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Kaylin und das Reich des Schattens

Kaylin und das Reich des Schattens

Titel: Kaylin und das Reich des Schattens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Sagara
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waren
versteinert
!”
    “Richtig.”
    Sie schwieg eine ganze Minute lang. “Bist du ein Arkanist?”
    “Ich? Nein, Kaylin. Ich habe Vereinigungen nie sonderlich gemocht, und das Bedürfnis, zu etwas zu gehören, ist oft menschlich.”
    “Aber du –”
    “Sie wollten Unsterblichkeit”, fuhr der Koloniallord fort, als hätte sie ihn nicht unterbrochen, “und auf eine gewisse Art haben sie die hier gefunden. An diesem Ort sind sie sich nicht bewusst, dass Zeit vergeht – nur wenn sie wach sind.” Er hielt inne. “Ich habe ein großes Interesse an sterblichen Dingen – Dingen, die vergehen und sich verändern. Sogar im Tod seid ihr nicht wie die Barrani.”
    Ihre Arme kribbelten. “Du hast die Magie der Burg benutzt.”
    “Ich habe es gewagt, ja. Und dies ist eines von vielen Resultaten. Nicht alle sind so glücklich. Nicht alle”, fügte er leise hinzu, “sind so uneingeschränkt schön.”
    “Das soll schön sein?”, fragte sie leise. Sie begann aufzustehen. Er griff nach ihrer Hand, auch wenn die Thronsessel nicht nebeneinanderstanden.
    “Wenn sie dich stören”, sagte er kalt, die Drohung in seiner Stimme deutlich hörbar, auch wenn sie den Worten fehlte, “kann ich sie gerne vernichten.”
    Die Musik hörte in dem Augenblick zu spielen auf, in dem die Worte seinen Mund verließen, und die Lichter in der Halle änderten sich. Die Tänzer blickten auf. Plötzlich waren sie stumm. Es war klar, dass sie ihn gehört hatten, obwohl er so leise gesprochen hatte. Sie war sich sicher, dass sie ihn auch gehört hätten, wenn er überhaupt keine Worte benutzt hätte.
    “Nun?”, sagte er leise. Tod in seiner Stimme. Tod der Tänzer. Vielleicht ihr eigener. Sie konnte es nicht so leicht trennen.
    “Lass sie”, sagte sie ihm und hasste sich dafür. “Es sei denn, du befreist sie und lässt sie zurück zu ihren …” Sie zögerte. “Haben sie Familien?”
    “Keine unter den Lebenden, nein. Und die Welt hat sich, fürchte ich, während ihrer langen Abwesenheit sehr verändert.”
    Sie hatte gesehen, was er mit den Bäumen gemacht hatte, und wusste aus erster Hand, was der Preis für Aufsässigkeit war. Sie schüttelte den Kopf. “Lass sie. Wenn es ihre eigene Wahl war –”
    “Du kannst sie gern fragen, wenn du an meinen Worten zweifelst.”
    Sie schüttelte wieder den Kopf. “Lass sie einfach.” Weil sie wunderschön waren, jeder Einzelne von ihnen, und ein Teil von ihr wollte nicht sehen, wie diese Schönheit abrupt endete.
    “Wenn du ihre Gesellschaft wünschst”, sagte er leise, “werde ich sie dir schenken.”
    Sie betrachtete die stummen, ausdruckslosen Gesichter und zuckte zusammen. Er hätte sie schlagen können, und sie hätte sich weniger getroffen gefühlt. Sie hasste ihr Gesicht dafür, so viel zu verraten.
    “Ich will sie nicht”, sagte sie, ohne Kraft, aber nicht ohne Überzeugung. “Und ich will nicht, dass du sie gegen mich benutzen kannst.”
    Er lächelte, während die Worte ihren Mund verließen. Fast wollte sie ihn mit offenem Mund anstarren. Es war ein Gedanke gewesen, ein eindringlicher, aber sie hatte ihn nicht mitteilen wollen. Er berührte ihre Wange. Seine Finger strichen über die flache Oberfläche seines Zeichens.
    Ihr Kopf zuckte bei seiner Berührung zurück, als hätte er sie geschlagen. Und das hatte er. Sein vollständiger Name hallte in langen, gedehnten Silben durch ihren ganzen Körper.
    “Du verstehst das Geschenk nicht”, sagte er zu ihr, und seine Stimme war dabei fast zärtlich. Darunter hörte sie etwas Dunkleres.
    “Nein”, sagte sie, ihre eigene Stimme belegt und zögerlich. “Das tue ich nicht.” Sie legte ihre Hand auf seine, löste sie von ihrem Gesicht, brach damit den Kontakt und löschte den Klang seines Namens aus. Ein Name, der vielleicht für einen Augenblick auch ihr eigener gewesen war. Ihre Wangen waren gerötet, ihr ganzes Gesicht rot, das wusste sie, auch wenn sie sich selbst nicht sehen konnte. Finger blieben auf seiner Hand liegen, auch das ein Schock, weil es ihre eigenen waren. Sie ließ verdammt schnell los.
    Sie zwang sich, aufzustehen.
    “Du hast mein Zeichen bereits akzeptiert”, sagte er und stand ebenfalls auf.
    “Habe ich nicht”, fuhr sie ihn an. Und merkte, langsam, dass es fast stimmte.
    Er kniff die Augen zusammen. “Sprich.” Es war keine Bitte.
    “Du besitzt mich nicht.”
    “Nein.”
    “Und das Zeichen bedeutet nicht, was es – was es bedeuten könnte.” Sie erinnerte sich genau an Lord Evarrims

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