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Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition)

Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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erst unser Zimmer beziehen? Dann kann ich mich duschen und umziehen - und danach können wir ja zu Fuß den Ort inspizieren und nach dem Käufer der Schatulle suchen.“
     
    *
     
    „So, das dürfte alles sein.“
    Prüfend betrachtete James noch einmal das Sammelsurium seltsamer Dinge auf dem Küchentisch. Da lagen die Kerzen, das zusammengefaltete schwarze Tuch, Streichhölzer, diverse Schälchen, eine Flasche mit dem Kräutersud, den er vorhin noch gekocht hatte, zwei Stück Tafelkreide, ein roter Samtbeutel mit Halbedelsteinen, Amelias Buch, ihr langes, weißes Gewand, ein Silberglöckchen, diverse Kleinutensilien, ein Zeremonienmesser ... nein, es fehlte nichts. Wahrscheinlich waren es ohnehin zu viele Sachen - aber er wollte ganz sichergehen, auch alles dabei zu haben. Er hatte sogar das Amulett seiner Großmutter dazu gelegt und ihr alter Stab lehnte in einer Ecke des Zimmers.
    Ohne diesen Stab hatte man sie in ihren letzten Lebensjahren nirgendwo hingehen sehen. Er hatte ihr als Gehhilfe und als Stütze gedient - und natürlich als eine Art überdimensionaler Zauberstab. Amelia hatte immer behauptet, er hätte magische Kräfte - doch jetzt konnte James nichts davon spüren. Es war ein ganz normaler Holzstock, ungefähr zwei Meter lang, knorrig und mit abgegriffener, glänzender Oberfläche. Einige verschlungene Schnitzereien zogen sich über seine gesamte Länge und in den etwas dickeren Teil am oberen Ende war ein kleines Gesicht eingeschnitzt - aber das war auch alles, was ihn von einem normalen altmodischen Wanderstab unterschied.
    James atmete tief durch, dann legte er alles, was auf dem Tisch lag, gewissenhaft in eine große Umhängetasche und stellte diese schließlich neben dem Stab auf den Boden. Er sah auf die Uhr. Es war gerade einmal zehn Uhr abends, die Sonne war soeben untergegangen. So früh brauchte er sich noch nicht auf den Weg zu machen. Laut den Aufzeichnungen seiner Großmutter eignete sich die Zeit zwischen drei und vier Uhr morgens am besten für magische Rituale - die sogenannte Wolfsstunde. James hoffte allerdings stark, auf seinem Weg keinem echten Wolf zu begegnen. Wobei vor ein paar Jahren hier in der Gegend ja einer gesichtet worden sein soll …
    „Wo möchtest du das Ritual denn durchführen?“
    James zuckte zusammen. Er hatte Phoebe nicht hereinkommen hören. Mit wild klopfendem Herzen drehte er sich zu ihr um und zuckte mit den Schultern.
    „Ich habe mir gedacht, die Lichtung im Friedhofshain wäre dafür recht gut geeignet.“
    Bei diesem Wäldchen handelte es sich nicht um einen richtigen Friedhof, doch es gingen Geschichten darüber um, dass in grauer Vorzeit an diesem Platz eine Richtstätte gewesen sein soll - und dass viele der dort Gehenkten auch gleich an Ort und Stelle verscharrt worden sind und ihre Gebeine noch heute im Boden unter dem Gehölz zu finden wären.
    Phoebe verschränkte die Arme und schüttelte sich leicht, als wenn sie frieren würde.
    „Was für ein unheimlicher Platz“, sagte sie. „Ich fühle mich dort schon am helllichten Tag unwohl. Wie gruselig muss es dann erst in der Nacht sein.“
    James lächelte kläglich.
    „Amelia hat immer behauptet, der Ort sei verwunschen und voller schwarzer Magie. Weder mein Vater noch ich durften als Kinder dort spielen. Und auch jetzt habe ich keinen großen Drang, gerade dort hin zu gehen - aber ich wüsste nicht, welcher Platz sich sonst besser eignen würde.“
    Phoebe nickte.
    „Du hast ja Recht. Aber bist du sicher, dass ich dich nicht doch begleiten soll?“
    James schüttelte heftig den Kopf.
    „Nein, dein Platz ist hier, bei Charlotte“, sagte er.
    In der Sicherheit des Hauses, fügte er in Gedanken hinzu. Er wusste nicht, was er heute Nacht erreichen würde. Aber wie auch immer es ausgehen mochte, er wollte seine Familie auf jeden Fall vor allen möglichen Gefahren geschützt wissen.
    Phobe kam zu ihm und umarmte ihn stumm. Einige Sekunden gab er sich diesem Trost hin, dann löste er sich von ihr.
    „Ich werde mich jetzt lieber noch ein bisschen hinlegen“, sagte er. „Und so gegen zwei Uhr breche ich dann auf ...“
     
    *
     
    Ihre Wirtin - „Bitte nennt mich Rosie, alle nennen mich so“, hatte sie gleich zur Begrüßung gesagt - entpuppte sich als entzückende verwitwete Dame Mitte sechzig.
    „Ich habe mir schon Sorgen gemacht, dass ihr heute vielleicht doch nicht mehr kommt“, plapperte sie munter, während sie Keeva und Shane eine schmale Treppe hinauf führte. „Schließlich ist es

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