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Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Titel: Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe ) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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mir tief in die Augen und schien meine Unsicherheit zu spüren. Daraufhin sah er sich kurz um und flüsterte: „Hier ist keiner."
    Er beugte sich vor, um mich zu küssen. Auch wenn ich diesen Kuss gern erwidert hätte, drückte ich Tom erschrocken von mir weg.
    „Tom, bitte!", bat ich.
    „Ist ja schon in Ordnung", murmelte dieser daraufhin und ließ von mir ab. „Wollen wir uns umsehen?"
    „Ja, gern", erwiderte ich und folgte Tom, der schon vor meiner Antwort vorangegangen war.
    Der Garten füllte sich mehr und mehr mit Gästen, während ich Tom hinterher eilte.
    Als er endlich stehen blieb, schien mit ihm irgendetwas nicht zu stimmen. Er stand wie versteinert da und starrte in die Ferne. Ich versuchte seinem Blick zu folgen und entdeckte erst zwei Frauen, und dann einen anderen Jungen, der etwa siebzehn und damit in Toms Alter sein musste. Er sah gut aus, hatte dunkelbraune Haare und Sommersprossen. Ich stellte mich neben Tom, doch reagierte dieser in keinster Weise.
    „Tom, ist alles in Ordnung?", fragte ich und versuchte seine Aufmerksamkeit zu erlangen.
    Doch Tom starrte weiterhin wie gebannt geradeaus, bis er tranceartig auf den fremden Kerl zuging und mich wortlos zurückließ.
    „Was?", begann ich, doch da Tom mir nicht zuzuhören schien, gab ich auf.
    Je näher er dem unbekannten Junge kam, desto langsamer wurde er. Der Siebzehnjährige bemerkte ihn zunächst gar nicht und nippte in regelmäßigen Abständen an seinem Glas Sekt. Erst nach einer ganzen Weile blickte er zur Seite, dann wieder nach vorn und  trank sein Glas ganz leer, so wie Tom es auch oft tat. Als hätte der Fremde erst verzögert begriffen, wen er gerade gesehen hatte, blickte er dann noch einmal zur Seite. Ich folgte Tom zögerlich und beobachtete, wie der dunkelhaarige Typ sein Glas beinahe fallen ließ und mit weit aufgerissenen Augen in Toms Richtung starrte. Mit einem Mal schrie er plötzlich laut auf und lief freudestrahlend auf Tom zu.
    „Tom!", hörte ich nur und beobachtete, wie sie sich fest umarmten und nicht mehr voneinander abließen. Tom drückte seinen Kopf eng an die Schulter des anderen Jungen, welcher ihm dabei über den Rücken strich. Erst als ich nur noch ein paar Meter von den beiden entfernt war, erkannte ich, wer er war. Es war Chris, der Junge von dem Foto, das auf Toms Nachtschrank gestanden hatte. Augenblicklich spürte ich ein neues und bislang unbekanntes Gefühl in mir. Es war ein unschönes Gefühl. Ich sah die beiden, wie sie sich immer fester aneinander drückten und spürte, dass ich wütend, aufgeregt, sauer, traurig und ängstlich zugleich wurde. Unsicher blieb ich stehen, während mein Blick an der Szene, die sich vor meinen Augen abspielte, haftete.
    Nach einer ganzen Weile öffnete Chris seine Augen und erblickte mich. Er stieß sich mit sanfter Gewalt aus Toms Armen und schien ihn etwas zu fragen.
    Die Frage und Toms Antwort konnte ich nicht verstehen. Ich sah nur, dass Chris daraufhin nickte und rief: „Hey, Dan, komm mal her!"
    Ich wurde wütend, folgte seiner Aufforderung jedoch und stellte mich zu den beiden. Ich sah Chris noch lange an und schaute dann besorgt zu Tom, welcher daraufhin zur Seite blickte und sich mit den Fingern übers Gesicht fuhr.
    Ich hatte das dringende Bedürfnis, ihn in die Arme zu schließen, weshalb ich einen Schritt auf ihn zutrat, doch verdeutlichte Tom mir mit einer Geste, dass ich ihn nicht trösten sollte und fügte hinzu: „Lass mal, Dan! Ist schon in Ordnung."
    Ich nickte, lächelte gezwungen und wollte zumindest seine Hand ergreifen, doch als ich diese nur für den Bruchteil einer Sekunde berührte, zog er sie weg und tat so, als müsste er sich dringend am Kopf kratzen. Als er seine Hand schließlich wieder senkte, steckte er sie in seine Hosentasche und würdigte mich keines Blickes. Ich versuchte diese Geste zu ignorieren und mir keine weiteren Gedanken darüber zu machen. Vielleicht tat er all das nur, um mir zu zeigen, wie es war, eine Abfuhr zu bekommen, so wie ich ihm vorhin vor der Garage ebenfalls eine erteilt hatte.
    „Und ihr beide seid also Freunde?", fragte Chris vorsichtig, aber ich wusste sofort, worauf er hinauswollte.
    „Ja, wir ...", begann ich.
    „Ja, sehr gute Freunde, vielleicht sogar die besten", unterbrach Tom mich. Es gefiel mir nicht, dass Tom mich vor seinem Exfreund verleugnete.
    „Wollen wir uns setzen?", fragte Chris und legte eine Hand auf Toms Rücken, um ihn auf den richtigen Weg zu leiten.
    Ich war entsetzt und wollte

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