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Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition)

Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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man die Tür zu dem jeweiligen Geschäft öffnete, wohl um den Verkäufer aus seinem Schlummer zu holen und auf die Kundschaft aufmerksam zu machen. Daher war er zu dem Schluss gekommen, dass er - also sein Gefängnis - anscheinend in irgendeinem Laden zum Verkauf angeboten wurde - und nach dieser Erkenntnis für eine ganze Weile in Panik verfallen.
    Die Ladentürglocke bimmelte nicht allzu oft. Der Kundenandrang hielt sich also offensichtlich in Grenzen. Was, wenn niemand eine kleine Schatulle aus Holz haben wollte? Wenn er dazu verdammt war, hier auf immer und ewig als Ladenhüter zu verstauben?
    Es hatte eine Zeit gedauert, bis er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Und so ganz hatte er seine Sorgen noch immer nicht abgestreift. Selbst wenn er nicht für immer und ewig hier festhängen würde - es wäre schon schlimm genug, wenn es nur für ein paar Wochen oder Monate wäre.
    Es gefiel ihm schon jetzt nicht, dass er von seinem Meister so oft - und vor allem so lange - für diese Aufträge weggeschickt wurde. Je länger er seiner höllischen Heimat fernblieb, umso mehr nistete sich dieser unsägliche Junge an seinem Platz ein. Der Erzdämon verließ sich immer mehr auf den Kerl - und dabei hatte dieser nicht einmal einen Tropfen Dämonenblut in sich …
    Mit einem Ruck bewegte sich Liekk-Baoths Gefängnis nach oben, wurde auf die Seite gedreht und der Dämon musste aufpassen, dass er in seiner empfindlichen Spinnengestalt nicht von dem herunterfallenden Stein zerquetscht wurde. Es gelang ihm, dem Brocken auszuweichen, wenn auch nur knapp. Trotzdem jubelte er innerlich. Das Kästchen war tatsächlich verkauft worden! Jetzt konnte es bestimmt nicht mehr lange dauern, bis ihn jemand befreien würde.
    Liekk-Baoth freute sich schon auf den Ausdruck im Gesicht seines Retters, wenn dieser die Schatulle, die kaum größer als ein durchschnittliches Buches war, öffnete - und sich gleich darauf Auge in Auge mit einem zwei Meter großen und äußerst schlecht gelaunten Dämon wiederfand …
     
    *
     
    Der Antiquitätenhändler stellte sich an die Tür seines Ladens und blickte dem Kunden, der soeben das Geschäft verlassen hatte, hinterher.
    Gestern Abend erst hatte er die frisch ersteigerten Gegenstände in die Regale geräumt - und nun war das erste Teil schon verkauft, dachte er. Der Tag fing gut an. Wenn auch die Art und Weise, wie dieser Verkauf vonstatten gegangen war, ziemlich seltsam gewesen ist ...
    Der Kunde, ein etwas verträumt wirkender älterer Mann von mittelgroßer Statur, war flotten Schrittes am Schaufenster des Ladens entlanggegangen - und urplötzlich wie erstarrt stehengeblieben. Der Händler hatte das zufälligerweise gesehen und sich schnell so am Rande seines Schaufensters platziert, dass er diesen Kerl unauffällig weiter beobachten konnte.
    Der Mann - er trug zwei Einkaufstüten, jede in einer Hand - hatte sich abrupt zur Schaufensterscheibe herumgedreht und war ein paar Schritte nähergekommen. Dann - als er schließlich direkt vor der Scheibe stand - hatte er den Kopf vorgestreckt und - der Händler war sich diesbezüglich ganz sicher - die Augen geschlossen! In dieser Position hatte der komische Kauz den Kopf wie ein haariges Pendel langsam hin- und herbewegt. Ganz so, als würde er etwas suchen … nur eben mit geschlossenen Augen.
    Der Händler hatte sich innerlich schon an die Stirn getippt, als der Typ die Augen wieder geöffnet, auf die Schatulle gestarrt und genickt hatte. Unmittelbar darauf war er in den Laden gekommen und hatte gesagt, dass er die Holzschachtel kaufen wolle. Er hatte sich weder für die Herkunft der Ware interessiert, noch dafür, dass die Schatulle verschlossen und leider auch kein Schlüssel vorhanden war. Nicht einmal den - zugegebenermaßen doch etwas hohen - Preis hatte er heruntergehandelt. Ohne zu klagen hatte er gezahlt, die Tüte mit der Schachtel entgegengenommen und war gleich darauf wieder aus dem Laden verschwunden.
    Jetzt sah der Händler, wie der alte Mann auf der anderen Straßenseite in ein Auto stieg und davonfuhr. Ein bunter Aufkleber prangte auf dem Heck des Wagens und trug den Namen eines recht abgelegenen Ortes hier im District. Der Antiquitätenhändler schüttelte den Kopf, drehte sich um und ging zurück in seinen Laden.
    Wahrscheinlich war der Typ einfach nur einer jener seltsamen Schatzsucher - einer Sorte Mensch, die felsenfest davon überzeugt war, dass sich in jedem verschlossenen und halbwegs alt wirkenden Gefäß irgendein Schatz

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