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Kein Freibier für Matzbach

Kein Freibier für Matzbach

Titel: Kein Freibier für Matzbach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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hochmögenden Chefs. Ob das unter anderen Umständen auch so angenehm bleibt?« Er wiegte den Kopf.
    Lucy sagte: »Also, ich steig dann aus und such mir was anderes. Hier ist mir in der letzten Zeit entschieden zuviel los, und ob das endet, wenn die Besitzer wechseln ... Was ist mit dir, Nomey?«
    »Mal sehen.« Tshato verzog das Gesicht. »Schaschlik und Schnitzel mach ich nicht, egal für wen. Ich muß mir erst mal die Nase von diesem Erler ankucken.«
    »Stellt sich die Frage«, sagte Baltasar, »wer macht am Samstag mit?« Er sah sie nacheinander an.
    »Was ist geplant?« sagte Tshato.
    »Wir werden gegen sechs vollzählig sein – nachmittags, nicht morgens. Dann legen wir ab und feiern ein bißchen den Verkauf. Erler bringt fünf Freunde mit, falls er welche hat, aber Enid Blyton ist nicht dabei. Dafür einer, der den Pott steuern kann, damit Zaches nicht allein auf der Brücke ist.«
    »Macht der Zwerg mit?« Lucy klang überrascht.
    »Hat er gesagt, ja.« Matzbach zögerte, wechselte einen Blick mit Yü. »Paßt mal auf, Kinder, das kann notfalls ein bißchen gefährlich werden. Sagen wir mal so: Wir werden keine Kirschen servieren, weil mit Erler und Co nicht gut Kirschen essen ist. Ich habe keine Ahnung, womit wir rechnen müssen. Wenn alles glattgeht, kriegen die, die mitmachen, einen satten Bonus. Wenn’s nicht glattgeht, bitten wir alle, die nicht mitgemacht haben, für eine würdige Beerdigung zu sorgen.«
    Lucy holte tief Luft. »Ihr seid bescheuert! Also, ich mach da auf keinen Fall mit. Und du ...« Sie blickte Tshato an.
    Der Aschanti grinste. Sehr breit. »Der zum Schiffskoch verkommene Fürstensohn eines alten Kriegervolks kann sich schlecht drücken, fürchte ich. Und du, Bruder Rothaut?«
    Red Horse verschränkte die Arme. »Also ... Ich wüßte schon gern, wie die ganze Sache ausgeht. Reine Neugier, dazu der Bonus ... Tomahawk oder Donnerbüchse, Chief?«
    In diesem Moment donnerte es. Rheinaufwärts, hinter der Kurve hoch zur Adenauerallee, waberte etwas rötlich auf.
    »Was ist das?« sagte Yü.
    »Vermutlich qualmende Scheiße«, schrie Matzbach. »Es reicht! Gestrichen voll!« Dann beruhigte er sich, seufzte schwer und murmelte: »Aber vielleicht irre ich mich ja.«
    Die beiden nahe der
Spelunke
postierten Beamten in Zivil hatten schnell reagiert, einen Blick auf den Brand geworfen und die Kollegen von der Technik alarmiert. Matzbach betrachtete fast versonnen die stinkenden, ausgebrannten Reste des Rover. Immerhin, sagte er sich, blieb ihm an diesem Abend Ludewig erspart, der mit anderen Dingen beschäftigt war oder Feierabend spielte.
    »Sieht aus wie ’n geschmolzener Zünder. Zeitzünder, wahrscheinlich«, sagte einer der Experten; mit der Fußspitze wies er auf Metalltrümmer.
    »Ich will nicht mehr.« Matzbach rammte die Fäuste in die Taschen. »Nein, ich mag nicht mehr. HaKa Ludewig weiß Bescheid über die Zusammenhänge; fragen Sie ihn, wenn’s Fragen gibt. Ich will nach Hause. Ins Bett. Auf den Arm. Unters Klo. Bäh.«
    »Wo können wir Sie erreichen?«
    »Ludewig weiß Bescheid«, wiederholte Baltasar. Er sah sich suchend um. »Yü, sagt Konfuzius irgendwas dazu?«
    »Ich kann mich darum kümmern«, sagte Tshato, »wenn du willst, Boß. Ich muß ja morgen nicht früh raus.«
    »Ich helf dir.« Red Horse grinste. »Hau ab, Chief.«
    Yü schwieg; er schien angestrengt nachzudenken. Dany, legte den Arm um seine Schulter.
    »Hören Sie?« sagte Matzbach. »Der nette Kollege hier kümmert sich um die Sache. Er gibt Ihnen bestimmt seine Adresse, und wenn Sie Sorgen haben oder Rat brauchen – nicht verzagen, Tshato fragen. Ich bin, schöne Grüße an Ludewig, bis Freitag nachmittag nicht vorhanden.«
    Er hauchte Lucy einen Kuß auf die Wange, klopfte Don und Tshato auf die Rücken und wandte sich zum Gehen. Dany und Yü folgten.
    »Wir müssen noch ein paar Sachen aus der Kajüte holen«, sagte Dany. »Nicht viel; das meiste ist eh noch drüben. Nur die wichtigen Reste. Wo willst du hin. Dicker?«
    Matzbach schnaubte. »Wenn nach dem Beladen noch Platz in deinem Gefährt ist, zur Kölnstraße. Ich kann mir aber auch ein Taxi schießen.«
    »Dich kriegen wir auch noch rein.« Dany ließ Yüs Hand los und ging zur Kaitreppe; in der
Spelunke
brannten nach dem überstürzten Aufbruch noch Lichter. »Was ist, Felix?«
    Yü stand neben einem Promenadenbaum. »Meister Kung«, sagte er, »hat sich dazu geäußert, und zwar so: Wenn die Kröte der Unbill ihren Kopf aus dem Lehm der

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