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Kein Fleisch macht gluecklich

Kein Fleisch macht gluecklich

Titel: Kein Fleisch macht gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Grabolle
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aus Vegetariertagen. Doch schon beim Vorspeisenteller wird’s für den frischgebackenen Veganer verdammt eng. Zucchini-Quark-Häppchen sind immerhin vegetarisch. Dazu teile ich mir mit einem Bekannten ein Schinken-Melonen-Röllchen ungleich auf. Der Kellner ist verständnisvoll, erkennt »meine Not« und serviert mir weitere Quark-Häppchen. Die Hauptspeisen werden glücklicherweise als Büfett angerichtet, da fällt man als Beilagenesser nicht so auf. Vegan ist auch das von mir gewählte Kartoffelgratin nicht, dafür verschmähe ich erstmalig die reichhaltige Käseplatte. Ob der Kuchen ohne tierische Inhaltsstoffe war, habe ich gar nicht erst gefragt.
    Inzwischen erfreue ich mich sogar an der Reaktion der anderen, wenn herauskommt, dass ich mich vegan ernähre. Vegetarier sind ja fast schon Mainstream, müssen sich kaum mehr erklären. Als Veganer ist man hingegen noch ein echter Außerirdischer.
    Vegane Starter-Woche
    Als Veganer in der Welt der Fleischesser und Vegetarier Fuß zu fassen, ist nicht leicht. Aber auch in meiner neuen veganen Welt fühle ich mich noch ein wenig fremd. Zeit für einen Zwischenbericht:
    Montag: Ein kurzer hungriger Einkauf in einem Hamburger Discounter: Drei Brötchen gegriffen. Jetzt noch was Herzhaftes drauf. Oh! In den Kühlregalen gibt es nur Fleisch und Käse. Sogar die Gemüsefrikadellen enthalten noch 25 Prozent Fleisch! Für Veganer definitiv trostlos.
    Dienstag: Seit eben weiß ich, dass auch Wein unvegan sein kann. Weine werden zum Teil mittels Gelatine gefiltert oder mit Eiklar geschönt, veganer Wein aber eben nicht. Auf veganen Wein zu achten, hebe ich mir mal für später auf. Ein Kollege mit einer ehemaligen Affinität zu veganer Lebensweise weiß zu ergänzen, dass Bier, jedenfalls Flaschenbier, nicht vegan sei, weil die Etiketten mit einem Kleber aus tierischen Stoffen geklebt würden. Also jetzt langt’s aber!
    Mittwoch: Ein Stück Schokokuchen in meinem schönen Lieblingscafé. Ist er vegan? Vermutlich nicht. Auch wenn sie hier vegane Eissorten und Sojamilch-Kaffee verkaufen, traue ich mich gerade nicht, danach zu fragen. Es ist voll, und alle scheinen meiner Bestellung zu lauschen. Was, wenn sie keinen veganen Kuchen haben? Muss ich heute dann darauf verzichten? Oder demonstriere ich souveräne Inkonsequenz?
    Donnerstag: Almdudler sei die erste vegetarische Limonade der Welt, behauptet das Plakat. Ich stutze, sofern man beim Mit-dem-Fahrrad-Vorbeifahren stutzen kann. Was soll denn bitteschön an Limonade nicht vegetarisch sein? Noch nicht mal das Taurin im Energydrink Red Bull stammt aus Stierhoden. Ich weiß, dass es einen roten Farbstoff aus Blattläusen gibt – ob der auch in Limos drin ist? Und wären solche Limos dann nur nicht vegan, wohl aber vegetarisch? Ich komme schon ganz durcheinander. Immerhin freue ich mich, dass sich damit inzwischen werben lässt. So weit ist es also schon gekommen.
    Freitag: Die Bäckerei, bei der ich gerne Kaffee zum Mitnehmen mitnehme, wirbt mit veganem Vollkornbrot. Ist denn das normale Brot, das ich esse, am Ende gar nicht vegan? Das vegane sei ohne tierische Inhaltsstoffe, eben für die Leute, die darauf angewiesen seien, erfahre ich auf meine Nachfrage. Wer mag wohl darauf angewiesen sein?, frage ich mich. Was an herkömmlichem Brot nicht vegan ist, können sie mir leider nicht beantworten. Ein paar Wochen später frage ich erneut nach: »Das vegane Brot wird ohne Hefe gemacht.« Aha. Hefe ist in der Tat nicht pflanzlich. Aber Tiere sind Hefepilze definitiv auch nicht.
    Samstag: Mittagessen in einem vegetarischen Restaurant. Die Auswahl ist groß – für Vegetarier, nicht für Veganer. Ich fühle mich wie bei Besuchen in regulären Restaurants zu vegetarischen Zeiten.
    Sonntag: Ich bin bei C. zum Frühstück eingeladen. Noch will ich nicht sagen, dass ich vegan lebe. Den Espresso? Äh, schwarz bitte. Ihm fällt es nicht auf. Konfitüre hat er leider gerade nicht da. Aufs Brötchen gibt es daher für mich, nun, eigentlich nichts. Dann halt Honig, ist noch das »veganste« hier. Vielleicht sage ich nächstes Mal doch vorher was.
Vegane Alternativen zu Eiern und Milch
    Eialternativen:
    Abgesehen vom Ei in der Schale, Spiegelei und Eischnee lassen sich Eier beim Backen, Binden und Panieren leicht ersetzen. Mit Seidentofu und Kurkuma kann man sogar veganes Rühr-»Ei« machen. Eifreie Mayonnaise gibt es zu kaufen, oder man stellt sie selbst aus Rapsöl, Senf und Sojamilch her. Bei vielen Rezepten, die nach 1 oder 2 Eiern

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