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Kein böser Traum

Kein böser Traum

Titel: Kein böser Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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Bobby. »Sie lieben ihn doch, oder?«
    »Sehr sogar.«
    »Hoffentlich sind Sie stärker als ich.« Bobby Dodd ging davon. Grace dachte an das Foto im Silberrahmen in seinem Zimmer, das von seiner Maudie, und machte sich dann allein auf den Weg zum Ausgang.

24
    Perlmutter wurde klar, dass sie keine rechtliche Befugnis hatten, Rocky Conwells Wagen aufzubrechen. Er zog Daley zu sich herüber. »Hat DiBartola Dienst?«
    »Nein.«
    »Ruf Rocky Conwells Frau an. Frag sie, ob sie einen Schlüssel für den Wagen hat. Sag ihr, dass wir ihn gefunden haben und ihre Erlaubnis brauchen, ihn zu durchsuchen.«
    »Sie ist seine Exfrau. Hat sie da überhaupt Rechte?«
    »Genug – für unsere Zwecke jedenfalls«, sagte Perlmutter.
    »Okay.«
    Daley brauchte nicht lange. Die Ehefrau war kooperativ. Sie fuhren an den Maple Garden Apartments in der Maple Street vorbei. Daley rannte hinauf und holte die Schlüssel. Fünf Minuten später fuhren sie auf den Parkplatz an der Bushaltestelle.
    Es gab keinen Grund, ein Verbrechen zu vermuten. Wenn überhaupt, musste die Tatsache, dass man den Wagen an diesem »Park-and-Ride«-Parkplatz gefunden hatte, zu der gegenteiligen Annahme verleiten. Hier parkte man, um mit dem Bus weiterzufahren. Von hier aus gab es eine direkte Busverbindung ins Zentrum von Manhattan. Eine zweite Linie brachte die Passagiere zur Nordspitze der berühmten Insel in die Nähe der George Washington Bridge. Weitere Busse beförderten Reisende zu den drei wichtigsten Flughäfen in der Umgebung – JFK, La Guardia, Newark Liberty – und schließlich in die ganze Welt. Nein, das Auffinden von Rocky Conwells Wagen verleitete weiß Gott nicht zu dem Verdacht, hier könnte ein Verbrechen geschehen sein.
    Zumindest vorerst nicht.
    Pepe und Pashaian, die beiden Cops, die den Wagen bewachten, hatten es nicht bemerkt. Perlmutters Blick glitt zu Daley.
Dessen Miene verriet ebenfalls nichts. Sie wirkten allesamt selbstzufrieden, erwarteten, dass die Aktion in eine Sackgasse führte.
    Pepe und Pashaian rückten ihre Gürtel zurecht und kamen mit beschwingten Schritten auf Perlmutter zu. »Hallo, Captain!«
    Perlmutter wandte den Blick nicht vom Wagen.
    »Sollen wir die Fahrkartenverkäufer befragen?«, erkundigte sich Pepe. »Vielleicht hat einer von denen Conwell ein Ticket verkauft.«
    »Glaube ich nicht«, sagte Perlmutter.
    Die drei jüngeren Männer hörten etwas aus der Stimme ihres Vorgesetzten heraus. Sie schauten einander an und zuckten die Schultern. Perlmutter erklärte sich nicht.
    Conwells Wagen war ein Toyota Celica. Ein Kleinwagen, altes Modell. Aber Größe und Alter waren unbedeutend. Auch der Rost an den Kotflügelrändern, zwei fehlende Radkappen und die Tatsache, dass die übrigen beiden so verdreckt waren, dass kaum zu erkennen war, wo das Metall endete und das Gummi begann, spielte keine Rolle. Nein, nichts von alledem machte Perlmutter Kopfzerbrechen.
    Er starrte auf das Heck des Wagens und dachte an die Kleinstadt-Sheriffs in den Horrorfilmen, in denen etwas hochgradig faul ist, die Menschen sich merkwürdig benehmen, die Leichen sich stapeln und der Sheriff, der gute, smarte, ehrliche und überforderte Gesetzeshüter, alledem hilflos gegenüber steht. So fühlte sich Perlmutter in diesem Moment, da das Heck des Wagens mit dem Kofferraum so ungewöhnlich tief lag.
    Viel zu tief.
    Dafür konnte es nur eine Erklärung geben. Im Kofferraum musste sich etwas Schweres befinden.
    Natürlich konnte das alles Mögliche sein. Rocky Conwell war Footballspieler gewesen. Vermutlich trainierte er mit Gewichten. Vielleicht transportierte er Hanteln. Die Antwort konnte so
einfach sein. Der gute alte Rocky schleppte vielleicht seine Gewichte überall mit sich herum. Vielleicht war er auf dem Weg gewesen, sie zu dem Apartment in der Maple Street zurück zu bringen, in dem seine Exfrau lebte. Sie hatte sich Sorgen um ihn gemacht. Sie wollten sich versöhnen. Vielleicht hatte Rocky seinen Wagen voll gepackt – gut, nicht seinen Wagen, nur den Kofferraum, denn Perlmutter konnte sehen, dass nichts auf dem Rücksitz lag – jedenfalls hatte er vielleicht einiges eingepackt, um wieder bei ihr einzuziehen.
    Perlmutter schwenkte die Schlüssel, als er sich dem Toyota Celica näherte. Daley, Pepe und Pashaian blieben zurück. Perlmutter sah auf die Schlüssel herab. Rockys Frau – er glaubte sich zu erinnern, dass sie Lorraine hieß, war sich jedoch nicht sicher – hatte die Nachbildung eines Footballhelms der Penn State

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