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Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Titel: Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe ) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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augenblicklich, dass Chris die Hände von Tom nahm. Um dies laut auszusprechen, war ich allerdings zu feige. Die beiden gingen Seite an Seite vor mir und setzten sich schließlich an einen freien Tisch, während ich allein hinterher trottete und mich mit finsterem Blick dazusetzte.
    Die beiden ließen sich nebeneinander nieder, weshalb mir nichts anderes übrig blieb, als mich gegenüber von ihnen zu setzen.
    Hatte Tom ihm gesagt, dass wir gute Freunde waren, weil ich noch nicht bereit für die Öffentlichkeit war oder steckte mehr dahinter? Unzählige Fragen schwirrten durch meinen Kopf.
    Erst in jenem Moment begriff ich, dass ich eifersüchtig war.
    Die Eifersucht war vor allem von der Angst getränkt, Tom nach so kurzer Zeit wieder zu verlieren.
    „Was machst du überhaupt hier?", fragte Tom, als hätte er seine Sprache endlich wieder gefunden.
    „Danke für die nette Begrüßung", erwiderte Chris.
    Tom stieß ihn leicht an und grinste: „Du weißt, wie ich das meine."
    „Nein, weiß ich nicht", konterte Chris.
    „Chris, ich freu' mich, dass du hier bist. Ich wundere mich nur ... ich meine ... ich hab' einfach nicht damit gerechnet."
    „Deine Eltern haben mich vor einigen Wochen eingeladen. Sie haben nichts gesagt, weil es eine Überraschung sein sollte, die, wie ich sehe, auch gelungen ist", erklärte Chris.
    „Und wie", sagte Tom und strahlte Chris von der Seite aus an.
    „Mensch, du siehst noch besser aus, als ich dich in Erinnerung habe", war Chris' Kompliment an Tom.
    „Danke, und du siehst noch immer genauso gut aus", erwiderte Tom.
    Dieses Gerede und Austauschen von gegenseitigen Komplimenten hielt den ganzen Nachmittag an. Ich bekam das Gefühl, als hätten sie meine Anwesenheit vollkommen vergessen. Ich war gerade dabei, eine SMS an meine Eltern zu schreiben, als Marc auftauchte und eine Fackel in die Nähe des Tisches stellte. Die Dämmerung war bereits eingetreten. Er blickte zu uns dreien und warf einen ärgerlichen Blick in Toms Richtung.
    „Dan, komm mal mit! Ich kann dir ja mal ein paar Leute vorstellen", schlug er vor und blickte mich fragend an.
    Da ich sowieso nichts Besseres zu tun hatte, willigte ich ein und folgte Marc. Nachdem ich noch einmal zu Tom und Chris geblickt hatte, stiegen allerdings Bedenken in mir auf, die beiden allein zu lassen. Ich war so wütend und traurig, dass sich allmählich eine Art Gleichgültigkeit in mir ausbreitete. Chris und Tom saßen Arm in Arm beieinander und redeten leise miteinander.
    Marc und ich quetschten uns durch die Menschenmengen. Am Himmel funkelten einzelne Sterne, während die Musik einer Jazzband die Luft füllte und sie in eine abendliche Atmosphäre tauchte. Überall hatten sich vereinzelte Gruppen von Menschen verteilt. Die meisten von ihnen hielten ein Sektglas in der einen und eine Zigarette in der anderen Hand, während sie sich aufgeweckt miteinander unterhielten. Marc und ich blieben bei einem älteren Ehepaar stehen. Ich hatte das dringende Verlangen, mich noch einmal zu Tom und Chris umzudrehen und stellte mich mühselig auf Zehenspitzen. Allerdings konnte ich die beiden nicht mehr sehen. Der Tisch, an dem sie noch gerade gesessen hatten, war leer.
    Nervös blickte ich in die anderen Richtungen und mein Herz begann vor Aufregung schneller zu schlagen. Nachdem ich weiterhin nach ihnen Ausschau gehalten hatte, konnte ich sie endlich sehen. Die beiden gingen mit den Händen ineinander verschränkt in Richtung Haus, bis sie plötzlich stehen blieben. Ich traute meinen Augen nicht, als Tom und Chris vor der Haustür zum Halt kamen und sich wie selbstverständlich küssten. Der Kuss hielt einige Sekunden an, die für mein Gefühl einer halben Ewigkeit glichen. Ein kalter Schauer überzog meinen Rücken. Es fühlte sich an, als ob mein Blut gefrieren und mein Herz stehen bleiben würde.
    „Miss und Mister Ford, das ist Daniel Allen", hörte ich Marc hinter mir. Den Rest verstand ich allerdings nicht mehr, da ich Marc augenblicklich mit den beiden allein gelassen hatte.
    In schnellem Tempo eilte ich dorthin, wo Tom und Chris sich soeben geküsst hatten. Ich wusste nicht, was die beiden vorhatten, wollte ich es vieleicht auch gar nicht wissen. Der Gedanke tat weh. Ich versuchte den Kloß in meinem Hals herunter zu schlucken und machte schließlich auf dem Absatz kehrt.
    Ziellos ging ich in den Teil des Gartens, in dem nichts aufgebaut und es somit dunkel war. Meine feierliche Stimmung war längst vergangen. Jetzt brauchte ich erst einmal

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