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Kay Scarpetta 16: Scarpetta

Titel: Kay Scarpetta 16: Scarpetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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Sie öffnete sein Nachthemd und zog es vorsichtig bis zu den Hüften hinunter.
      »Ich trainiere bei mir zu Hause und mache außerdem Walking. Jeden Tag etwa sechs bis sieben Kilometer, sechs Tage pro Woche.«
      Seine Verletzungen wiesen ein eindeutiges Muster auf, das ihr Vertrauen in ihn nicht unbedingt stärkte.
      »Doch ich ändere stets die Strecke und die Tageszeit«, fügte er hinzu.
      »Sind Sie Mitglied oder Unterstützer irgendeiner Gruppe, eines Vereins oder einer Organisation?«
      »Des Amerikanischen Verbands der Kleinwüchsigen. Aber der hat ganz bestimmt nichts damit zu tun. Wie ich schon sagte, fingen die elektronischen Belästigungen vor etwa drei Monaten an. Zumindest, soweit ich weiß.«
      »Ist vor drei Monaten etwas Außergewöhnliches geschehen? Hat sich etwas in Ihrem Leben geändert?«
      »Terri. Ich bin eine Beziehung mit Terri eingegangen. Da haben sie angefangen, mich zu verfolgen. Dafür habe ich Beweise. Auf einer CD, die in meiner Wohnung versteckt ist. Auch wenn sie dort einbrechen, werden sie die niemals finden. Sie müssen sie mitnehmen, wenn Sie dort sind.«
      Scarpetta vermaß die Abschürfungen unten an seinem Rücken.
      »Wenn Sie in meiner Wohnung sind«, wiederholte er. »Ich habe dem Detective schriftlich die Erlaubnis erteilt. Er ist zwar ein unangenehmer Mensch, aber als er mich darum bat, habe ich ihm mein Einverständnis, den Schlüssel und den Code der Alarmanlage gegeben, weil ich schließlich nichts zu verbergen habe. Ich möchte, dass Sie in die Wohnung gehen. Ich habe ihm bereits mitgeteilt, dass Sie ihn begleiten sollen. Tun Sie es sofort, ehe sie Ihnen zuvorkommen. Vielleicht waren sie ja schon da.« »Die Polizei?« »Nein, die anderen.«
      Sein Körper entspannte sich unter der Berührung ihrer behandschuhten Finger.
      »Ich würde ihnen alles zutrauen«, fuhr er fort. »Doch selbst wenn sie schon dort waren, haben sie sie nicht gefunden. Es ist völlig ausgeschlossen. Die CD ist in einem Buch mit dem Titel Die Erlebnisse eines Irrenarztes von Littleton Winslow versteckt, das 1874 in London erschienen ist. Viertes Regal im zweiten Bücherschrank, links neben der Tür zum Gästezimmer. Außer Ihnen weiß es niemand.«
      »Haben Sie Terri erzählt, dass Sie verfolgt und ausspioniert werden? War sie über die Existenz der CD informiert?«
      »Ich habe lange geschwiegen, weil ich sie nicht aufregen wollte. Sie leidet an Phobien. Doch irgendwann hatte ich keine Wahl mehr. Vor einigen Wochen blieb mir nichts anderes übrig, als es ihr zu sagen, weil sie immer wieder meine Wohnung sehen wollte, was ich stets abgelehnt habe. Sie warf mir vor, ich hätte Geheimnisse vor ihr. Also musste ich ihr reinen Wein einschenken und ihr begreiflich machen, dass es gefährlich für sie sei, meine Wohnung zu betreten, da ich elektronisch belästigt würde.«
    »Und die CD?«
      »Ich habe ihr nicht verraten, wo sie ist. Nur, was sich darauf befindet.«
    »Haben Sie nicht befürchtet, sie dadurch in Gefahr zu bringen? Unabhängig davon, wo Sie sich mit ihr trafen?« »Sie sind mir offensichtlich nie zu ihrer Wohnung gefolgt.« »Woher wissen Sie das?«
    »Sie teilen mir mit, wenn sie mich verfolgen. Sie werden es selbst sehen. Deshalb habe ich Terri erklärt, sie wüssten bestimmt nichts von ihrer Existenz. Ihr könne nichts geschehen.« »Und hat sie Ihnen geglaubt?«
    »Sie war ziemlich erschüttert, hatte aber keine Angst.« »Klingt ein wenig ungewöhnlich für jemanden, der an Phobien leidet«, stellte Scarpetta fest.
      »Es kamen keine Botschaften mehr von ihnen. Schon seit einigen Wochen nicht. Ich hoffte schon, sie hätten das Interesse an mir verloren. Aber sie haben mir nur eine kleine Pause vor der wirklichen Tragödie gegönnt.« »Wie sehen diese Botschaften aus?« »E-Mails.«
      »Wenn sie aufhörten, nachdem Sie Terri davon erzählt hatten, könnte es doch sein, dass die Mails von ihr stammten. Terri könnte Ihnen doch die Mails geschickt haben, damit Sie sich verfolgt und ausspioniert fühlen. Und als Sie sie ihr gegenüber erwähnten, hat sie damit aufgehört.«
      »Ganz bestimmt nicht. So etwas Hinterhältiges würde sie niemandem antun. Insbesondere nicht mir. Absolut unmöglich.«
    »Was macht Sie da so sicher?«
      »Weil sie gar nicht die Gelegenheit dazu gehabt hätte. Woher hätte sie denn wissen sollen, dass ich zum Beispiel während eines Spaziergangs einen Umweg gemacht habe und am Columbus Cirde gelandet bin, wenn nicht von

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