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Kein Alibi: Roman (German Edition)

Kein Alibi: Roman (German Edition)

Titel: Kein Alibi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Hammond assistieren.«
    »Überrascht mich nicht. So ein Fall verlangt nach mindestens zwei klugen Köpfen.« Da sie spürte, dass noch mehr dahinter steckte, zog sie fragend eine Augenbraue hoch. »Und?«
    »Außerdem ist es deine Aufgabe, als Barriere zwischen uns zu dienen und dafür zu sorgen, dass die Zusammenarbeit freundlich ausfällt. Sollte das nicht gelingen, musst du wenigstens ein Blutvergießen verhindern.«
    »Wörtliches Zitat von Mason gegenüber deinem Häuptling?«
    »Lediglich eine Umschreibung.« Er lächelte grimmig. »Aber mach dir nicht zu viel Sorgen. Ich bezweifle, dass es zum Blutvergießen kommt.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher. Ich habe euch schon kurz vor einem tödlichen Zweikampf erlebt. Worum geht’s dabei eigentlich?«
    »Wir können uns auf den Tod nicht ausstehen.«
    »Das weiß ich, Smilow. Wie ist es dazu gekommen?«
    »Ist ’ne lange Geschichte.«
    »Ein andermal?«
    »Vielleicht.«
    Sie war frustriert, weil er sich nicht festlegen wollte. Nur allzu gern hätte sie gewusst, was hinter der offenen wechselseitigen Abneigung zwischen ihm und Hammond steckte. Natürlich waren beide vom Charakter her grundverschieden. Smilows unnahbare Haltung stieß die Leute ab, aber das war gewollt, falls sie sich nicht völlig irrte. Hammond hatte Charisma. Obwohl man sich auch seine enge Freundschaft erst verdienen musste, war er ein freundlicher, offener Mensch. Smilow war pingelig und makellos gepflegt, während Hammond von Natur aus und mühelos attraktiv wirkte. Auf dem College wäre Smilow der Kommilitone gewesen, der das Examen mit Auszeichnung bestanden und allen anderen den Notendurchschnitt ruiniert hätte. Auch Hammond hatte ausgezeichnete Noten gehabt, war aber obendrein noch ein populärer Studentensprecher und Sportstar gewesen. Beide waren Erfolgsmenschen, aber der eine hatte für seine Leistungen hart kämpfen müssen, während sie dem anderen in den Schoß gefallen waren.
    Mit Smilow konnte sich Steffi eher identifizieren. Für seine Abneigung gegenüber Hammond empfand sie ein gewisses Verständnis, eine Abneigung, die durch Hammonds eigene Einstellung gegenüber seinen Vorteilen verstärkt wurde. Er nutzte sie nicht aus, ja, er wies sie sogar von sich. Er verschmähte sein Treuhandvermögen und lebte von seinem eigenen Verdienst. Seine Eigentumswohnung war nett, dennoch hätte er sich etwas viel Besseres leisten können. Sein einziger Luxus waren das Segelboot
und die Waldhütte, aber nicht einmal von diesem Besitz machte er Aufhebens.
    Man hätte ihn viel leichter hassen können, wenn er mit seinen Privilegien geprahlt hätte.
    Abgesehen vom Nutzen reizte es Steffi, den Grund für die Antipathie zwischen ihm und Smilow zu erfahren. Sie standen auf derselben Seite des Gesetzes, arbeiteten für ein gemeinsames Ziel, und dennoch schienen sie einander mehr zu verachten als jeden halsstarrigen Verbrecher.
    »Muss hart sein«, sagte Smilow, womit er sie aus ihren Gedanken riss.
    »Was?«
    »Ständig mit Hammond im Job zu konkurrieren, während man nachts mit ihm schläft. Oder macht gerade dieser Wettkampf die Affäre so erregend?«
    Zum ersten Mal war Steffi völlig überrumpelt. Entgeistert starrte sie ihn an.
    »Du wunderst dich, woher ich das weiß?« Sein Lächeln war so kalt, dass es ihr wie ein Eiszapfen durchs Rückgrat schoss. »Durch negative Auslese. Er ist der einzige Mann im ganzen Justizgebäude, der noch nicht mit seiner Eroberung geprahlt hat.« Anzüglich schaute er in ihren Schoß. »Ich habe zwei und zwei zusammengezählt; deine verblüffte Reaktion hat meine Vermutung nur noch bestätigt.«
    Trotz seiner unerträglichen Selbstgefälligkeit verkniff sie sich jede wütende oder empörte Reaktion. Das hätte seinen Spaß nur vergrößert. Stattdessen verzog sie keine Miene und fragte mit kühler Stimme: »Warum so viel Interesse für mein Liebesleben, Smilow? Eifersüchtig?«
    Tatsächlich, er lachte. »Steffi, Flirten steht dir nicht.«
    »Fahr zur Hölle.«
    Ungerührt fuhr er fort: »Deduktives Denken ist mein Job. Und darin bin ich gut.«
    »Was beabsichtigst du mit diesem schlüpfrigen Informationsfetzen anzufangen?«
    »Nichts«, sagte er mit einem geringschätzigen Achselzucken.
»Es amüsiert mich lediglich, dass unser Goldjunge in seiner Berufsethik einen Kompromiss eingegangen ist. Bekommt seine Rüstung allmählich Flecken? Nur ein kleines bisschen?«
    »Auf ein Verhältnis unter Kollegen steht nicht gerade die Todesstrafe. Ist wie viele Verstöße

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