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Kay Scarpetta 16: Scarpetta

Titel: Kay Scarpetta 16: Scarpetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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lernen. Sie gefiel ihm.
    »Ich schaue mir gerade das Foto von dem Fußkettchen an.
    O Gott«, sagte Bacardi. »Es ist das gleiche wie bei den anderen Opfern. Alle drei zehn Karat. Ein Fischgrätmuster, sehr dünn. Nach dem Maßstab dieses Fotos zu urteilen, muss ihr Fußkettchen, so wie die übrigen, etwa fünfundzwanzig Zentimeter lang sein. So etwas bekommt man in jedem Einkaufszentrum oder im Internet für vierzig oder fünfzig Dollar. Da wäre nur ein Unterschied, der mir sofort aufgefallen ist. Meine Leiche und die in Greenwich wurden im Freien gefunden. Offenbar waren die Opfer unterwegs, um Geld für Drogen anzuschaffen, und sind dabei an den Falschen geraten. Hatte Ihr Opfer - Terri Bridges - früher einmal Drogenprobleme oder ein anderes dunkles Geheimnis, das es dem Täter leicht gemacht haben könnte?«
      »Nichts weist daraufhin, dass sie Oxycodon oder sonst etwas genommen hat. Ich kann Ihnen nur das sagen, was im Bericht steht. Blutalkohol negativ. Die toxikologischen Untersuchungsergebnisse liegen noch nicht vor, aber es wurden in ihrer Wohnung keine Drogen sichergestellt. Außerdem können wir nicht sicher sein, dass der Täter sie sich nicht rein zufällig als Opfer ausgesucht hat. Vorausgesetzt, ihr Freund war es nicht. Und selbst wenn er sie auf dem Gewissen hat, hatten wir Silvester. Sie war als Einzige im ganzen Gebäude zu Hause. Gegenüber war auch niemand da. Nur eine Dame, die zum mutmaßlichen Zeitpunkt des Mordes an Terri nicht aus dem Fenster geschaut haben will. Angeblich. Allerdings hat mir dieselbe Dame so einiges erzählt, was mich stutzig gemacht hat. Zum Beispiel diese merkwürdige Geschichte mit dem Welpen. Wer verschenkt denn einen kranken Hund, von dem er weiß, dass er sterben wird?« »Leute wie der Serienmörder Ted Bundy.« »Genau so etwas habe ich mir auch gedacht.«
      »Vielleicht war der Kerl mit dem Auto unterwegs und hat letzte Nacht eine günstige Gelegenheit gewittert«, schlug Bacardi vor.
      »Keine Ahnung«, erwiderte Marino. »Ich muss das Viertel erst mal besser kennen lernen. Gleich schaue ich mich ein wenig um. Aber eines kann ich Ihnen jetzt schon sagen. Gestern Nacht war kaum ein Mensch auf der Straße. Wir sind hier in New York. An Wochenenden und Feiertagen flüchten die Einwohner scharenweise aus der Stadt. Außerdem habe ich in all den Berufsjahren gelernt, dass jeder Fall anders liegt. Vielleicht hat sich unser Täter ja eine Zeitlang gut benommen und hatte einen Rückfall. Es könnte auch sein, dass Oscar Bane unser Mann ist. Oder ein anderer. Wir haben nämlich ein kleines Problem mit dem Zeitzusammenhang. Ihre beiden Fälle sind ja schon fünf Jahre alt.«
      »Man kann nie wissen, warum jemand etwas tut. Oder wann. Allerdings ist Rückfall ein passender Ausdruck. Meiner Ansicht nach handeln Serienmörder unter Zwang, wie Trinker und Drogensüchtige.«
      Die Kühlschranktür öffnete sich mit einem Schmatzen, als Marino sich noch ein Bier holte.
      »Möglicherweise gibt es einen Grund, warum er sich eine Weile im Griff hatte«, verkündete ihre freundliche Stimme. »Dann ist er unter Druck geraten, vielleicht durch eine Trennung, eine Kündigung oder Geldsorgen, und die Sache ging wieder von vorn los.«
      »Mit anderen Worten, alles könnte der Auslöser gewesen sein.«
      »Ja, alles. Ich lese gerade, was Sie mir geschickt haben, und frage mich, warum die Gerichtsmedizinerin sich noch nicht auf die Todesursache festgelegt hat. Geht diese Dr. Lester denn nicht von einem Tötungsdelikt aus?«
    »Sie und die Staatsanwältin können sich nicht ausstehen.« »Sie werden ein Problem mit dem Freund kriegen, wenn es kein Mord war.«
      »Da wäre ich nie drauf gekommen«, erwiderte Marino. »Es ist nämlich schwierig, jemanden anzuklagen, wenn man nicht sicher ist, ob man es überhaupt mit einem Mord zu tun hat. Aber Berger hat eine weitere Gerichtsmedizinerin hinzugezogen, um eine zweite Meinung einzuholen. Dr. Scarpetta.«
      »Sie wollen mich auf den Arm nehmen.« Bacardi klang, als wäre ihr der Name mehr als nur geläufig.
      Marino wünschte, er hätte Scarpetta nicht erwähnt. Dann jedoch sagte er sich, es wäre nicht richtig gewesen, Bacardi die wichtige Information vorzuenthalten, dass Scarpetta an dem Fall arbeiten würde. Wenn sie sich einschaltete, kam es stets zu neuen Ergebnissen. Und falls Bacardi ihm nun die Hölle heißmachen würde, war es wohl das Beste, es gleich hinter sich zu bringen.
      »Momentan wird im Internet viel

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