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Kein Kanadier ist auch keine Lösung

Kein Kanadier ist auch keine Lösung

Titel: Kein Kanadier ist auch keine Lösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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von kurzer Dauer. Yogi Bär durchbohrte sie mit einem strengen Lehrerblick. Sie verstummte. Florence schüttelte den Kopf und seufzte, als sei sie ein hoffnungsloser Fall. Was vermutlich nicht fern der Wahrheit war.
    „ Als Nächstes werden wir unser Wurzelchakra stimulieren“, gab der Yogi bekannt.
    „ Au ja“, flüsterte der Mann hinter ihr.
    Faustgroße Rosenquarze wurden verteilt. Sandra mochte die zartrosa Farbe des Steins.
    „ Zu diesem Zweck legen wir den Stein zwischen unsere Beine und pressen ihn so fest wir nur können gegen unsere Geschlechtsteile.“
    Einer der Männer wurde blass.
    „ Ich zeige es den Männern gleich, Reinhold. Zugegebenermaßen fällt den Frauen diese Übung leichter.“
    Verhaltenes Lachen ging durch die Gruppe, als der Yogi vorsichtig versuchte den großen Stein unter Reinholds Genitalien zu arbeiten, ohne Reinhold dabei zu entmannen oder sexuell zu belästigen.
    „ Die Männer müssen hier mehr auf die Prostata zielen“, murmelte er in Reinholds Schoß.
    Sandra schloss die Augen, fühlte den Stein ihre zarten weiblichen Wände zerquetschen und ließ heimlich etwas lockerer. Man lauschte der Meditationsmusik, die inzwischen von tibetanischen Klangschalen dominiert wurde. Das permanente ding-ping-dong wirkte einschläfernd. Durch den Nebel der Entspannung hörte sie des Yogis Stimme, die in der Tat bärig tief war und damit so gar nicht zu seiner spindeldürren äußerlichen Erscheinung passen wollte.
    „ Die Frauen mögen diese Übung durch die Massage ihrer Brüste ergänzen.“
    Wie bitte? Hatte sie das richtig verstanden? Sie schaute auf Florence, die selbstvergessen anfing ihre Brüste kreisförmig zu kneten, als verfüge sie bereits über jahrelange Knetroutine. Reinhold, ein etwa fünfundzwanzigjähriger Lüstling, bekam Stilaugen. Yogi Bär schien sich nicht des Anblicks zu ergötzen, sondern musterte die Gruppe mit klinisch reinem Blick.
    „ Nein, Reinhold, die Männer brauchen sich nicht die Brust zu massieren. Das ist eine hochenergetische Übung nur für die Frauen, die die Weiblichkeit in ihnen stärkt und noch dazu hilft, die Form der Brüste bis ins hohe Alter zu erhalten.“
    Acht Frauen saßen im Halbkreis und kneteten mit frischer Motivation hoffnungsvoll ihre Brüste durch wie Brotteige. Sandra war es ein Rätsel, wie der Mann dabei ernst bleiben konnte. Ihre Kehle war zugeschnürt in dem Versuch, an sich zu halten.
    Sie überlegte, was wohl als Nächstes kommen würde. Von allen verfügbaren Chakren war das Wurzelchakra sicher das spannendste.
    Die CD verstummte und das Geknete nahm ein Ende. Als Yogi Bär sich erhob, um eine andere Musik einzulegen, bemerkte auch Monika, dass niemand sich mehr die Brüste rieb. Die Vogelstimmen kehrten zurück und zwitscherten fröhlich durch den Raum. Der Yogi begab sich zurück an seinen Platz und suchte nach etwas. Er kramte in einem Rucksack und sprach dabei zur Gruppe.
    „ Letzte Woche sprachen wir über das Einnehmen von Medikamenten.“ Einige der Anwesenden nickten. „Heute werde ich euch zeigen wie ihr ohne die Vergiftung eurer inneren Organe auskommen könnt.“ Sandra horchte auf. Das klang ja interessant. „Hat jemand ein Medikament dabei?“
    Eine blasse junge Frau in einem bunten Kaftan hob ihren Arm wie in der Schule. Der Lehrer nahm sie prompt dran. Sie zeigte ihm ein Päckchen Pillen.
    „ Wofür ist das, Sybille?
    „ Gegen Migräne.“
    „ Ah. Wusstest du, dass Migräne ein Orgasmus im Kopf ist? Du lebst deinen Sex nicht. Aber dazu kann ich dir später mehr sagen. Packe bitte eine Pille aus und nimm sie in die linke Hand.“
    Sybille folgte den Anweisungen, ein wenig errötet, nach der Erwähnung des ungehörigen Wortes. Der Yogi entfaltete seine Beine, erhob sich dabei wie ein hydraulischer Wagenheber und brachte Sybille eine Rute, wie er es nannte. Ein langer wippender Draht mit kugeliger Spitze und einem Holzgriff. Er drückte ihr die Rute in die Hand.
    „ Und jetzt hältst du die Hand mit der Pille zwischen deine Brüste. Ja, gut so. Mit der anderen Hand lässt du die Rute schräg vor der Brust kreisförmig schwingen. Wenn es aufhört zu schwingen, dann hast du die heilende Information der Medizin in deinen Astralkörper übernommen. Aber nicht die schädliche Chemie.“
    Sybille starrte ungläubig. „Und das ist alles?“
    Der Yogi nickte. „Das nennt man sich etwas einschwingen .“
    „ Heißt das, ich muss die Pille dann nicht mehr nehmen?“
    „ Genau das heißt es“, sagte er und ging

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