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Kein Alibi: Roman (German Edition)

Kein Alibi: Roman (German Edition)

Titel: Kein Alibi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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war sie auch, aber ich habe sie nie zum Trinken gezwungen.«
    »Sie haben sie zu ihrem Hotelzimmer begleitet und mit ihr geschlafen.« Rasch warf er Bobby einen Blick zu. »Ist das wahr?«
    Bobby konnte der stummen Herausforderung in den Augen des anderen Mannes nicht widerstehen. »Ja, das ist wahr. Außerdem hat sie jede Minute genossen.«
    Heinz räusperte sich unbehaglich. »Mr. Trimble, ich rate Ihnen,
nichts weiter zu sagen. Alles, was Sie sagen, kann gegen Sie verwendet werden. Denken Sie daran.«
    »Glauben Sie, ich lasse mich, ohne mich zu verteidigen, von irgendeiner pummeligen Mieze der Vergewaltigung bezichtigen?«
    »Dafür gibt es ja Gerichtsverhandlungen.«
    »Scheiß auf die Verhandlung. Und auf dich auch.« Bobby wandte sich wieder an Smilow. »Die lügt, dass sich die Balken biegen.«
    »Sie haben also nicht mit ihr geschlafen, während sie alkoholisiert war?«
    »Natürlich habe ich. Und sie hat mich noch dazu ermutigt.«
    Smilow seufzte mit schmerzhafter Miene und rieb sich die Augenbraue. »Ich glaube Ihnen, Mr. Trimble, wirklich, aber vom Standpunkt des Gesetzes aus wandeln Sie auf Messers Schneide. Die Gesetze haben sich geändert. Die Formulierungen sind inzwischen messerscharf. Es gibt eine erhöhte öffentliche Sensibilität für Vergewaltigungsopfer; deshalb vertreten Staatsanwälte und Richter diesbezüglich eine harte Linie. Sie wollen nicht dafür verantwortlich sein, dass ein Vergewaltiger straffrei –«
    »Ich habe noch nie eine Frau vergewaltigen müssen«, rief Bobby aus, »ganz im Gegenteil.«
    »Ich verstehe«, erwiderte Smilow gelassen. »Sollte aber Miss Rogers darauf plädieren, sie sei auf Grund des von Ihnen aufgezwungenen Alkohols nicht zurechnungsfähig gewesen, dann könnte daraus in den Händen eines guten Staatsanwalts durchaus ein Prozess wegen Vergewaltigung entstehen.«
    Bobby kreuzte die Arme vor der Brust, erstens, weil diese Pose nonchalant wirkte, aber hauptsächlich deswegen, weil er am Rand der Panik stand. Mit achtzehn war er zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden, die ihm gar nicht geschmeckt hatte. Kein bisschen. Er hatte sich geschworen, dass er dort nie wieder hinginge. Da er befürchtete, man könnte ihm die Angst an der Stimme ablesen, sagte er gar nichts.
    Smilow fuhr fort: »Bei Ihrer Verhaftung waren Sie im Besitz von Drogen.«
    »Ein paar Joints. Dieser, wie hieß sie noch, habe ich keinen einzigen gegeben.«
    Smilow musterte ihn hart. »Nein?«
    »An die hätte ich doch nie guten Stoff verschwendet. Dazu war’s mit ihr viel zu einfach.«
    »Trotzdem bleibt es dabei: Sie haben ein Problem. Wem würden die Geschworenen Ihrer Meinung nach glauben? Einer einfachen lieben Dame wie ihr? Oder einem weltgewandten Zuchthengst Ihres Formats?«
    Noch während sich Bobby eine passende Antwort überlegte, ging die Tür auf und eine Frau kam herein. Sie war zierlich, hatte kurze dunkle Haare und strahlend schwarze Augen. Schöne Beine. Kleine spitze Titten. Wenn Bobby nicht irrte, eine Zuchtmeisterin, wie sie im Buche stand.
    Sie sagte: »Hoffentlich hat dieser Drecksack noch nicht gestanden.«
    Smilow stellte sie als Steffi Mundell von der Bezirksstaatsanwaltschaft vor. Heinz war um die Kiemen ein wenig grün angelaufen und schluckte unaufhörlich. Es war kein gutes Zeichen, dass sein eigener Anwalt angesichts dieses Biests zitterte und aussah, als müsste er sich jeden Moment übergeben.
    Smilow bot ihr einen Stuhl an, aber sie wollte lieber stehen. »So lange werde ich nicht bleiben. Ich wollte Mr. Trimble lediglich klar machen, dass ich auf Vergewaltigungsprozesse spezialisiert bin und bei erstmaligem Vergehen für Kastration plädiere. Und damit meine ich nicht die chemische Variante.« Dabei legte sie die Hände flach auf den Tisch und beugte sich vor, bis ihre Nase dicht vor seiner war. »Für das, was du der armen Ellen Rogers angetan hast, kann ich’s kaum erwarten, bis ich deine Eier auf dem Block liegen habe.«
    »Ich habe sie nicht vergewaltigt.«
    Sein ehrlicher Einspruch ließ Miss Mundell ungerührt. Sie grinste ihn nur zynisch an und meinte: »Auf Wiedersehen im Gerichtssaal, Bobby.« Damit drehte sie sich auf ihren hohen Absätzen um, rauschte hinaus und warf die Tür hinter sich ins Schloss.
    Smilow massierte sein Kinn und schüttelte sorgenvoll den Kopf. »Bobby, ich fühle mit dir. Mit Steffi Mundell als Staatsanwältin steht dir ’ne Menge Schmerz bevor.«
    »Vielleicht möchte Mr. Trimble in Erwägung ziehen, bei einem weniger

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