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Kay Scarpetta 16: Scarpetta

Titel: Kay Scarpetta 16: Scarpetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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abstreiten, dass ich mir deswegen Sorgen gemacht habe«, antwortete Benton. »Ich habe einfach nur gehofft, es würde noch eine Weile dauern. Außerdem stand es mir nicht zu, über ... «
      »Du hast es Marino nie gesagt, oder?«, fiel sie ihm ins Wort. »Die Stelle am John Jay. Ihre Wohnung hier.«
      »Ich habe ihm nicht verraten, dass Kay häufig in New York ist und dass Lucy inzwischen hier wohnt.«
    »Also nein.«
      »Ich weiß nicht, wann ich zuletzt mit ihm gesprochen habe. Außerdem habe ich keine Ahnung, was er möglicherweise von selbst herausgefunden hat. Aber du hast recht. Ich hätte nie mit so etwas gerechnet, als ich dir empfohlen habe, ihn einzustellen. Dennoch war es nicht meine Pflicht, darüber zu reden ... «
      Erneut unterbrach sie ihn. »Darüber zu reden? Du hast eine ganze Menge geredet. Nur, dass es nicht die ganze Wahrheit war. Es war so eine traurige Geschichte. Und ich als mit allen Wassern gewaschene Staatsanwältin bin darauf hereingefallen. Marino hat ein Alkoholproblem. Er hat seinen Job hingeworfen, weil er es nicht erträgt, dass du und Kay verlobt seid. Er ist depressiv und schädigt sich selbst. Einen Monat in einer Therapieklinik, und er ist wieder so gut wie neu, so dass ich ihn einstellen kann. Schließlich hat er damals seine Karriere beim NYPD begonnen und war kein Fremder für mich. Ich glaube, dein Ausdruck lautete vorteilhaft für beide Seiten.«
      »Er ist ein verdammt guter Ermittler. Das musst du ihm lassen.«
      »Hast du wirklich auch nur eine Minute geglaubt, dass er nicht dahinter kommt? Dass Kay und Lucy es nie erfahren, verdammt? Kay könnte in die Staatsanwaltschaft gerufen werden, um einen Autopsiebericht zu sichten, der im Zusammenhang mit einem von Marinos Fällen steht - was übrigens todsicher irgendwann passieren wird. Sie ist immer wieder als Beraterin im Autopsiesaal tätig. Jede Woche tritt sie bei CNN auf.«
      »Woher soll er wissen, dass die Sendung nicht per Satellit aus Boston ausgestrahlt wird?«
      »Ach, verschone mich mit so was. Oder hat sich Marino seit eurer letzten Begegnung einer Lobotomie unterzogen? Allmählich frage ich mich, ob dir jemand am Hirn rumgeschnippelt hat.«
      »Pass auf«, entgegnete Benton. »Ich habe gehofft, dass mit der Zeit ... dass wir dann alles verarbeitet haben würden. Außerdem verbreite ich keine schmutzigen Geschichten, bei denen es sich, wenn wir ehrlich sind, nur um Gerüchte handelt.«
    »Unsinn. Du willst dich nur vor der Wirklichkeit drücken,  und jetzt haben wir den Salat.«
    »Ja, ich habe es vor mir hergeschoben.«
    »Vor dir hergeschoben. Bis wann? Ins nächste Leben?« »Bis ich eine Lösung gefunden habe. Die Angelegenheit ist mir entglitten.«
    »Jetzt kommen wir der Sache schon ein bisschen näher.
    Hier geht es nicht um Hörensagen, und das weißt du ganz genau. Du hast einfach den Kopf in den Sand gesteckt.«
      »Ich wollte nur, dass wieder Ruhe einkehrt, Jaime. Weiterleben ohne Groll oder Schäden, die nicht wiedergutzumachen sind.«
      »Damit alle wie durch Zauberhand wieder Freunde werden und alles so ist wie früher ... So einen Schwachsinn gibt es nur im Märchen, Benton, und das weißt du auch. Ich kann mir denken, dass Lucy ihn hasst. Kay vermutlich nicht. Sie ist nämlich nicht fähig zu hassen.«
      »Keine Ahnung, was Lucy tun wird, wenn sie ihm über den Weg läuft. Was dann? Das macht mir große Sorgen. Kein Scherz.«
    »Lache ich etwa?«
    »Du kennst sie. Wir haben ein ernstes Problem.«
      »Ich hatte gehofft, dass sie inzwischen zu erwachsen ist, um im Dienst oder dem, was sie dafür hält, andere Leute umzulegen.«
      »Irgendwann wird sie ihm begegnen oder zumindest erfahren, dass er hier ist«, wiederholte Benton. »Schließlich hast du ja entschieden, ihre forensischen Computerkenntnisse zu nutzen.«
      »Über die ich übrigens von der Staatsanwaltschaft in Queens informiert wurde. Nicht von dir. Denn du wolltest auch mir verschweigen, dass sie hier ist, in der Hoffnung, dass ich ihr nie einen Auftrag erteilen würde. Ein toller Onkel bist du. Denn wenn ich ihr einen Auftrag gebe und sie eines Tages in mein Büro spaziert kommt, wen könnte sie da wohl treffen?«
      »Hast du Marino am Telefon erwähnt?«, erkundigte sich Benton.
      »Soweit ich im Bilde bin, ahnt sie nichts. Noch nicht. Weil ich ihn nämlich nicht erwähnt habe. Ich war in Gedanken viel zu sehr bei der Frau, die letzte Nacht ermordet wurde. Außerdem bei dem, was sich auf den

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