilt sie mir mit, dass hinter Gotham Gotcha aller Wahrscheinlichkeit nach eine Frau steckt«, erwiderte Lucy. »Und zwar eine hinterhältige, engstirnige, neidische und zornige Person. Eine Frau, die andere Frauen als Rivalinnen betrachtet. Die andere Frauen so sehr hasst, dass sie sogar eine Geschlechtsgenossin mit Dreck bewirft, die sexuell missbraucht wurde. Sie setzt alles daran, das Opfer noch ein zweites Mal zu demütigen und zu erniedrigen - oder es zumindest zu versuchen.«
    Berger nahm die Fernbedienung und drückte auf Play. Terris von Panik erfülltes Gesicht sprach in den Spiegel, während Hände in Latexhandschuhen ihre Brüste malträtierten. Sie hatte Tränen in den Augen. Offenbar litt sie Schmerzen.
      »Nein, ich kann nicht, tut mir leid«, sagte sie mit zitternder Stimme. »Sei mir nicht böse, aber ich möchte es wirklich nicht.«
      Ihr Mund war so trocken, dass ihre Lippen und ihre Zunge schmatzende Geräusche von sich gaben.
      »Klar willst du, Baby«, entgegnete die Stimme des Täters. »Du stehst doch darauf, wenn man dich fesselt und durchfickt, oder? Und heute wird der Jackpot geknackt.«
      Behandschuhte Hände stellten ein Glas Aqualine auf die Theke und schraubten es auf. Er fuhr mit den Fingern hinein und schmierte ihr das Gleitmittel in die Vagina, während sie mit dem Rücken zu ihm stand. Dabei ließ er sich Zeit. Sein mit einem Kondom verhüllter Penis bohrte sich fest zwischen ihre Schulterblätter. Seine Finger und das Gleitmittel waren ein sexueller Übergriff. Er vergewaltigte sie mit Angst. Falls er mit dem Penis in sie eingedrungen war, war es im Bild nicht zu sehen. Doch vermutlich hatte er andere Absichten.
      Der Stuhl schabte über den Steinboden, als er sie zwang, sich zu setzen.
    »Schau, wie hübsch du im Spiegel aussiehst«, meinte er. »Wie hübsch du dasitzt. Du bist fast so groß wie im Stehen. Über wen lässt sich das sonst sagen, kleines Mädchen?« »Nicht«, sagte sie. »Bitte nicht. Oscar wird jeden Moment hier sein. Bitte hör auf. Meine Hände sind schon ganz taub. Bitte mach die Fesseln ab. Bitte.«
      Sie weinte zwar, tat aber immer noch so, als handelte es sich nur um Theater, als drohte ihr keine Gefahr und als wäre alles nur ein sexuelles Rollenspiel. Aus den Andeutungen und ihrem Verhalten ließ sich schließen, dass sie sicher schon öfter miteinander Sex gehabt hatten, vielleicht sogar gewaltsamen. Aber nicht so. So weit war es noch nie gekommen. Offenbar ahnte sie, dass sie sterben musste, und zwar auf grausige Weise. Doch sie gab sich die größte Mühe, die Situation umzudeuten.
      »Der pünktliche kleine Oscar kommt erst um fünf, der Arme. Das ist nur deine Schuld«, sagte Morales zu ihrem Gesicht im Spiegel. »Was jetzt passiert, Baby, hast du dir selbst eingebrockt ... «
      Berger schaltete den Fernseher wieder ab und machte sich ein paar Notizen.
      Alles passte zusammen, aber sie konnten es nicht beweisen, denn bis jetzt hatten sie kein einziges Mal Mike Morales' Gesicht gesehen. Weder auf diesem Video noch auf dem, das entstanden war, als er im Sommer

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