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Kein Alibi: Roman (German Edition)

Kein Alibi: Roman (German Edition)

Titel: Kein Alibi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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welcher Teil gelogen ist.«
    Sie bemerkten Hammond erst, als er den Mund aufmachte. »Wie steht’s?«
    Steffi drehte sich um, sie war restlos verärgert. »Na, wird aber auch Zeit. Hast du meine Nachricht nicht bekommen?«
    »Ich konnte nicht weg. Wieso denkst du, sie lügt?« Er deutete mit dem Kinn auf das kleine Fenster. Bisher fehlte ihm noch immer der Mut hinzusehen.
    »Ein Unschuldiger ist normalerweise nervös und fahrig«, sagte Smilow.
    »Unsere Frau Doktor blinzelt kaum«, erklärte ihm Steffi. »Kein Herumdrucksen, kein Räuspern, keine Ausweichmanöver. Jede Frage wird direkt beantwortet.«
    Hammond meinte: »Ich bin überrascht, dass Frank sie auf alles antworten lässt.«
    »Er will das nicht. Sie besteht darauf. Die hat ihren eigenen Kopf.«
    Endlich folgte Hammond Smilows nachdenklichem Blick und drehte sich um. Obwohl er nur ein Profil erkennen konnte, traf ihn selbst dieses wie ein Schlag. Im ersten Impuls hätte er am liebsten die Locke zurückgestrichen, die auf ihrer Wange lag. Dann hätte er sie gerne gepackt und wütend geschüttelt und gefragt, was sie, verdammt noch mal, im Schilde führte und warum sie ihn mit hineingerissen hatte.
    »Was wissen wir von ihr?«, fragte er.
    Selbst Smilow wirkte beeindruckt, während er eine lange Liste
Referenzen herunterratterte. »Außer zwei Veröffentlichungen in Psychologie heute wird sie häufig um Gastvorlesungen gebeten, besonders über ihre Studie zu Panikattacken. Auf diesem Gebiet gilt sie als Expertin. Erst vor wenigen Monaten konnte sie einem Mann den Sprung vom Fensterbrett ausreden.«
    »Daran erinnere ich mich«, meinte Hammond.
    »Stand in den Zeitungen. Die Ehefrau des Mannes rechnet es Dr. Ladd hoch an, dass sie ihm das Leben gerettet hat.« Mit einem Blick auf seinen Notizblock fügte Smilow hinzu: »Über ihr Privatleben ist nichts bekannt. Wir wissen lediglich, dass sie Single und kinderlos ist. Frank ist sauer. Er behauptet, wir hätten die Falsche geschnappt.«
    »Und was hat er sonst noch auf Lager?«, bemerkte Steffi schneidend.
    Hammond versuchte, unbeteiligt zu wirken, und meinte: »Sie wirkt wie jemand, der alles unter Kontrolle hat.«
    »O ja, die ist kontrolliert, und wie«, sagte Steffi. »Unter deren Hintern schmilzt kein Eisblock. Wenn du mit ihr redest, wirst du merken, was wir meinen. Die ist so cool, die hat praktisch kein Blut in den Adern.«
    Wie wenig du weißt, Steffi.
    »Bereit zur nächsten Runde?« Sie begab sich mit Smilow zur Tür.
    Hammond blieb zurück. »Wollt ihr, dass ich mitgehe?« Überrascht drehten sie sich um.
    »Und ich dachte, du seist ganz wild darauf, den ersten Schuss auf die Mörderin abzufeuern«, sagte Steffi.
    »Erst mal abwarten, ob sie eine Mörderin ist«, erwiderte er gereizt. »Aber das ist nicht der Punkt. Wir beide sind Smilow gegenüber zwei zu eins. Ich möchte nicht, dass er denkt, wir würden ihn überwachen.«
    »Sie können mich schon direkt ansprechen«, sagte Smilow.
    »Okay«, sagte Hammond, wobei er den Detective anschaute. »Nur damit das klar ist: Mein Eingreifen war Masons Idee, nicht meine.«
    »Mir hat Polizeipräsident Crane dieselbe Lektion in friedlicher
Koexistenz erteilt. Ich kann Sie tolerieren, wenn Sie mich tolerieren.«
    »Klingt fair.«
    Steffi atmete heftig aus. »Ende der ersten Runde im Pinkelwettbewerb. Könnten wir jetzt bitte wieder zur Sache kommen?«
    Smilow hielt ihnen die Tür auf. Hammond ließ Steffi vorangehen. Hinter ihm trat Smilow ein und schloss die Tür. Damit war der kleine Raum mit viel zu vielen Leuten voll gestopft. Smilow konnte sich nur mit Mühe an Hammond vorbei zu seinem Schreibtisch schieben. »Dr. Ladd, sind Sie sicher, dass Sie nichts trinken möchten?«
    »Nein, Detective, danke.« Auf Hammond wirkte der Klang ihrer Stimme so elektrisierend, als ob sie ihn berührt hätte. Er spürte fast ihren Atem an seinem Ohr. Hart und dumpf pochte sein Herz gegen die Rippen. Er konnte kaum Luft holen. Verdammt noch mal, nur mit äußerster Mühe gelang es ihm, sie nicht zu berühren.
    Smilow vollführte die überflüssige Vorstellungszeremonie. »Dr. Ladd, das ist Sonderstaatsanwalt Hammond Cross. Mr. Cross, Dr. Alex Ladd.«
    Sie wandte den Kopf. Hammond hielt den Atem an.

16
    »Sonderstaatsanwalt Cross kann ihnen erzählen, wo ich am Samstagabend gewesen bin und was ich getan habe, nicht wahr, Sonderstaatsanwalt Cross?«
    »Ich habe am Samstag niemanden getötet, und wenn doch, wäre es reine Notwehr gewesen. Sehen Sie, Detective Smilow,

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