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Kay Scarpetta 16: Scarpetta

Titel: Kay Scarpetta 16: Scarpetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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Taschenlampe, deren kräftigen Strahl er nun auf die Lampen zu beiden Seiten der von Efeu umrankten Tür des Backsteingebäudes richtete. Er untersuchte die Backsteinstufen und den Treppenabsatz und ließ den Lichtkegel über Gebüsch und Mülltonnen gleiten. Danach rief er die Zentrale an und bat, den Cop in Terri Bridges' Wohnung an die Tür zu schicken, damit er ihn hereinließ. Nach einer Minute öffnete sich die Tür. Es war ein anderer uniformierter Kollege als beim letzten Mal.
      »Und, macht es Spaß?«, fragte Marino, ging an dem Mann vorbei ins Treppenhaus und schloss die Tür.
      »Allmählich fangt es an zu stinken«, erwiderte der Polizist, der wie sechzehn aussah. »Ich glaube, ich werde nie wieder Hühnchen essen.«
      Marino entdeckte zwei Lichtschalter links von der Tür und betätigte sie. Einer war für die Außenbeleuchtung, der andere für das Licht im Treppenhaus.
    »Wissen Sie, ob sie mit einer Zeitschaltuhr verbunden sind?« »Sind sie nicht.«
    »Wer hat heute die Außenbeleuchtung eingeschaltet?« »Ich, als ich vor etwa zwei Stunden ankam. Warum? Möchten Sie, dass ich sie wieder ausschalte?«
      Marino betrachtete die dunkle Holztreppe, die in den ersten Stock führte.
      »Nein, lassen Sie sie an«, antwortete er. »Waren Sie schon da oben? Sieht aus, als wären die anderen Bewohner noch nicht zu Hause.«
      »Ich war nirgendwo. Habe mich nicht aus der Wohnung gerührt.« Er wies auf die Wohnungstür, die einen Spaltbreit offen stand. »Es war niemand im Haus. Wenn ich hier wohnen würde, würde ich mir mit dem Nachhausekommen auch noch Zeit lassen, vor allem als allein stehende Frau.«
      »Hier wohnen keine anderen allein stehenden Frauen«, entgegnete Marino. »Nur die, deren Wohnung Sie gerade bewachen. Da drüben« - er zeigte auf die andere Tür im Erdgeschoss - »leben zwei Männer, beide Barkeeper und wahrscheinlich abends nie da. Oben, genau über Terri Bridges, wohnt ein Bursche, der am Hunter College studiert und sein Geld damit verdient, dass er anderer Leute Hunde Gassi führt. Die Wohnung gegenüber gehört einem italienischen Unternehmensberater. Er ist bei einer britischen Finanzierungsgesellschaft beschäftigt, auf deren Namen die Wohnung angemietet ist. Also eine Firmenwohnung. Der Kerl ist vermutlich ständig auf Reisen.«
    »Sind die Leute schon befragt worden?«
      »Nicht von mir. Aber ich habe sie überprüft. Nichts Auffälliges. Nach meinem Gespräch mit Terris Eltern hatte ich den Eindruck, dass sie nicht sehr kontaktfreudig war. Sie hat nie von ihren Nachbarn erzählt, schien sie nicht zu kennen und auch kein Interesse an ihnen zu haben. Doch wir sind hier schließlich nicht in den Südstaaten, wo die Leute Kuchen für ihre Nachbarn backen, um einen Vorwand zu haben, die Nase in ihr Privatleben zu stecken. Kümmern Sie sich nicht um mich. Ich werde mich kurz mal da oben umschauen.«
    »Seien Sie vorsichtig. Detective Morales treibt sich oben
    auf dem Dach herum.«
    Marino blieb auf der untersten Stufe stehen. »Was?« »Er ist vor etwa einer Stunde rauf gegangen.«
    »Hat er Ihnen einen Grund genannt?«
    »Ich habe ihn nicht danach gefragt.«
    »Hat er Sie gebeten, Ihr Auto wegzufahren?« »Warum denn?«
      »Darüber müssen Sie selbst mit ihm reden«, entgegnete Marino. »Schließlich ist er der geniale Supercop.«
      Er stieg die Treppe hinauf in den ersten Stock. In die Decke zwischen den beiden Wohnungen war eine Edelstahlluke mit einem Griff eingelassen. Darunter befand sich eine Leiter aus Aluminium mit rutschfesten Sprossen, einer ausklappbaren Sicherheitsstütze und einem Werkzeughalter, in dem einige Schraubenzieher lagen. Der Werkzeugschrank daneben stand weit offen.
    »Schweinehund«, murmelte Marino.
    Er stellte sich vor, wie Morales sich auf dem Dach halb totgelacht hatte, während Marino mühsam die Feuerleiter hinuntergeklettert war. Und dabei hätte er ihm nur den Zugang zum Dach zu zeigen brauchen. Dann hätte Marino fünf stabile Stufen in einem beleuchteten Treppenhaus benutzen können, anstatt dreißig schmale Sprossen in Dunkelheit und Kälte zu überwinden.
      Marino klappte die Leiter zusammen und verstaute sie wieder im Schrank.
      Er war schon fast wieder bei seinem Auto, als sein Mobiltelefon läutete. Unbekannter Anrufer, verkündete das Display. Sicher war es ein stinksaurer Morales.
    »Hallo«, meldete er sich vergnügt beim Weitergehen. »Marino?« Es war Jaime Berger. »Ich versuche schon die ganze Zeit, Morales zu

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