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Kein Kanadier ist auch keine Lösung

Kein Kanadier ist auch keine Lösung

Titel: Kein Kanadier ist auch keine Lösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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Haus.“
    Sie forschte in seinem Gesicht. Er war noch immer zum Necken aufgelegt, so viel konnte man erkennen. Sie musste höllisch auf der Hut sein.
    „ Und was gedenkst du mit dem Tag zu tun?“, wollte sie wissen, obwohl sie die Antwort bereits zu kennen glaubte.
    Nicht umsonst war er so büro-untypisch gekleidet. Er hatte von Anfang an damit gerechnet, sie wiederzusehen und dann den Tag auf neutralem Boden zu verbringen. Sie musste auf der Hut sein vor diesem durchtriebenen Kerl. Gleichzeit war sie neugierig zu erfahren, was er sich alles ausgedacht hatte und warum er sich eine solche Mühe gab.
    „ Dich ein bisschen herumführen, dachte ich.“ Der eiskalte Geschäftsmann als Fremdenführer. In diesem Moment wirkte er nicht kalt, sah um Jahre verjüngt und draufgängerisch aus, außerhalb des Büros. „Ich möchte mich auch in aller Form für die Erpresserin entschuldigen“, sagte er mit dieser tiefen Stimme, eines Sexgottes würdig. „Ich weiß nicht, was los ist, aber irgendwie provozierst du mich dich ein bisschen zu ärgern.“ Das Lächeln umzeichnete seine Augen mit hauchdünnen Linien. „Du bist süß, wenn du wütend bist. Ich bin wirklich kein Schlimmer, du kannst mir vertrauen.“
    Sagte die Katze zum Vögelchen und blinzelte schelmisch. Sandra schnaubte, konnte aber ein Grinsen nicht verbergen. Er fühlte sich also provoziert, hm, das konnte eine ausbaufähige Basis sein. Außerdem hatte sie noch nie jemand als süß bezeichnet. Stark, intelligent, hübsch, zickig, unnahbar, aber niemals süß. Sie fühlte sich geschmeichelt.
    „ In Ordnung, lass mich aber erst aus diesem Kleid rauskommen.“
    „ Kann ich dabei behilflich sein?“
    Sie schob die Kleider mit einem Ruck zusammen, sodass sie sein Gesicht nicht mehr zu sehen brauchte.
    „ Vergiss es.“
    Sie hörte ihn hinter den Kleidern in sich hineinlachen.
    Nachdem sie mit ihrer Kreditkarte bezahlte hatte, suchte sie sich eine Umkleidekabine. Ihr Kleid und die Pumps verschwanden in einer großen papiernen Einkaufstasche, und schon fühlte sie sich wohler. Sie hatte sich in eine Touristin verwandelt und den Bürovamp vorerst eingetütet. In Jeans, weißem T-Shirt und weißen Schuhen, ihre schwarze Handtasche mit dem langen Träger locker über der Schulter, passte sie nun viel besser zu Johns legerer Erscheinung.
     
    Sie gingen zurück zur Firma, wo John seinen schwarzen Dodge Pickup aus der Tiefgarage holte. Sandra schien noch nie einen so großen PKW gesehen zu haben. Er lachte über ihre Bemerkung, ihr eigener Wagen hätte allein auf der Ladefläche Platz.
    Nachdem er ihre Tüte verstaut hatte, half er ihr beim Einsteigen. Noch ehe sie widersprechen konnte, packte er ihr süßes rundes Hinterteil und schob sie nach oben. Langsam lief er um den Wagen herum und überdachte seinen nächsten Schritt. Er hatte keine Ahnung, was er hier tat. Oben im Büro stapelte sich die Arbeit und er folgte seinen Hormonen. Diese Frau ließ ihn vorzeitig ergrauen, vorzeitig senil werden, und wahrscheinlich vorzeitig ejakulieren, falls es so weitergehen würde. Ein Blitz hatte ihn getroffen, als sie gestern vor ihm gestanden hatte, in diesem sündhaften Kleid. Ihre Brustwarzen hatten sich versteift, als sie ihm prüfend auf den Schritt blickte. Er hatte es genau gesehen. Okay, vielleicht hatte sie ihm nicht auf den Schritt geblickt. Auf jeden Fall aber hatte er auf ihre Brüste gestarrt. Wie konnte man die auch ignorieren. Unmöglich. Nicht, solange er am Leben war. Die Streitereien mit ihr waren ein ganz besonderer Genuss. Er überlegte ob er vielleicht eine perverse Neigung an sich übersehen hatte. Wieso machte es ihn an, wenn sie ihn anschrie? So etwas war ihm noch nie passiert, daher verdiente die Sache eine genauere Untersuchung. Hysterische Weiber verabscheute er, aber er fand Sandra nicht hysterisch, sondern eifrig im Verteidigen ihrer Meinung, und das beeindruckte ihn. Sie ging hoch wie eine Rakete, wenn er sexistisch wurde. Ob sie im Bett genauso energiegeladen war? Allein der Gedanke ließ seine Jeans zu eng werden. Es war, als ob sie etwas Primitives in ihm ansprach, etwas, das er kaum zu kontrollieren vermochte. Er konnte fühlen, wie sie auf ihn reagierte, er war ihr nicht egal. Natürlich sträubte sie sich dagegen, denn Frauen sträubten sich immer am Anfang. Nur Gott wusste warum. Wenn überhaupt. Das Projekt Frau musste ein aus der Kontrolle geratener himmlischer Laborversuch sein.
    John steuerte den Wagen durch den Stadtverkehr. Vielleicht

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