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Kein König von Geburt

Kein König von Geburt

Titel: Kein König von Geburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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Stangenwaffe zum Ansehen hin. »Vilkas und ich werden versuchen, uns mit diesen Naginata aus dem Himmel zu schneiden. Es sind gekrümmte Klingen an langen Schäften. Natürlich werden wir nicht ins Handgemenge kommen. Der Kämpfer und seine Gurte sind tabu, jedoch nicht die Lenkschnüre, die Manövriertaue, das Hauptkabel sowie der Bambusrahmen und die Papierbespannung des Drachens selbst.«
    »Das muß gefährlich für euch sein«, bemerkte Mercy freundlich. Olone, die junge Koerziererin, die die kleine Agraynel genährt hatte, solange die Königin abwesend war, stand plötzlich mit dem Kind in den Armen hinter dem Thron. Mercy streckte die Arme nach ihrer Tochter aus und herzte sie. Yosh setzte seine Erklärung fort.
    »Da wir ohne Sicherheitsnetze kämpfen, könnte das Spiel für gewöhnliche Menschen wie Vilkas und mich sehr gefährlich werden. Wir minimieren das Risiko -und bereiten euch Erhabenen noch mehr Vergnügen indem wir PK-Adepten als Coaches einsetzen.« Der japanische Techniker verbeugte sich höflich vor einem stattlichen Menschen mit Goldreif, der neben der hinreißenden Olone stand. »Lord Sullivan-Tonn war so freundlich, uns zu trainieren. Er hat sich bereiterklärt, bei dem heutigen Wettkampf den Coach für Vilkas zu machen.«
    Aiken betrachtete Sullivan nachdenklich. »Ist die Arbeit eines Coach schwer zu lernen?«
    Der wichtigtuerische kleine Psychokinetiker hob abwehrend beide Hände. »Ich fand es eigentlich recht einfach.« Er lächelte geziert.
    »Wie spielt ihr?« erkundigte sich Aiken bei Yosh.
    »Der Coach gibt nicht nur seinem Kämpfer, sondern auch der Bodenmannschaft telepathisch taktische Anweisungen. Es ist ihm auch erlaubt, PK-Wind zu erzeugen, aber nur für seinen Drachen. Wer den Drachen des Gegners herumschleudert, wird disqualifiziert. Das beschränkt das Windspiel auf Situationen, in denen die beiden Drachen ziemlich weit voneinander entfernt sind, es sei denn, der Windmacher ist außerordentlich geschickt. Ich glaube, du wirst feststellen, daß enge Zusammenarbeit mit der Bodenmannschaft beim Clinch meistens eine bessere Kontrolle gewährleistet. Wenn die Gurte eines Spielers gekappt werden, ist es Pflicht des Coach, ihn zu retten, bevor er unten aufschlägt. Deshalb kann man als Skipper in diesem Spiel nur PK-Größen brauchen.«
    Aiken nickte. Sein Lächeln war blaß, und seine Augen waren wie zwei in Pergament eingebrannte Löcher. Er trug goldene Jeans und ein schwarzes, am Hals offenes Hemd. »Also wird sich Sullivan heute um deinen Ichiban-Jungen kümmern, wie, Yosh? Und wer ist dein Coach?«
    »Ich hoffte, du würdest mir die Ehre erweisen, Aiken-sama.«
    »O bitte, tu es!« quietschte Olone. »Ich bin überzeugt, du wirst siegen!«
    Bei diesem Verrat seiner jungen Frau erstarrte Sullivans Gesicht, doch er setzte hinzu: »Ja, bitte, mach den Coach für den zweiten Drachen, mein König.«
    »Ich fühle mich immer noch nicht ganz gut«, warnte Aiken.
    Yosh redete ihm zu: »Du brauchst nicht den ganzen O-daka zu halten, wenn ich falle, Aiken-sama. Nur mich, und ich wiege mit der Rüstung und allem nur vierundsechzig Kilo.«
    Mit sichtlicher Anstrengung ermahnte Aiken sich. »Teufel, das schaffe ich. Du hast da großartige Arbeit geleistet, Yosh. Weiter so! O-tanoshimi nasai, Junge!«
    Yosh grinste. »Darauf kannst du dich verlassen, Boß.« Er eilte mit Vilkas davon, um letzte Hand an die Vorbereitungen zu legen. Aiken ließ sich auf seinem Korbgeflecht-Thron zurücksinken und beobachtete die umhereilenden Mitglieder der Crew. Sein Geist war abgeschirmt. Die nach Westen ziehende Sonne schickte ihre Strahlen unter den Rand des Baldachins, und es wurde heißer. Sullivan und Olone setzten ein nichtssagendes Geplauder fort. Das Baby war unruhig, obwohl Mercy versuchte, es mental zu beschwichtigen und aufzuheitern.
    Schließlich sagte Aiken: »Siehst du nicht, daß sie Hunger hat, Mercy? Olone soll sie füttern, damit sie mit diesem verdammten Gedankenwimmern aufhört!«
    »Oh, die arme Kleine!« rief Olone und nahm das Kind. Sie zog eine ihrer Hängebrüste aus ihrem azurblauen Chiffonkleid. »Hast du Hunger, Grania-Lämmchen? Komm zu Tante!« Gierig begann das Kind zu saugen. Das irritierende telepathische Gebrüll ging in Emanationen reiner Seligkeit unter.
    »Trag sie auf die andere Seite des Zeltes, wo es kühler ist, Liebes!« sagte Mercy zu Olone.
    »Ja, meine Königin. Soll ich sie zurückbringen, wenn sie getrunken hat?«
    Mercys Gesichtsausdruck war geistesabwesend,

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