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Kein Friede den Toten

Kein Friede den Toten

Titel: Kein Friede den Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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dass ihr DataBetter beauftragt hattet?«
    Matt nickte. »Natürlich.«
    »Von Männern hatte ich genug. Aber dann habe ich dich gesehen, und … ich weiß auch nicht. Vielleicht wollte ich zurückkehren zu jenem Abend, zu einem albernen Traum. Du machst dich lustig über den Gedanken, hier zu leben, Matt. Du siehst nicht, dass diese Gegend, diese Stadt die beste aller möglichen Welten ist.«
    »Und deshalb willst du hierherziehen?«
    »Mit dir«, sagte sie mit flehendem Blick. »Verstehst du das nicht? Ich habe nie an so etwas wie Seelenverwandtschaft oder die große Liebe geglaubt. Nach allem, was ich durchgemacht hatte und …, aber vielleicht, ich weiß nicht, vielleicht helfen
uns die Verletzungen, die du davongetragen hast. Vielleicht verstehen wir uns besser, weil wir beide schwere Zeiten durchgemacht haben. Man lernt, für Dinge zu kämpfen, die andere einfach hinnehmen. Du liebst mich, Matt. Du hast nie wirklich geglaubt, dass ich eine Affäre habe. Deshalb hast du nach dem Beweis gesucht – weil du, und nur du, mich wirklich kennst, trotz allem, was ich dir gerade erzählt habe. Du bist der Einzige. Und ja, ich will mit dir hierherziehen und eine Familie gründen. Das ist das Einzige, was ich will.«
    Matt machte den Mund auf, sagte aber nichts.
    »Das ist schon in Ordnung«, sagte sie mit einem schwachen Lächeln. »Es ist ein bisschen viel auf einmal.«
    »Darum geht’s nicht. Es ist bloß …« Er konnte es nicht in Worte fassen. Seine Gefühle gingen noch wild durcheinander. Er musste sich erst beruhigen. »Und was ist jetzt danebengegangen?« , fragte er. »Wie haben sie dich nach all den Jahren gefunden?«
    »Sie haben mich nicht gefunden«, sagte sie. »Ich habe sie gefunden.«
    Matt wollte schon eine weitere Frage stellen, als ein weiteres Paar Scheinwerferkegel die Hauswand erleuchtete. Sie verharrten einen Moment zu lange. Matt hob die Hand, damit sie kurz schwieg. Beide horchten. Das Motorengeräusch war schwach, aber es war zu hören. Ohne jeden Zweifel.
    Sie sahen sich an. Matt trat ans Fenster und spähte hinaus.
    Der Wagen stand auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Die Scheinwerfer wurden ausgeschaltet. Ein paar Sekunden später auch der Motor. Matt erkannte den Wagen sofort. Es war nur ein paar Stunden her, dass er darin gesessen hatte.
    Er gehörte Lance Banner.

40
    Loren platzte in den Vernehmungsraum herein.
    Cingle beschäftigte sich intensiv mit ihren Fingernägeln. »Der Anwalt ist noch nicht da.«
    Loren starrte sie einfach einen Moment lang an. Sie fragte sich, wie man sich fühlte, wenn man wie Cingle Shaker aussah, sämtliche Männer um einen herumscharwenzelten und man mit ihnen praktisch machen konnte, was man wollte. Lorens Mutter hatte auch etwas davon, aber wie musste das bei einer Frau sein, die so aussah? War es gut oder schlecht? Verließ man sich auf diese Vorzüge und nutzte sie zum Nachteil anderer? Loren glaubte nicht, dass Cingle sich so verhalten würde, musste die Möglichkeit jedoch in Erwägung ziehen und extrem vorsichtig sein.
    »Raten Sie mal, was wir in Ihrem Büro-Computer gefunden haben?«, fragte Loren.
    Cingle blinzelte. Das reichte schon. Sie wusste es. Loren zog das Foto von Charles Talley aus der Tasche und legte es vor Cingle auf den Tisch. Daneben legte sie ein paar ausgewählte Standbilder aus dem Video. Cingle sah sie kaum an.
    »Ich sage nichts, solange mein Anwalt nicht hier ist«, sagte Cingle.
    »Sind Sie bereit zu nicken?«
    »Was?«
    »Ich rede. Und Sie können zwischendurch nicken, wenn Ihnen danach ist. Ich halte das Ganze jetzt nämlich für ziemlich offensichtlich.« Loren setzte sich und legte die Hände auf den Tisch. »Unsere Techniker sagen, die Bilder stammen von einem Fotohandy. Also haben wir uns das so zusammengereimt. Charles Talley war ein bisschen pervers. Das wissen wir. Seine kriminelle Vergangenheit ist reich an Gewalt und Perversion. Er trifft sich mit Olivia Hunter. Wie und wo, weiß ich noch nicht. Vielleicht verraten Sie es uns, wenn Ihr Anwalt eintrifft. Ist auch egal. Aus
irgendwelchen kranken Gründen turnt es Talley an, dieses Foto und das Video an unseren gemeinsamen Freund Matt Hunter zu schicken. Matt kommt mit dem Foto zu Ihnen. Weil Sie in Ihrem Job gut sind, finden Sie heraus, dass der Kerl auf dem Foto Charles Talley ist und gerade im Howard Johnson am Newark Airport wohnt. Vielleicht haben Sie aber auch herausgefunden, dass Olivia Hunter da wohnt. Das weiß ich nicht.«
    Cingle sagte: »Das stimmt

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