Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )
während Chris irgendetwas Schlimmes mit Tom anstellte.
Irgendwas in mir sagte mir, dass das, was ich tat, richtig war und dass ich nicht einfach aufgeben sollte. Ich nahm Geräusche aus dem Inneren des Zimmers wahr und bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, öffnete sich die Tür hinter meinem Rücken. Ich verlor augenblicklich mein Gleichgewicht und landete mit dem Kopf vor Toms Füßen.
„Dan?", fragte er flüsternd. „Was machst du hier?"
Was war passiert? Wieso war Tom aufgestanden? Vor Übermüdung konnte ich kaum mehr klar denken. Tom half mir dabei, mich gegen eine Wand zu lehnen. Ich wünschte mir, dass er mich nicht in diesem Zustand gesehen hätte, dennoch tat ich gefühllos.
„Zufälligerweise läuft das Zimmer auf meinen Namen", antwortete ich und versuchte kalt zu klingen.
Tom setzte sich neben mich und streckte sein gegipstes Bein längs aus. Ich spürte, wie unsere Schultern sich berührten.
„Aber es ist mitten in der Nacht", flüsterte er entsetzt.
„Trotzdem ist es mein Zimmer", nuschelte ich, „und du bist doch auch hier ... mitten in der Nacht."
Tom schwieg. Trotz meiner Müdigkeit begann ich mir Sorgen zu machen.
„Hat Chris dir irgendetwas angetan?", fragte ich leise und besorgt.
„Natürlich nicht!", fauchte Tom.
Dieses Mal schwieg ich. Erst in diesem Moment bemerkte ich, dass Tom mein T-Shirt trug.
„Du hast mein T-Shirt an?", fragte ich verdutzt.
Tom sagte nichts. Die gesamte Situation überforderte mich, während mir meine Augen vor Müdigkeit brannten.
„Also, warum bist du noch hier und nicht bei dir zu Hause oder so?", fragte Tom schließlich und schien offensichtlich zu verdrängen, dass das Zimmer auch mir gehörte. Ich ignorierte seine Frage, schloss meine Augen und lehnte meinen Kopf gegen die Wand.
„Warum tust du mir das alles an, Tom?", wechselte ich das Thema.
Er antwortete nicht, doch spürte ich seinen hilflosen Blick und wusste, dass er auf meine Frage keine Antwort fand.
„Ich hab' doch nur versucht, alles richtig zu machen. Ich dachte, du magst mich so, wie ich bin. Ich dachte, du bringst mir das Küssen bei, falls ich wirklich so schlecht bin. Ich dachte einfach ...", ich schluckte und kniff meine Tränen zurück. Jeder, der mich kannte, wusste, dass ich so gut wie nie weinte. Tom saß noch immer schweigend neben mir.
„Ich wollte doch nur, dass wir endlich glücklich sind", meine Stimme zitterte. „Ich mag dich doch auch so, wie du bist ... mit all deinen verfluchten Macken. Warum, Tom? Warum? Ich war gestern so glücklich. Dann der Sex, der eigentlich total schön war ... aber du hast mich nur benutzt. Ständig streiten wir uns ... viel zu oft in dieser kurzen Zeit. Ich will trotzdem nicht aufgeben. Ich will kämpfen und dich nicht schon wieder verlieren. Nicht ohne jedenfalls versucht zu haben, dich zu halten."
Meine Augen begannen sich ungewollt mit Tränen zu füllen. „Warum hast du Chris hergeholt? Warum vertraust du mir nicht mehr?", fragte ich verzweifelt. Ich biss mir auf die Lippen und spürte, wie sich die erste Träne den Weg über meine rechte Wange bahnte.
„Ich nehm' dich doch auch so, wie du bist. Und ich würde dich nie gehen lassen ... nie! Weißt du, wie weh das tut?", fragte ich streng.
Erst in dieser Sekunde öffnete ich meine Augen und blickte Tom verzweifelt an. Er hatte seinen Kopf gesenkt und gab das erste Zeichen von sich: er nickte.
„Ach, ja?", ich wurde lauter und senkte meine Stimme augenblicklich wieder. „Und warum tust du's dann? Warum hast du das gestern gemacht? Es war so perfekt ...".
Nun quollen die Tränen unvermeidbar aus meinen Augen.
„Ich hatte gedacht, ich hatte geglaubt, es würde endlich alles gut werden ... und wir könnten ... wenn wir am nächsten Morgen zusammen aufwachen ... nochmal über alles reden. Auch über Sam. Doch du hast mir ja nicht einmal die Chance dazu gegeben."
Ich schluckte und starrte verloren geradeaus. Die Tränen ließ ich einfach zu.
„Was habe ich dir jemals getan, Tom? Sag es mir! Was? Warum tust du mir so weh? Warum tust du uns so weh? Warum setzt du alles aufs Spiel? Es ist nicht okay, dass du dir das Recht nimmst, einem Menschen so wehzutun. Dazu hast du einfach nicht das Recht!", mit diesen Worten stand ich auf und merkte, wie meine Knie zitterten und Tom noch immer gen Boden starrte.
„Du bist so feige!", fluchte ich, verformte meine Augen zu Schlitzen und sah ihn abschätzend an. „So unglaublich feige ..."
Ich wartete auf eine Reaktion oder
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