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Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Titel: Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe ) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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auch noch, dich öffentlich als Schwuler zu zeigen. Du bist noch nicht mal zwei Tage mit ihm zusammen und versuchst dann schon beurteilen zu können, was wehtut?", fragte Chris ungläubig.
    „Ja, und du wohnst in Irland, kommst plötzlich für einen Tag vorbei und machst aus dieser ganzen Sache ein fürchterliches Drama. Morgen bist du wieder weg und wirst Tom nicht mehr sehen können. Trotzdem versuchst du sein Leben in wenigen Stunden auf den Kopf zu stellen. Er hing unheimlich an dir und tut dies offensichtlich noch immer. Ich hingegen hatte sogar das Gefühl, nur ein Ersatz für dich gewesen zu sein, als ihr euch beide geküsst habt. Weißt du ...", ich stockte kurz und gestikulierte wie wild, suchte dabei nach den richtigen Worten. „Du tauchst hier auf, küsst ihn und tust geradezu so, als wäre alles wie früher. Du weißt genau, dass du bald wieder zurückfliegen wirst und trotzdem ... ach, vergiss es!"
    Die Wut in mir war zu groß geworden. Ich stand auf, um zurück zu Tom und Marc zu gehen, als Chris mir noch hinterher rief: „Woher willst du wissen, ob du nicht wirklich nur ein Ersatz bist?"
    Zornig drehte ich mich um und wurde lauter in meinem Ton: „Ich weiß es nicht, aber ich vertraue ihm."
    „Ach, du vertraust ihm?", fragte Chris, stand ebenfalls auf und trat auf mich zu. „Es ist dir also völlig egal, dass er vorhin mit mir im Bett war und mir all diese Dinge über dich erzählt hat? Dass du dich nicht offen als Schwuler zeigen willst zum Beispiel."
    „Du lügst doch. Er war nicht mit dir im Bett. Solange wart ihr nicht weg."
    „Schon mal was von nem Quickie gehört?", Chris grinste dreckig.
    „Du bist echt widerlich", schrie ich, wurde aber sofort wieder leiser, als bereits einige Blicke der Gäste auf uns fielen.
    „Na, dann ist Tom ja auch widerlich", erwiderte er trocken.
    „Warum sollte ich dir glauben?", fragte ich schließlich.
    „Nun ja, er hat eine dunkelblaue Boxershorts an, vorne ist ein kleiner Snoopy drauf. Geh' doch nachgucken!", forderte er mich auf.
    Ich begann schwerer zu atmen und Blut stieg in meinen Kopf.
    „Wenn du Tom wirklich lieben würdest, dann hättest du das, was du gerade gemacht hast, nicht getan. Dann hättest du all das für dich behalten", waren meine letzten Worte, bevor ich auf dem Absatz kehrt machte und zurück zu Tom und Marc ging.
    Diese unterhielten sich nach wie vor. Immer, wenn Tom einmal kurz etwas sagte, redete Marc sofort etwas lauter auf ihn ein. Ich wusste weder was ich fühlen, noch was ich glauben sollte. Selbst wenn Tom wirklich getan hatte, was Chris behauptete, wusste ich nicht, wie ich damit umgehen sollte. Dies würde nämlich bedeuten, dass Tom mich hintergangen und gleichzeitig belogen hatte.
    Nach einer ganzen Weile beendeten Tom und Marc ihr Gespräch. Marc schritt an mir vorbei. Er drehte sich ein letztes Mal zu seinem kleinen Bruder um und rief etwas lauter: „Ich hätte wirklich mehr von dir erwartet."
    Verwirrt sah ich Marc hinterher, blickte dann zu Chris, der sich eine neue Zigarette anzündete, und schließlich zu Tom, der mit gesenktem Kopf wie verloren in der hinteren Ecke des Gartens stand. Unsicher trat ich auf ihn zu und legte meine Hand auf seine Schulter. Diese schüttelte er allerdings ab, blickte mich stattdessen zornig an.
    „Vergiss es, Dan!", zischte er.
    „Was soll ich vergessen?", fragte ich irritiert zurück.
    Er gestikulierte ziellos und sagte: „Na, das alles hier. Es hat keinen Sinn mit uns."
    „Aber wir ... ich mein ... du ...", stotterte ich geschockt.
    „Es gibt kein wir. Bist du so dämlich oder tust du nur so? Ich habe Chris nicht nur geküsst. Mein Bruder bestand darauf, dass du es erfährst."
    Mir fehlten die Worte. Ein großer Kloß steckte in meinem Hals.
    „Also hast du mir das vorhin alles nur vorgespielt?", fragte ich mit zittriger Stimme.
    „Was hätte ich denn tun sollen?" fragte er verzweifelt und gab mir irgendwie das Gefühl, als ob ich an alledem Schuld war.
    „Du hättest mir zumindest die Wahrheit sagen können und nicht mit mir spielen sollen", erwiderte ich ungewöhnlich ruhig.
    Tom sagte für eine Weile nichts mehr, doch dann: „Wahrscheinlich bin ich sowieso nicht in dich verliebt. Das hab' ich mir wohl nur eingeredet, um Chris zu vergessen. Du bist eh nicht mein Typ. Du bist noch viel zu unreif. Das merkt man allein an deiner Art zu küssen."
    Er war wütend und behandelte mich zunehmend so, als ob ich es war, der etwas falsch gemacht hatte. Seine letzten Worte

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