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Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Titel: Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe ) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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gewesen.
    War es Tom wirklich nur um Sex gegangen?
    Ich hatte mich bemüht, alles richtig zu machen und hatte ihn getröstet, obwohl ich nach seinem plötzlichen Verschwinden vom Set verärgert gewesen war. Mein Herz und meine Gelenke verkrampften sich. Der Schmerz in mir hinderte mich daran, klar denken zu können. Alte Erinnerungen stiegen in mir auf und ein gewaltiges Gefühlschaos braute sich in mir zusammen. Es war wahrscheinlich von Anfang an wahr gewesen, dass ich nicht küssen konnte und vermutlich auch im Bett eine Niete war. Vielleicht reichte Tom meine passive Art einfach nicht. Dennoch fragte ich mich, was Chris mit alledem zu tun hatte und warum er überhaupt nach England kam? Wieso tat Tom mir wieder so etwas an? Ich hatte doch nur alles in den Griff bekommen wollen. Wieso hatte er überhaupt mit mir geschlafen, wenn seine Gedanken ganz woanders waren und er nicht mehr viel von mir hielt? Auch wenn er keine Gefühle für mich hegte, sollte er zumindest auf meine Gefühle, die ich nicht einfach abstellen konnte, Rücksicht nehmen.
    Ich dachte lange über all diese Dinge nach, hatte nach einiger Zeit jedoch noch immer das Gefühl, nicht verstanden zu haben, was genau passiert war.
    Ich realisierte es einfach nicht, so sehr ich es auch versuchte.
    Es musste eine ganze Zeit vergangen sein, in der ich irgendwann eingeschlafen sein musste, bis mich plötzlich zwei Stimmen aus dem Schlaf rissen. Ich blinzelte in Richtung Tür und sah, wie Tom mit Chris im Schlepptau ins Zimmer stolperte.

VIII
     

Tom
     
    Einsicht
     
     
    Ich hielt Chris an meiner Hand, zog ihn hastig mit mir und humpelte in das Zimmer. Dort angekommen lehnte ich die Krücken in die Zimmerecke und hörte, wie Chris die Tür hinter uns schloss. Ein kurzer Blick zu Dan zeigte mir, dass er noch immer nackt sein musste. Es schien, als hätten wir ihn gerade aus dem Tiefschlaf gerissen. Er schenkte mir und Chris nur einen flüchtigen Blick, bevor er regungslos gen Zimmerdecke starrte. Ich spürte, dass mein Plan funktionierte. Ich hatte Dan verletzt, so wie er mich mit Samantha verletzen wollte. Damit hatte ich mir eine sichere Schutzmauer aufgebaut.
    „Wow! Nett habt ihr's hier", grinste Chris und sah sich zufrieden nickend um, bis sein Blick bei Dan hängen blieb. „Oh, und du scheinst ja schon sehnsüchtig auf uns gewartet zu haben. Wie wär's denn mit nem Dreier?"
    Es sollte ein Scherz sein, doch gingen diese Worte eindeutig zu weit. Schweigend beobachtete ich das Geschehen und wartete auf eine Reaktion Dans. Es dauerte eine ganze Weile, bis dieser seinen Kopf zur Seite neigte und uns wütend anfunkelte.
    „Nein, danke", zischte er. „Von Sex hab ich vorerst genug."
    Er griff neben das Bett, angelte nach seiner Kleidung und zog sich diese hastig unter der Bettdecke über. Als er sich aufrichtete, war der Gürtel seiner Hose noch geöffnet. Auch sein Hemd hatte er nicht zugeknöpft.
    „Euch noch viel Spaß!", zischte er dann.
    Er eilte aus dem Zimmer und rempelte mich absichtlich mit seiner Schulter an.
    „Oh ha!", spielte Chris übertrieben ängstlich und ließ sich auf dem Bett nieder. „Da scheint sich ja was anzubahnen."
    Vorerst antwortete ich nicht und blickte weiterhin auf die Tür, durch die Dan soeben verschwunden war. Für den Bruchteil einer Sekunde überkam mich eine Welle des schlechten Gewissens. Ich wollte ihm nicht wehtun, aber ich musste stark sein. Vermutlich würde Dan zu Samantha gehen und sich dort ausheulen. Er hatte mit alledem angefangen und ich war es nur, der sich wehrte.
    „Komm' doch her!", forderte Chris mich plötzlich auf und klopfte auf ein freies Stück Bettlaken neben sich. „Dann kannst du mir mal alles in Ruhe erklären."
    Ich nickte und schritt auf ihn zu. Bevor ich mich neben ihn setzte, griff ich nach einer Wasserflasche und trank einige Schlucke. Ich drehte den Verschluss wieder zu und ließ mich neben Chris nieder.
    „Also ...", begann ich und stoppte kurzzeitig.
    Ich war mir unsicher darüber, ob ich Chris wirklich alles erzählen sollte. Ich musste einige Dinge weglassen, da auch er eine Rolle in meinen Gedankengängen spielte.  Schließlich schluckte ich und begann zu erzählen. Dabei wurde mir mit einem Mal bewusst, dass eigentlich ich derjenige war, der die meisten Fehler machte. Ich tat diesen Gedanken jedoch ab und hörte Chris wütend aufschnaufen.
    „Dieses Arschloch! Ey, komm Tom, du hast echt was Besseres verdient!"
    Ich hatte das Gefühl, dass Chris mir kaum zugehört hatte.

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