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Kein Bisschen ohne dich

Kein Bisschen ohne dich

Titel: Kein Bisschen ohne dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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allmächtige Sterbliche?«, fragt Jareth, der neben mich getreten ist und mir ins Ohr flüstert. Vor lauter Schreck mache ich einen Riesensatz.
    »Auf nichts«, gebe ich zurück und versuche, mich zu beruhigen. »Ich … ich suche nur nach einem Lichtschalter.«
    »Keine gute Idee. Es könnte irgendjemanden auf uns aufmerksam machen.« Er packt mich am Arm und zieht mich an sich. »Bleib einfach dicht bei mir«, schnurrt er und sein Atem kitzelt mein Ohrläppchen. »Vielleicht bin ich ja doch zu etwas nützlich.«

13 Sunny
    Seit der Bluttransfusion ist eine halbe Stunde vergangen und Magnus sieht bereits zu hundert Prozent besser aus: Die Blutung ist zum Stillstand gekommen, die Wunde hat sich geschlossen und seine Muskeln sind wieder in perfekter Sixpackform, so wie sie sein sollen. Ich muss zugeben, ein Vampir zu sein, hat gewisse Vorteile. Namentlich die erstaunliche Regenerationsfähigkeit.
    Die mir dagegen ganz massiv fehlt. Denn während Magnus es geschafft hat, sich zurückzuhalten und mich nicht leer zu trinken, hat mich meine Spende für seine Gesundheit sehr geschwächt. Nicht weiter überraschend, nehme ich an. Wenn ich beim Roten Kreuz Blut gespendet hätte, dann hätte ich zumindest etwas Orangensaft und Kekse bekommen, damit ich wieder auf die Beine komme. Hier bekomme ich nicht einmal eine trockene Brotrinde.
    Dafür bekomme ich Magnus' Brust als Kissen und das ist, das muss man schon sagen, auf jeden Fall besser als Kekse und O-Saft. Ich nehme an, er hat ein schlechtes Gewissen, weil ich wegen ihm leide. Denn nach der Transfusion versorgt er meine Wunde, so gut er das unter diesen unhygienischen Umständen kann, reißt ein Stück Stoff von seiner Hose ab und wickelt es um mein Handgelenk. Danach zieht er mich dicht an sich, legt die Arme um meinen Körper und streichelt mir sanft den Rücken. Als ich mich an ihn schmiege und seinen warmen, vertrauten Duft einatme, spüre ich ein seltsames Gefühl von Frieden. Sicher, wir sind in einer schlimmen Lage. Wir sind vielleicht sogar in Lebensgefahr.
    Aber hier und jetzt, während Magnus mir sanft mit einer Hand durchs Haar streicht und seine Fingernägel ganz leicht über meine Kopfhaut kratzen, muss ich zugeben, das ich mich schon lange nicht mehr so wohlgefühlt habe - so entspannt.
    Ich weiß nicht genau, wann ich eingeschlafen bin. Oder wie lange ich weggetreten war. Aber irgendwann weckt mich ein lautes Klappern außerhalb der Zelle. Ich fahre aus der Pritsche hoch und spähe in das dämmrige Licht des Ge-fängnisses. Auch Magnus wacht neben mir auf und wirkt ein wenig verschlafen.
    »Wer ist da?«, fragt er scharf.
    »Magnus? Bist du das?«, ruft eine Männer-stimme durch die Dunkelheit.
    Blitzschnell ist Magnus aufgestanden. »Jareth?«
    Und tatsächlich, einen Moment später tauchen meine Schwester und Jareth auf. Als Rayne uns sieht, dreht sie sich zu ihrem Vampirgefährten um, ein selbstgefälliges Lächeln im Gesicht.
    »Siehst du? Ich hab dir doch gesagt, dass sie hier unten sind!«
    »Ich habe nie das Gegenteil behauptet«, knurrt Jareth zurück. »Also spar dir dein >Ich hab's dir doch gesagt< für jemanden auf, den das interessiert.«
    Ah ja. Rayne und Jareth und ihr berüchtigtes Ge-zänk. Manche Dinge kann nicht einmal eine Zeitreise ändern.
    »Rayne!«, rufe ich und springe voller Energie, von der ich nicht wusste, dass ich sie habe, vom Bett. »Gott sei Dank bist du gekommen!« Ich versuche, sie durch die Gitterstäbe zu umarmen.
    »Tja also, wenn du mich gleich mitgenommen hättest ...«
    Ach jetzt geht's aber los. »Wenn ich dich gleich mitgenommen hätte, dann würdest du hier bei uns sitzen und könntest uns nicht dabei helfen, uns zu retten.«
    Sie grinst. »Touché, Schwesterherz.« Als wir uns aus unserer Umarmung lösen, bemerke ich, dass sie mit einem fragenden Gesichtsausdruck mein bandagiertes Handgelenk betrachtet. Ich spüre, wie mein Gesicht heiß wird, und reiße schnell den Ärmel herunter. Ich will nicht, dass sie einen falschen Eindruck bekommt.
    »Magnus, was hast du dir bloß dabei gedacht?«, fragt Jareth und verschränkt die Arme vor der Brust. »Allein hierherzukommen - ohne Verstärkung. Du hättest getötet werden können.«
    »Hätte ich«, stimmt Magnus zu. »Bin ich aber nicht. Dank meiner Blutsgefährtin hier.« Er wirft mir einen liebevollen Blick zu. »Sie hat mich nicht nur vor einer Jägerin gerettet, sondern mir auch ihr Blut zu trinken gegeben, damit meine Wunden heilen konnten.«
    Rayne stößt mich

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