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Kein König von Geburt

Kein König von Geburt

Titel: Kein König von Geburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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unwillkürlich nach Luft.
    Sugoll lächelte melancholisch. »Das wußten Sie nicht? Ich bin in allen Dingen der Größte unter meinen Leuten - auch in der körperlichen Abscheulichkeit. Es war schlichte Höflichkeit, Sie als meine Gäste mit meinem Anblick zu verschonen.« Er wandte sich dem Kobold-Führer zu: »Und du, Kalipin, benutzt ebenfalls deine ansehnliche Form, wenn du in der Gesellschaft von Menschen bist. Wir wollen unsere Freunde nicht unnötig in Verlegenheit bringen.«
    Das kleine Geschöpf verwandelte sich gehorsam in einen normalen Zwerg. »Aber wir alle kehren zu unseren regulären Gestalten zurück, wenn wir schlafen«, teilte er den beiden Männern mit merkwürdiger Befriedigung mit. »Da müssen Sie unterwegs nur tapfer sein, wenn es Zeit ist, uns niederzulegen. Es sei denn, mein Meister befiehlt mir, die Nächte in einem Sack zu verbringen.«
    Sugoll lachte. »Unverschämter Schurke! Erfülle du nur getreulich deine Aufgabe. Und jetzt bist du beurlaubt. Zurück mit dir ans Frühstück!«
    Als der Kobold gegangen war, zeigte Sugoll auf eine ziemlich große geschnitzte Truhe, die im Schatten stand. »Da ist noch eine Möglichkeit, wie ich Ihnen bei Ihrer Expedition helfen kann, öffnen Sie die Truhe bitte!«
    Basil kniete sich hin und hob den Deckel. »Großer Scott!« rief er aus. »Wo haben Sie die her?«
    »Die Lähmgewehre sind ein Geschenk von Sharn und Ayfa.«
    »Oh, Scheiße«, rief Häuptling Burke.
    »Ich kann nur vermuten, daß sie ein zarter Hinweis waren. Sharn mag bereits argwöhnen, daß meine Loyalität gegenüber dem Firvulag-Thron nicht von ganzem Herzen kommt. Und wenn es Krieg mit Aiken Drum gibt ... Nun, man braucht kein großer Stratege zu sein, um auf die Position Nionels zwischen Goriah und Hoch-Vrazel aufmerksam zu werden.«
    »Wenn wir Erfolg bei der Beschaffung der Flugmaschinen haben«, meinte Basil, »werden weder Aiken noch Sharn es wagen, Ihnen Böses zu tun.« Seine wettergegerbten Hände glitten über die Waffen, zeigten Burke wortlos die Reservemagazine und schlossen den Deckel wieder. »Diese Geräte könnten uns sehr nützlich sein. Wir danken Ihnen, Lord Sugoll! Selbst mit unsern dreißig Technikern, in der Wildnis erfahrenen Leuten, wird es eine gefährliche Reise werden - und es ist fraglich, wie viele der Flieger noch zu reparieren sind. Der Häuptling und unsere Landsleute bei den Verborgenen Quellen werden ein Versteck für mindestens zwei Maschinen herrichten.«
    »Wie könnte man sie in einem Krieg verwenden?« erkundigte sich Sugoll. »Sie müssen mir meine Unwissenheit verzeihen, aber mir scheinen Flugmaschinen ganz nutzlos zu sein gegen Bodentruppen, wie die Firvulag sie aufstellen würden. Und den Speer Lugonns, der gegen Finiah eingesetzt wurde, haben Sie nicht mehr.«
    »Das ist wahr«, antwortete Burke. »Aber in ihrer Hast, einen einzigen Flieger in die Luft zu bekommen, mag Madames Gruppe andere potentielle Waffen übersehen haben. Darauf machte uns einer unserer neuen Gefährten aufmerksam, ein früherer Flugzeugbau-Ingenieur namens Dimitrios Anastos.«
    Basil fiel ein: »Wissen Sie, die alten Flieger am Schiffsgrab sind in Wirklichkeit hochentwickelte gravomagnetische Maschinen, mit denen ein Orbit um einen Planeten möglich ist - ganz ähnlich denen, die wir im Galaktischen Milieu hatten. Zu unserer Zeit waren solche Orbiter stets mit Zug- und Uberdruckstrahlen ausgerüstet. Sie dienten dem Andocken und dem Umsteigen im Raum, wenn das Rho-Feld abgestellt war, auch zur Ablenkung von Meteoriten. Manchmal hatten unsere Schiffe sogar kleine Laser, mit denen sie Raumabfall wegschossen. Wenn unsere Techniker ähnliche Systeme in den alten Fliegern finden, ist es durchaus möglich, daß sie sie in Angriffswaffen umbauen. Geht das nicht - dann haben wir immer noch das Eisen. Und die Hoffnung, Sharns Versteck mit Waffen des 22. Jahrhunderts zu finden und auszuräumen.«
    Der Heuler-Lord blickte immer verwirrter drein. Jetzt warf er resigniert die Hände in die Luft. »Teah gebe, daß der bloße Besitz unserer Freunde an Flugmaschinen jede Aggression verhüte!«
    »Amen«, sagte Basil. Trocken setzte er hinzu: »Trotzdem wollen wir nicht zu sehr auf göttliche Intervention hoffen, nicht wahr? Nicht wenn wir auf der einen Seite die Firvulag und auf der anderen Aiken Drum haben.«
    »Sieh dir diese kleinen Schönheiten an! Sieh doch nur!«
    Tony Wayland umklammerte Dougals gepanzerten Arm und zog ihn in die vorderste Reihe der Firvulag-Menge. Die Gnome und

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