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Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition)

Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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Kasten zu öffnen - im Glauben, er verberge etwas Wertvolles.
    Nein, sie hatten beschlossen, sich auf ihr Glück und ihren Spürsinn zu verlassen. Und darauf, dass es höchst unwahrscheinlich war, dass ein frisch erstandener Gegenstand sofort wieder weiterverkauft wurde. Keevas Familie war schon seit langem im Antiquitätenhandel aktiv - daher wusste sie, dass dieses Geschäft eher geruhsam lief.
    Zehn Minuten später wurden sie eines Besseren belehrt.
    „Ich habe es selbst kaum fassen können“, meinte der Händler. „Da ist dieser alte Typ in meinen Laden gestürmt, gleich heute früh, und hat unbedingt diese Schatulle kaufen wollen.“
    Er zögerte und ein gieriger Ausdruck erschien in seinen Augen.
    „Warum interessieren Sie sich so für diese Holzschachtel?“, fragte er dann. „Was ist an ihr denn so Besonderes?“
    Shane bemühte sich um einen gleichgültigen Gesichtsausdruck und war dankbar dafür, dass Keeva und er sich vorher schon eine halbwegs glaubwürdige Geschichte zurechtgelegt hatten.
    „Eigentlich nichts“, entgegnete er. „Aber die Schatulle gehört zu einem Paar gleichartiger Kästchen. Meine Großmutter hat vor ein paar Tagen die eine Hälfte erstanden und sich nun gewünscht, auch den zweiten Teil zu besitzen. Dann sieht es schöner aus auf ihrem Schreibtisch. Der Zwischenhändler in London hat uns mitgeteilt, dass Sie die Schatulle inzwischen ersteigert hätten. Und da meine Freundin und ich sowieso gerade hierher in den Urlaub fahren wollten ...“
    Der Händler musterte sie von oben bis unten, sagte jedoch nichts.
    „Könnten Sie uns denn vielleicht sagen, wer der Käufer war?“, fragte Keeva. „Wissen Sie, die Großmutter meines Freundes ist schon sehr alt - und wer weiß, wie lange wir ihr noch so eine Freude machen können.“
    Jetzt trägt sie aber ein wenig arg dick auf, dachte Shane, aber es schien zu wirken. Vielleicht wollte der Händler aber auch nur endlich seine Ruhe haben.
    „Das Auto, mit dem Mann, der die Schachtel gekauft hat, kam aus einem Gebiet weiter nördlich von hier“, sagte er, ging zu einer Karte des Lake Districts, die eingerahmt neben der Ladentür an der Wand hin, und deutete auf einen Ort. Shane folgte ihm und prägte sich den Namen des Dörfchens ein.
    „In der Gegend dort leben nicht allzu viele Leute“, sprach der Händler ohne große Begeisterung weiter. „Sie sollten den Wagen schon ausfindig machen können, besonders wegen des auffälligen Aufklebers.“
    Er beschrieb ihnen den Wagen und den Aufkleber, doch damit schien seine Geduld nun endgültig erschöpft zu sein.
    „Mehr kann ich nicht sagen“, schloss er barsch. „Ich bin schließlich nur ein Antiquitätenhändler, kein Privatdetektiv. Und ich habe nicht den ganzen Tag Zeit. Auf Wiedersehen.“
     
    *
     
    Sie gingen zurück zu ihrem Auto, stiegen aber nicht ein. Keeva lehnte sich an das Heck des Wagens, Shane stellte sich daneben.
    „Wie wollen wir jetzt weiter vorgehen?“, fragte Shane.
    Keeva sah sich um. Auf dem Weg hierher waren sie durch ein paar Ortschaften hindurch gekommen, doch alle hatten nur aus einer Handvoll Häuser bestanden - und dem einen Laden, in dem sie den Proviant eingekauft hatten. Keswick hingegen wirkte zwar auch nicht gerade riesig, konnte aber zumindest als größeres Dorf oder vielleicht sogar als kleine Stadt durchgehen, fand sie. Und hier gab es eine Menge verschiedener Geschäfte.
    Sie deutete auf einen Laden für Outdoorklamotten.
    „Da könnte ich mir ein paar Sachen kaufen“, meinte sie.
    Shane nickte.
    „Und dann?“
    Keeva nagte nachdenklich an ihrer Unterlippe.
    „Der Ort, auf den dieser unsympathische Antiquitätenhändler gezeigt hat, ist ein ganzes Stück weit weg und ziemlich winzig, oder?“
    Shane nickte erneut.
    „Bis ich alles eingekauft habe und wir dorthin gefahren sind … ich brauche heute Nacht unbedingt ein richtiges Bett, ich bin total fertig“, überlegte Keeva laut.
    Ihr Blick fiel auf ein Schild, das über einer Ladentür gegenüber hing. Sie deutete mit dem Kinn darauf.
    „Dort ist eine Touristeninfo. Wir könnten versuchen, ob wir von hier aus ein Zimmer in der Nähe dieses Ortes reservieren können. Dann können wir hier in Ruhe alles einkaufen, was wir brauchen, und sind danach nicht ganz so ziellos unterwegs.“
    Shane war einverstanden.
    „Lass uns das versuchen. Aber wir sollten nicht allzu viel Zeit vertrödeln. Ich habe irgendwie ein komisches Gefühl, was die Schatulle betrifft. So, wie der Händler den Käufer

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