Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Titel: Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe ) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
Vom Netzwerk:
Stückchen weiter öffnete. Ich wusste, worauf er hinaus wollte und wurde nervös. Dennoch riss ich mich zusammen und versuchte mich zu entspannen. Etwas zögerlich tat ich es ihm gleich, öffnete auch meinen Mund etwas mehr und konnte Toms Zunge plötzlich auf meiner Unterlippe spüren. Bei jedem Mal drang sie weiter in meine Mundhöhle, bis sie gegen die meine stieß und der Kuss in vollkommene Leidenschaft überging. Meine Nervosität war augenblicklich von purem Verlangen verdrängt worden. Ich hatte mir das Küssen immer viel schwerer vorgestellt und hätte nie geglaubt, dass es so viele Emotionen in einem wecken konnte. Irgendwann lösten wir uns langsam voneinander und sahen uns mit nur leicht geöffneten Augen an. Keiner von uns sagte etwas. Ein angenehmes Schweigen entstand und ließ mich die Gefühle in aller Ruhe verarbeiten. In der Stille fühlten wir uns verbunden und ich konnte Toms Nähe nur umso mehr genießen.

Sinneswandel
     
     
    Wir saßen noch eine ganze Weile in der Dunkelheit, bis uns schließlich zu kalt wurde und wir beschlossen, zurück zu den anderen zu gehen. Kaum hatten wir das düstere Stück des Gartens verlassen und waren somit wieder sichtbar für alle anderen, ließ Tom meine Hand los und tat so, als ob nichts passiert wäre. Ich kämpfte mit mir und es kostete mich einiges an Überwindung, bis ich meine Hand hob und Toms Hand zurück ergriff. Dieser blickte mich irritiert und erstaunt zugleich an. Ich lächelte. Zwar war ich nervös und ein ungutes Gefühl dehnte sich in mir aus, doch würde irgendwann sowieso der Tag kommen, an dem ich mich outen musste. Von den Hochzeitsgästen kannte ich kaum jemanden und hielt diese Feier deshalb für einen guten Anfang.
    „Dan, du musst nicht ...", begann Tom.
    „Aber ich will", unterbrach ich ihn, beugte mich vor und drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange.
    In genau diesem Moment kam jemand auf uns zu. Nun wollte ich Toms Hand doch loslassen, aber fühlte einen leichten Druck seinerseits, womit er wohl etwas wie ‚Nun machst du keinen Rückzieher mehr, mein Lieber!' sagen wollte. Innerlich musste ich schmunzeln und sah unserem Gegenüber schließlich ins Gesicht. Glücklicherweise war es bloß Toms älterer Bruder, Marc.
    „Na, ihr beiden Turteltauben! Dan, warum bist du denn vorhin so schnell verschwunden? Das war wirklich peinlich für mich. Aber mach dir nichts draus", er grinste mich an und wandte sich dann an Tom, „und mit dir hab' ich noch ein ernstes Wörtchen zu reden."
    Mein Blick fiel auf Tom, welcher seinen Bruder mit hochgezogener Augenbraue ansah.
    „Guck' mal nach da hinten!", forderte ihn sein Bruder auf und deutete auf den Treppenabsatz vor dem Haus, auf welchem Chris mit gesenktem Kopf saß und eine Zigarette rauchte.
    „Er raucht?", fragte Tom verwirrt.
    „Darum geht es nicht und das weißt du auch", sagte Marc etwas ärgerlich. „Soll ich's dir hier vor Dan erklären oder lieber unter vier Augen?"
    Gespannt wartete ich auf eine Antwort.
    „Okay, okay", gab Tom schließlich nach, ließ von meiner Hand ab und ging mit seinem Bruder einige Meter weiter nach hinten in den Garten. Dort blieben sie stehen und ich konnte beobachten, wie Marc wild auf Tom einzureden begann. Marc schien zornig zu sein. Tom zuckte einige Male zusammen und starrte letztendlich nur noch gen Boden. Ich wandte meinen Blick noch einmal in Chris' Richtung. Dieser schnipste seine Zigarette gerade weg und trat sie mit dem Fuß aus. Mit einem Mal begann er mir leid zu tun. Ich kannte ihn kaum und konnte ihm nicht die Schuld für Toms Verhalten geben. Irgendetwas brachte mich schließlich in diesem Moment dazu, auf Chris zuzugehen und mich neben ihm auf dem Treppenabsatz nieder zu lassen. Vorerst ignorierte er mich und reagierte erst, nachdem ich ihn leise fragte, ob alles in Ordnung sei.
    Er zuckte bloß mit den Schultern und erwiderte dann wütend: „Als ob dich das etwas anginge."
    „Entschuldige mal! Ich wollte bloß freundlich sein", verteidigte ich mich.
    „Dann sei so freundlich und lass mich allein!", antwortete er schroff und blickte endlich auf.
    Eigentlich wollte ich aufstehen, blieb jedoch sitzen und hakte weiter nach: „Hab' ich dir irgendetwas getan?"
    Erneut zuckte er mit seinen Schultern.
    „Na, siehst du! Ich weiß nicht, was vorhin zwischen euch vorgefallen ist, aber mir tat das alles auch ziemlich weh", versuchte ich es weiter.
    „Als wüsstest du, was wehtut. Er ist doch dein erster Freund und peinlich ist es dir

Weitere Kostenlose Bücher