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Kay Scarpetta 16: Scarpetta

Titel: Kay Scarpetta 16: Scarpetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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herumzureden.«
    »Sie sind noch nicht in der Gerichtsmedizin. Dr. Lester wurde aufgehalten.«
    »Bestimmt nicht von einem Rendezvous«, sagte Marino. Berger lachte.
      »Ich denke, dass in einer Stunde alle da sind«, erwiderte sie in einem völlig veränderten Tonfall.
      So, als fände sie ihn interessant und komisch und womöglich doch nicht unsympathisch.
    »Benton und Kay«, fügte sie hinzu.
      Indem sie Marino das mitteilte, vermittelte sie ihm, dass sie nicht seine Feindin war. Nein, noch viel besser, es sollte heißen, dass sie ihm womöglich sogar vertraute und ihn respektierte.
      »Es wäre hilfreich, wenn wir uns alle zusammensetzen würden«, schlug er vor, »um den Fall zu besprechen. Ich habe auch die Ermittlerin aus Baltimore hinzugebeten. Sie sollte am Vormittag eintreffen. Sie kann kommen, wann es uns recht ist.«
      »Ausgezeichnet«, erwiderte Berger. »Ich möchte, dass Sie mir sofort die Passwörter und Verläufe der E-Mail-Konten besorgen, die zu den folgenden Benutzernamen gehören. Ich habe dem Provider bereits einen Brief gefaxt, in dem ich ihn anweise, sämtliche Konten einzufrieren, damit sie aktiv bleiben. Und noch etwas. Falls Sie sonst jemand danach fragen sollte, bekommt er die Informationen nicht. Das müssen Sie Ihrem Gesprächspartner unmissverständlich klarmachen, und wenn es das Weiße Haus ist. Kein Mensch darf von diesen Passwörtern erfahren. Ich bin übers Mobiltelefon zu erreichen.«
      Offenbar meinte sie Oscar Bane. Marino konnte sich nicht vorstellen, wer sonst Terris und Oscars Benutzernamen oder Provider kennen sollte. Und ohne dieses Wissen war an die Passwörter nicht heranzukommen. Die Innenbeleuchtung des Wagens brannte nicht, und er schaltete sie auch nicht ein. Eine alte Gewohnheit. Im Schein einer Taschenlampe notierte er sich die Benutzernamen und die anderen Daten, die Berger ihm diktierte.
      »Ist Oscar noch im Krankenhaus?«, erkundigte er sich dann.
      »Das ist aus offensichtlichen Gründen ein Problem.« Sie klang nicht so sachlich und geschäftsmäßig wie sonst.
      Ihr Tonfall war fast freundlich, womöglich neugierig, als dächte sie zum ersten Mal wirklich über Marino nach.
      »Aber vermutlich nicht mehr sehr lange«, fügte sie hinzu. »Außerdem hat es neue Entwicklungen gegeben. Ich bin auf dem Weg zu einer forensischen Computerfirma namens Connextions, die Ihnen vermutlich ein Begriff ist. Hier ist die Nummer.«
    Sie gab sie ihm.
      »Ich versuche, ans Telefon zu gehen, bevor Lucy es tut«, ergänzte sie.
     
    16
    Jet Ranger war fast taub, lahmte und hatte ein gestörtes Verhältnis zum Gassi gehen. Außerdem war Lucys altersschwache Bulldogge kein gebürtiger New Yorker.
      Seine Abneigung gegen Beton und Asphalt stellte in einer Stadt, wo herzlose Menschen die kläglichen Flecken Erde oder Gras rings um die wenigen Bäume mit Cayennepfeffer bestreuten, ein ernstes Problem dar. Beim ersten Mal hatte Jet Ranger schon beim Schnüffeln nach einer geeigneten Stelle eine ordentliche Nase voll abbekommen. Lucy war rasch zu dem richtigen Schluss gekommen, dass der Besitzer des Ladens neben dem jämmerlichen Ahorn dafür verantwortlich war, und hatte sich der Sache rasch angenommen, ohne den Mann zuvor zur Rede zu stellen oder ihm eine Erklärung zu geben.
      Am nächsten Morgen war sie einfach in den Laden marschiert und hatte drei Kilo geschroteten Cayennepfeffer überall im Raum verteilt. Und für den Fall, dass der überraschte Besitzer den Sinn der Aktion nicht verstand, hatte sie auf dem Weg zur Hintertür eine großzügige Dosis in der nach Urin stinkenden Toilette hinterlassen. Anschließend hatte sie den Schuster beim Tierschutzverein angezeigt.
      Da sie ihre gehfaule, arthritische Bulldogge über eine Stunde lang hatte spazieren führen müssen, bis sich der gewünschte Erfolg zeigte, war sie zu spät dran. Als sie, ein Tütchen mit Hundekot in der Hand, ihr Gebäude erreichte, stand Berger bereits im flackernden Licht der Gaslaternen vor der alten Backsteinmauer, lehnte sich an das Eisengeländer der drei Stufen, die zu Lucys schwerer Eingangstür aus Eiche führten, und wartete.
      »Es gibt auch bunte, die in kleinen Spendern verkauft werden«, meinte Berger und verzog beim Anblick des Tütchens das Gesicht. »Vor allem sind sie nicht durchsichtig.«
    Lucy ließ Jet Rangers Geschäft in eine Mülltonne fallen. »Hoffentlich wartest du noch nicht sehr lange«, erwiderte sie. »Er ist einfach kein Städter. In einem

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