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Kein Kanadier ist auch keine Lösung

Kein Kanadier ist auch keine Lösung

Titel: Kein Kanadier ist auch keine Lösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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an Wichtigkeit übertrifft. Zu diesem Anlass würde Sandra Johns Eltern kennen lernen. Sie war nervös und unsicher, wie vor einem Test. Reiß dich zusammen, ermahnte sie sich. Es handelt sich nur um ein älteres Ehepaar, nicht um Queen Elizabeth und Prinz Philip.
    Es war Sonntagabend und jeden Moment würden sie aus Victoria eintreffen. Am Montag dann würde es das rituelle Truthahnessen geben, auf das sie schon gespannt war. John hatte allerlei seltsame Gemüse eingekauft, die sie noch nie gesehen hatte.
    „ Beruhige dich, Honey, soweit ich weiß, haben meine Eltern noch nie jemanden gebissen“, sagte John, als er an ihr vorbeiging, um zum zehnten Mal in den Hof zu schauen, ob der Besuch bereits angekommen war.
    Nervös lachte sie auf.
    „ Du bist doch selber ganz kribbelig. Das macht mich nicht gerade ruhiger.“
    Er verzog ertappt den Mund und trat näher. Sie schlang ihre Arme um seine Hüften.
    „ Na ja, es ist das erste Mal, dass eine Frau anwesend ist zu unserem Familienthanksgiving.“
    „ Wirklich? Hast du nie eine Freundin dazu eingeladen?“
    Er runzelte die Stirn, als ob dies das Letzte wäre, was ihm einfallen würde.
    „ Hast du schon mal einen Liebhaber zu Weihnachten mit zu euch nach Hause genommen?“, wollte er wissen.
    Nein, hatte sie nicht. Sie begann zu verstehen.
    „ Ach so. Ich vergesse immer, wie wichtig dieses Fest für euch ist.“
    Er küsste ihre Nasenspitze als Geste der Vergebung.
    „ Meine Mutter war ganz außer sich, als ich ihr erzählte, dass du bei mir wohnst.“
    „ Das kann ich mir vorstellen. Sie musste ja lange genug darauf warten, dass dich eine einfängt.“
    Er warf den Kopf zurück und gab sein samtiges Lachen von sich. Dann funkelten seine Augen und er lächelte verschmitzt.
    „ Ja, und da darfst du ganz besonders stolz drauf sein. Du bist die Einzige in sechsunddreißig Jahren, die es so weit gebracht hat.“
    „ Und, bereust du es schon?“
    Er schüttelte seine Haarpracht.
    „ Sieht so ein Mann aus, der etwas bereut?“
    Noch ehe sie antworten konnte, lagen seine Lippen auf den ihren und er küsste ihren Verstand neblig. Seine Hände glitten über ihren Rücken und umfassten ihren Po. Mit geschickten Händen begann er ihren langen schmalen Rock hochzuraffen. Sie fühlte sich genötigt zu protestieren.
    „ Hey, jeden Moment kann der Besuch da sein.“
    „ Für einen Quicky auf dem Küchentisch ist noch genug Zeit. Sex beruhigt meine Nerven. Und ich brauche jetzt unbedingt Beruhigung.“
    „ Aber mich beruhigt es nicht, im Gegenteil, es macht mich nervös.“
    Er runzelte die Stirn.
    „ Für mich hast du noch nie nervös ausgesehen, hinterher.“
    Lachend versuchte sie seine Hände in den Griff zu kriegen. Er hatte bereits ihren Hintern von der dicken Strumpfhose befreit, die sie unter dem Rock trug, und drängte sie gegen besagten Küchentisch. Mit ein paar weiteren Handgriffen hatte er sie auf den Tisch gehoben und seine Hosen heruntergelassen. In einer automatisch von ihrem Gehirn gesteuerten Bewegung schlang sie die Beine um ihn.
    Es war die Art, wie er sich nahm, was er wollte, die Art, wie er ein Nein einfach nicht in Erwägung zog. Einmal war sie eine Weile mit einem gewissen Klaus Fröhlich zusammen gewesen. Immer wenn er Sex wollte, ging er ins Bad und wusch sich den Penis. Sandra fand das zwar rücksichtsvoll, doch wenig romantisch und furchtbar voraussagbar. Nur ein Mal hatte es ihn unvorbereitet übermannt und unvermittelt hatte er gefragt: „Willst du ficken?“ Ihre entsetzte Verneinung hatte er einfach so hingenommen und nie wieder gefragt. John ging meist subtiler vor, machte sich die Mühe, zuerst sie zu erregen. Nur ein Mal hatte sie ihn etwas wirklich Unanständiges sagen hören. Sie standen im Konferenzraum voller Besucher in Anzügen und mit ernsten Gesichtern, als John im Vorbeigehen in ihr Ohr flüsterte: „I want to fuck you.“ Sie war perplex gewesen, hatte sie doch etwas Geschäftsmäßiges erwartet, aber nicht abgestoßen, und konnte den Abend nicht erwarten, wo er sie zum Aufschreien bringen würde. Auf Englisch hörte sich das Wort sanfter an, unbedrohlicher und weniger obszön. Dennoch ging John sparsam damit um, als spüre er, dass solche Ausdrücke nicht auf ihrer Welle lagen.
    Hastig nahm er sie, als gäbe es kein Morgen, und ganz sicher gab es jetzt kein Zurück mehr. Von seiner Energie und den gefühlvollen Küssen angeregt, drängte sie sich ihm entgegen. Jeden Moment könnte es an der Tür klingeln, doch der Gedanke

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