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Kein Bisschen ohne dich

Kein Bisschen ohne dich

Titel: Kein Bisschen ohne dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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Sterblichen und Vampiren, die sich alle im Takt zum Beat bewegen. Hoch oben zeigen Fernsehbildschirme lautlos eine Wiederholung von alten Vampirmovieclips und die Wände sind verhängt mit weißen Laken, die über geschickt angebrachten Ventilatoren flattern. Mein Gott, ich habe diesen Club ja so vermisst. Es ist wie ein Fangtasia aus True Blood im richtigen Leben. Fehlt bloß noch der heiße Sheriff Northman, der im hinteren Teil Hof hält.
    Was mir nur recht Ist. Ich habe heute Abend einen anderen Vampir im Sinn.
    Ich lasse den Blick über die Menge schweifen und das Herz schlägt mir bis zum Hals. Es fühlt sich irre an, wieder ein schlagendes Herz zu haben, noch dazu eins, das so aktiv ist. Ich hatte irgendwie vergessen, wie es ist, ein Mensch zu sein, nachdem ich so viele Monate als Untote verbracht hatte. Und sich so zerbrechlich und schwach zu fühlen. Selbst als Vampir mit Handicap - wegen des Blutvirus in meinen Adern - habe Ich mich viel, na ja, unsterblicher gefühlt als jetzt. Im Moment fühle Ich mich, als könnte mich schon ein leichter Windhauch umpusten und als könnte ein Vampir mich mit dem kleinen Finger umstoßen. Es ist ganz gut, dass ich nur hier bin, um zu flirten, nicht um zu jagen.
    Apropos Flirt. . . mein Blick fällt auf eine einsame Gestalt in der Mitte der Tanzfläche, erhellt von einem einzigen Scheinwerfer. Mir stockt der Atem. Könnte es sein?
    Ja, begreife ich, während ich mit gierigen Augen seine Silhouette betrachte. Ohne den geringsten Zweifel.
    Es ist Jareth.
    Er sieht noch schöner aus, als ich ihn in Erinnerung habe. So elegant, in einer schwarzen Lederhose, schwarzen Stiefeln und einem weißen Hemd. Seine Wangenknochen sind scharf geschnitten wie Glas und im gedämpften Licht des Clubs scheinen seine schönen smaragdgrünen Augen durch die Dunkelheit zu leuchten. Ich starre ihn voller Ehrfurcht und Entzücken an und verfolge seine geschmeidigen, fließenden Bewegungen auf der Tanzfläche, so anmutig wie die einer Katze. Wenn er ein Bewerber für Dancing with the Vamps wäre, würde er bestimmt den ersten Platz gewinnen.
    Während ich ihn beobachte, kann ich mich nur mit Mühe zurückhalten. Ich will zu ihm rennen und mich wild und ungestüm auf ihn stürzen, die Arme um ihn schlingen und ihn fast erdrücken, während mir die Tränen über die Wangen laufen.
    Aber stattdessen nehme ich mich zusammen.
    Wenn ich will, dass es funktioniert - wenn ich wirklich eine zweite Chance will - , muss ich cool bleiben. In seinen Augen bin ich eine Fremde, der er zum ersten Mal begegnet. Wenn ich mich gleich an ihn klammere, wird er schreiend in die Nacht davonlaufen und ich habe meine Chance für immer vertan. Sicher, vielleicht könnte er sich nach einiger Zeit trotzdem wieder für mich erwärmen, aber ich weiß, wenn ich es richtig anstelle, werden wir uns wieder in den Armen liegen. Schließlich ist es unser Schicksal, dass wir zusammenkommen. Dass wir Blutsgefährten für alle Ewigkeit werden. Wenn ich es verbocke, na ja, ich weiß nicht recht, wie ich dann weiterleben soll - ganz allein - für immer.
    Meine Füße sind so schwer wie Blei, als ich sie zwinge, auf die Tanzfläche zu gehen, wobei ich anderen Tanzenden ausweiche, bis ich es irgendwie in die Mitte schaffe. Ich bin noch einen guten halben Meter von Jareth entfernt, da erstarre ich plötzlich. Was soll ich sagen? Wie soll ich anfangen? Ich habe auf einmal einen Knoten in der Zunge, mein Gehirn funktioniert nicht mehr und mir wird bewusst, dass ich mir schon einen besseren Plan hätte zurechtlegen müssen, bevor ich losgegangen bin. Oder, wisst ihr, überhaupt irgendeinen Plan.
    Ich will gerade einen Rückzieher machen, aber in diesem Moment legt der DJ VNV Nation auf. Die Menge brüllt zustimmend und ein Albinomädchen neben mir, das von Kopf bis Fuß in viktorianischen Steampunk gekleidet ist, hüpft herum vor Aufregung und stößt mich aus Versehen direkt in Jareths Arme.
    Tja, das ist wohl auch eine Möglichkeit für einen Einstieg. Ich falle in seine starken Arme und er fängt mich auf. Er wird nicht umhinkönnen, den elektrischen Funken zu spüren, der bei der Berührung überspringt. Und während er mir sanft auf die Beine hilft, wird er sich fragen, warum er das seltsame Gefühl hat, mich von irgendwoher zu kennen. Irgendwo in den Tiefen der Zeit.
    Schockiert wird er mich fester packen, mir tief und forschend in die Augen schauen und er wird sagen ...
    »Würde es dir etwas ausmachen, deinen klobigen Stiefel von meinem

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