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Kay Scarpetta 16: Scarpetta

Titel: Kay Scarpetta 16: Scarpetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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erwiderte Marino, nachdem er wieder gefahrlos sprechen konnte, »dass es sich um einen unterschiedlichen DNA-Mix handelt. Sie sind nicht auf die alte Dame aus Palm Beach gestoßen, weil sich ihre DNA nicht an Ihren Opfern befand. Ich denke, Sie sollten herkommen und sich mit uns zusammensetzen. Und zwar so bald wie möglich. Morgen Vormittag zum Beispiel«, schlug Marino vor. »Haben Sie ein Auto?«
      »Wann immer es Ihnen recht ist. Ich kann in ein paar Stunden da sein.«
      »Ich bin Anhänger der These«, antwortete Marino, »dass Dinge etwas gemeinsam haben müssen, wenn sie sich so stark voneinander unterscheiden.«
     
     
    15
    »Niemand wird hier beschuldigt«, sagte Benton am Telefon zu Bryce, Scarpettas Verwaltungsmann. »Ich habe mich nur gefragt, was Sie sich gedacht haben, als Sie es zum ersten Mal sahen ... Wirklich ... Das ist ein guter Einwand ... Sehr interessant. Ich richte es ihr aus.«
    Er legte auf.
      Scarpetta hatte seinem Gespräch mit Bryce nur mit halbem Ohr zugehört. Viel mehr interessierte sie sich für die Fotos von Terri Bridges' Badezimmer, die sie auf einer freigeräumten Fläche auf Bentons Schreibtisch ausgebreitet hatte. Sie zeigten einen fleckenlos sauberen, mit weißen Keramikfliesen gekachelten Fußboden und eine Ablage aus weißem Marmor. Neben einem Waschbecken mit goldenen Armaturen befand sich ein eingebauter Frisiertisch mit Parfümflaschen, einer Haarbürste und einem Kamm. An der rosafarben gestrichenen Wand hing ein ovaler Spiegel in einem goldenen Rahmen, und zwar leicht - wenn auch kaum wahrnehmbar - schief. Soweit Scarpetta es beurteilen konnte, handelte es sich um den einzigen Gegenstand im Badezimmer, der nicht makellose Ordnung ausstrahlte.
      »Dein Haar«, sagte Benton zu ihr, während sein Drucker sich in Gang setzte.
    »Was ist damit?«
    »Ich zeige es dir gleich.«
      Noch eine Nahaufnahme von der Leiche, diesmal aus einem anderen Winkel, nachdem das Handtuch entfernt worden war. Terri wies stärkere Anzeichen von Achondroplasie auf als Oscar. Ihre Nase war flacher, und ihre Stirn trat mehr hervor. Ihre Arme und Beine waren dick und nur etwa halb so lang wie bei einem durchschnittlich großen Menschen, ihre Finger wirkten plump.
      Benton drehte sich um, zog ein Blatt Papier aus dem Drucker und reichte es ihr.
    »Muss ich mir das noch einmal anschauen?«, fragte sie.
      Es war das Foto, das die heutige Kolumne in Gotham Gotcha begleitet hatte.
      »Bryce sagte, du solltest dir deine Haare gründlich anschauen«, erwiderte Benton.
      »Ich trage eine Haube«, entgegnete sie. »Es sind nur ein paar Strähnen zu erkennen.«
      »Genau das meinte er. Es war früher kürzer. Er hat das Bild Fielding gezeigt, der derselben Ansicht war.«
      Als sie sich mit den Händen durchs Haar fuhr, wurde ihr klar, worauf Bryce und Fielding hinauswollten. Sie hatte sich im letzten Jahr das Haar ein wenig wachsen lassen.
      »Stimmt«, sagte sie. »Bryce mit seinem Hygienefimmel liegt mir ständig damit in den Ohren. Es hat eine Zwischenlänge, dass ich es nicht vollständig bedecken kann. Und zum Hochstecken ist es zu kurz.«
      »Er und Fielding sind derselben Meinung«, fuhr Benton fort. »Dieses Foto ist erst vor kurzem entstanden. Und zwar innerhalb der letzten sechs Monate, denn sie sind beide überzeugt, dass sie zu diesem Zeitpunkt schon für dich gearbeitet haben. Das leiten sie aus deiner Haarlänge, deiner Armbanduhr und der Form deines Gesichtsschutzes ab.«
      »Es ist nur ein einfacher Gesichtsschutz. Keiner aus teurem Sicherheitsglas mit buntem Rahmen.«
    »Jedenfalls teile ich ihre Meinung«, stellte Benton fest. »Das ist wichtig. Denn wenn das Foto in Watertown aufgenommen wurde, stehen sie beide auf der Liste der Verdächtigen. Und sie erinnern sich nicht, jemanden beim Fotografieren beobachtet zu haben?«

      »Genau das ist das Problem«, sagte Benton. »Wie bereits erwähnt, hätte jeder X-Beliebige, der in deinem Autopsiesaal war, das Foto machen können. An deiner Körperhaltung und deinem Gesichtsausdruck erkennt man, dass du keine Ahnung hattest. Ein Schnappschuss, aufgenommen mit einem Mobiltelefon. Das ist meine Vermutung.«
      »Dann war es nicht Marino«, antwortete sie. »Der war ganz sicher nicht in meiner Nähe, so dass er mich hätte fotografieren können.«
      »Ich nehme an, dass die Kolumne im Internet ihm noch mehr zu schaffen macht als dir, Kay. Ihn zu verdächtigen ergibt überhaupt keinen Sinn.«
      Sie betrachtete

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