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Kein Blick zurueck

Kein Blick zurueck

Titel: Kein Blick zurueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Horan
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Sie etwas über Schulden zwischen Mr. Wright und Mr. Griffin?«
    Taylors Blick huschte von ihrem Gesicht zu dem Brief in ihrer Hand. Er wirkte bekümmert.
    »Ich weiß, dass Sie das in Verlegenheit stürzt, und ich möchte Sie nicht in eine missliche Lage bringen. Aber ich muss das verstehen.«
    »Nun«, sagte er vorsichtig, »ich habe Gerede gehört.«
    »Ja?«
    »Wie viel davon stimmt, kann ich nicht sagen.«
    »Ja?«
    Er sah aus dem Fenster. »Das war, bevor ich ins Studio kam, als Walt Griffin und Mr. Wright Geschäftspartner waren. Ich schätze, Mr. Wright wollte mit – hm – Mrs. Wright nach Japan. Er lieh sich von Walter fünftausend Dollar. Er übertrug ihm auch für die Zeit seiner Abwesenheit die Leitung des Studios. Ich bin mir nicht sicher, in welchem Jahr das war.«
    »Das war 1905.« Sie erinnerte sich genau an diese Zeit – ein Jahr nachdem Frank für sie und Edwin das Haus gebaut hatte. Das Jahr, in dem sie mit Martha schwanger wurde. »Also dann vor fünf Jahren«, sagte Taylor. »Wie dem auch sei, es scheint, als hätte Mr. Wright Walter seine Schulden in Form einiger Holzschnitte zurückgezahlt, die er aus Japan mitgebracht hatte, und Walter war darüber verärgert. Und was Mr. Wright betrifft, heißt es, er sei wütend auf Walter, weil er in seiner Abwesenheit einen großen Auftrag verloren habe. Und weil er einige seiner Pläne verändert habe, die Walter eigentlich nur hätte beaufsichtigen sollen.«
    »Mr. Wright tut das manchmal, nicht wahr? Damit meine ich, dass er die Holzschnitte als Sicherheit für einen Kredit einsetzt. Sie als Währung benutzt.« Sie wusste genau, wie Frank vorging. Er hatte ihr selbst erzählt, dass er einen Teil seiner Sammlung verkauft hatte, um den Aufenthalt in Europa zu finanzieren. Der Scheck aus dem Verkauf an einen Kunstsammler war erst vor wenigen Tagen eingetroffen. »Ich kann es nicht sagen, Ma’am.«
    »Doch Frank behauptet in diesem Brief, Walter habe ihm nie gesagt, dass er über die Holzschnitte nicht glücklich sei.« »Das weiß ich nicht.«
    Es hatte nichts mit ihr zu tun, dennoch war diese Sache Mamah peinlich und unangenehm. Hatte Frank sich unangemessen verhalten? Der Ton dieses Briefes klang so verletzt,dass es sich eher um ein unglückliches Missverständnis zu handeln schien. Frank tat ihr leid – eine weitere Demütigung in einer langen Reihe. Sie wunderte sich, warum er den Brief nicht aufgegeben hatte, und ihr kam in den Sinn, dass er möglicherweise nicht einmal für die Zinsen aufkommen konnte, die er in diesem Brief anbot.
    »Hat Mr. Wright in Oak Park seine Leute bezahlt?«
    »Es gab Zeiten«, sagte Taylor vorsichtig, »in denen wir unser Gehalt nicht pünktlich bekamen. Ein Kunde ließ sich Zeit, oder irgendetwas ging bei einem Auftrag schief, verzögerte sich. Es gab Gelegenheiten…« Er ging hin und her und räumte seine Utensilien auf. »Ich sollte jetzt besser gehen.« »Taylor…«
    »Ja?«
    »Ich gehe davon aus, dass ich Ihnen gegenüber offen sein kann. Wie ist es, für Mr. Wright zu arbeiten? Ist es manchmal schwierig?«
    »Das hängt davon ab, was Sie mit ›schwierig‹ meinen. Fordert er viel? Ja. Man hört Geschichten.« Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht.
    »Erzählen Sie mir diese Geschichten.«
    Taylor schwieg und überlegte. »Nun, im Studio gab es einen Konstruktionszeichner, der frisch verheiratet war. Ich kannte den Mann nicht, mir ist nur die Geschichte zu Ohren gekommen. Er machte für Mr. Wright Überstunden. Manchmal schliefen die Zeichner im Studio auf dem Fußboden, wenn ein wichtiger Abgabetermin anstand, und arbeiteten am nächsten Morgen in aller Herrgottsfrühe weiter. Allem Anschein nach war die Frau dieses Mannes ziemlich wütend darüber, dass ihr Mann nie zu Hause war. Die Geschichte lautet, dass sie ins Studio kam und Mr. Wright anschrie und ihm eins auf die Nase gab.« Taylor lachte. »Der Grund, weshalb ich diese Geschichte nicht glauben kann,ist, dass Mr. Wright niemals jemanden zwingen würde zu bleiben. Er kann allerdings sehr überzeugend sein, das sage ich Ihnen. Möchte er, dass alles so gemacht wird, wie er es will? Ja, Ma’am. Ist er schlecht gelaunt? Nun, ich schätze, auch Thomas Jefferson war manchmal schlecht gelaunt.
    Die meisten Männer, die ich kannte, die für ihn gearbeitet haben, wollten bei ihm arbeiten. Manche haben sich aufgerieben oder sich geärgert, weil sie das Gefühl hatten, nicht genügend Anerkennung zu bekommen, und sind deshalb weggegangen. Aber so

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