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Kay Scarpetta 16: Scarpetta

Titel: Kay Scarpetta 16: Scarpetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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besten setze ich mich mit euren Leuten dort in Verbindung«, schlug Bacardi vor. »Sie sollten die Gegend überwachen. Wenn Benton im Fernsehen spricht, wird die Hölle los sein.«
      »Ich stimme zu«, sagte Benton. »Falls Morales bis dahin noch Zweifel hatte, wird ihm spätestens dann ein Licht aufgehen: Wir wissen, dass er hinter Oscar her ist. Und der Rest der Welt hat zur Jagd auf Mike Morales geblasen.«
      »Halten Sie es für möglich, dass Oscar und Morales unter einer Decke stecken?«, fragte Bacardi. »Vielleicht sehe ich ja Gespenster, aber wie können wir sicher sein, dass die beiden nicht zusammenarbeiten wie Henry Lee Lucas und Ottis Toole? Inzwischen haben sogar viele den Verdacht, dass der Son of Sam einen Partner hatte. Wir dürfen keine Möglichkeit ausschließen.«
      »Das halte ich für äußerst unwahrscheinlich«, erwiderte Benton, während Scarpetta an der Tür den Mantel anzog. »Morales ist viel zu selbstverliebt, um sich einen Partner zuzulegen. Er ist nicht teamfähig, ganz gleich in welchem Bereich.«
    »Das stimmt«, bekräftigte Marino.
      »Und was ist mit Oscars Schuh- und Fingerabdrücken, die wir in Eva Peebles' Wohnung gefunden haben?« Ein berechtigter Einwand von Bacardi. »Sollen wir einfach darüber hinwegsehen und annehmen, es handle sich um manipulierte Beweise oder einen Irrtum?«
      »Jetzt raten Sie mal, wer die Abdrücke sichergestellt hat«, entgegnete Marino. »Morales, dieser Dreckskerl. Außerdem war er im Besitz eines Paars Turnschuhe von Oscar, da er am Abend zuvor seine Kleidung beschlagnahmt hatte.«
      »Hat jemand zugesehen, wie er die Fingerabdrücke von der Lampe abgenommen hat?«, hakte Bacardi nach. »Die sind nämlich nicht so leicht anzubringen. Das mit den Turnschuhen des Verdächtigen ist eine andere Sache. Aber man kann ja schlecht seine Finger nehmen, um Abdrücke zu hinterlassen. Ich will darauf hinaus, dass eine Menge Gerissenheit nötig ist, um Fingerabdrücke an einem Tatort zu sichern und dann dafür zu sorgen, dass es in der Computerdatenbank IAFIS zu einem Treffer kommt.«
    »Morales ist ein schlauer Bursche«, erwiderte Marino. »Ich fahre nach Murray Hill. Wen kriege ich als Unterstützung? «, verkündete Bacardi und stand auf.
      »Setzen Sie sich wieder.« Marino zupfte sie sanft hinten am Gürtel. »Sie werden doch nicht etwa ein Taxi nehmen? Sie sind Detective bei der Mordkommission. Ich fahre Sie hin und komme sofort zurück. In meinem Kofferraum liegt ein Rammbock, den Sie benutzen können. Ich habe mir ihn letzte Nacht besorgt, als ich ihn mir zum Tatort im Fall Peebles bringen ließ. Spezialausrüstung. Und dann habe ich ganz vergessen, ihn zurückzugeben.«
    »Ich gehe jetzt«, sagte Scarpetta. »Bitte seid alle vorsichtig.
    Mike Morales ist ein böser Mensch.«
    »Wirklich?«, wunderte sich Berger. »Ich habe es noch nie jemandem erzählt.«
    »Du brauchst mir nichts zu erzählen«, entgegnete Lucy. »Vermutlich hat Morales die Anwältin für Greg weichgekocht und ist wie immer vom Schürzenjäger zum Vertrauten geworden, der stets ein offenes Ohr für sein Gegenüber hat. Je länger ich darüber nachdenke, desto abstruser erscheint es mir, und das ist noch milde ausgedrückt.«
    »Glaubst du, Greg wusste Bescheid?«
      »Nein, ganz bestimmt nicht. Soll ich uns noch einen Kaffee machen?«
      »Wie kommst du darauf, dass Morales die Anwältin gevögelt hat?«
      »So etwas merkt man, wenn man mit anderen Menschen in einem Büro zusammenarbeitet. Ich mische mich zwar nicht ein, kriege aber doch so manches mit. Rückblickend betrachtet ist es sonnenklar. Wahrscheinlich hat Morales solche Dinge schon häufig praktiziert, und zwar direkt vor meiner Nase. Zumindest habe ich da so einiges läuten hören. Er verführt eine Frau, damit sie ihren Freund oder Ehemann betrügt. Und anschließend geht er mit seinem Opfer eine fürsorgliche Helferbeziehung ein und unterstützt es dabei, die Sache zu kitten. Oder er macht sich an den Mann heran, dem er Hörner aufgesetzt hat, der aber nichts davon ahnt. Morales freundet sich nämlich gern mit Leuten an, die nicht wissen, was für ein Teufel er ist. Sadistische Spiele. Er und Greg saßen häufig unten, tranken teuren Whisky und redeten. Vermutlich über mich, zumindest manchmal. Und zwar nichts Gutes.«
    »Wie lange ist das her?«
      »Morales ist vor etwa einem Jahr in die Ermittlungsabteilung versetzt worden. Es war ungefähr um diese Zeit. Gegen Ende unserer Ehe, kurz bevor Greg

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