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Kein Augenblick zu früh (German Edition)

Kein Augenblick zu früh (German Edition)

Titel: Kein Augenblick zu früh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
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bestätigt. Was hätte er denn sonst tun sollen? Die Sache ist absurd, verdammt noch mal! Man sollte ihn für seinen Mut belohnen und nicht wie einen Kriminellen behandeln.«
    »Dr. Loveday … Michael, ich weiß das, aber ich kann es nicht entscheiden.« Sie sah wirklich verstört aus. »Wir sind denselben Regeln unterworfen wie das Militär. Es muss auf jeden Fall eine Untersuchung durchgeführt werden.«
    »Na gut«, sagte Dad wütend und ging zur Tür. »Dann werde ich mal mit jemandem sprechen, der hier das Sagen hat.«
    Sara warf mir einen schnellen Blick zu, dann erwiderte sie: »Das wollte ich Ihnen gerade sagen. Es gibt da jemanden, der mit Ihnen sprechen will. Er wartet im Hauptquartier.«
    Ich blieb allein mit dem stummen Jack und meinen überhaupt nicht stillen Gedanken. Nach einer Weile schlich ich zur Tür und öffnete sie einen Spaltbreit. Die Aussicht war nicht berauschend: der Rücken einer massigen Gestalt in schwarzer Kampfmontur, die dort Wache schob. Dieser Fluchtweg war also versperrt. Wie um Himmels willen konnten wir Jack herausholen?
    Ich trat ans Fenster. Wir waren im zweiten Stock und ich bezweifelte, dass sich Jack selbst bei vollem Bewusstsein von hier oben abseilen könnte. Womöglich würde er nicht mal mehr gehen können. Als ich meinen Vater danach gefragt hatte, meinte er nur, ich solle mir keine Sorgen machen. Solange Jack nicht aufwache, könne man auch nicht sicher sein. Aber ich hatte beobachtet, dass er immer wieder besorgt auf Jacks Beine geblickt hatte. Er machte sich darüber genauso sehr Sorgen wie ich.
    Es blieb mir nichts anderes übrig, als mich wieder zu setzen, der Piep-Maschine zuzuhören, die Schläuche anzustarren, die wie verlängerte Därme aus Jacks Körper hingen – und darüber nachzudenken, wie wir aus diesem Schlamassel wieder herauskamen.
    »Wer wollte dich sprechen?«, fragte ich, als mein Vater ins Zimmer zurückkam.
    »Richard Stirling.«
    »Richard – wer?«
    »Richard Stirling, der Eigentümer von Stirling Enterprises. Die Einheit gehört zu dem Unternehmen.«
    Ich wandte mich schnell ab, damit er nicht sah, wie entsetzt ich war. Nach ein paar Sekunden hatte ich mein Gesicht wieder unter Kontrolle. Dad studierte schon wieder stirnrunzelnd Jacks Patientenkarte, als hätte sich sein Zustand in der letzten halben Stunde dramatisch verschlechtert.
    »Was wollte er?«, fragte ich.
    »Hat mir einen Job angeboten.«
    Das verschlug mir buchstäblich die Sprache. »Er hat was?«, brachte ich schließlich mühsam hervor.
    »Er will, dass ich hier für ihn arbeite.«
    »Und was hast du gesagt?«
    »Dass ich es mir überlegen werde. Meine Priorität ist, dich in Sicherheit zu bringen.« Er legte mir den Arm um die Schultern. »Ich will nicht, dass du in Kalifornien bleibst, wo dich Demos jederzeit finden wird. Er will Rache, Lila. Und ich habe nicht vor, ihm noch einmal eine Chance dafür zu bieten.« Nach einer kleinen Pause: »Richard sagte, er und seine Leute könnten für unsere Sicherheit sorgen.«
    Dass er diesen Mann beim Vornamen nannte, wirkte auf mich wie ein Schlag ins Gesicht. Jede Wette, dass sich Richard und seine Leute ganz prima um unsere Sicherheit kümmern würden! Vermutlich würde sich einer der Gorillas von der Einheit für den Rest meines Lebens wie mit Superkleber an mich heften.
    »Warum will er, dass du für ihn arbeitest?« Mir war klar, dass sie seine Forschungsergebnisse haben wollten, aber die konnten sie auch kriegen, ohne ihn anzustellen. Sie waren ohnehin schon dabei, seine Arbeit zu stehlen. Was konnte das denn nun wieder bedeuten?
    »Sie brauchen meine Hilfe, Lila.«
    »Wofür?«
    Er setzte sich auf einen der Besucherstühle neben dem Fenster und klopfte auf den anderen Stuhl. Dankbar setzte ich mich neben ihn, denn der Boden hatte plötzlich unter meinen Füßen zu schwanken begonnen. »In den letzten zwei Jahren habe ich nach einer Heilmethode für das geforscht, was Demos hat.«
    Und was Mum hat. Und was ich habe , dachte ich.
    »Eine Heilmethode? Willst du ein Medikament entwickeln?«, fragte ich völlig entgeistert.
    »Nein, Genforschung. Ich versuche, den genetischen Code zu entschlüsseln. Wenn es mir gelingt, dieses Gen zu isolieren, können wir es vielleicht heilen.«
    »Heilen? Du hältst das also für eine Krankheit? «
    Dad runzelte die Stirn. Mein Ton war ein bisschen zu aggressiv gewesen, ich musste mich besser beherrschen.
    »Nicht direkt. Man könnte es eher mit Mukoviszidose oder Sichelzellenanämie

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