(K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung
Claire an sich. „Ich hätte da einen Vorschlag.“
„Vielleicht müssen wir es nur ein paar Mal machen, bis wir drüber weg sind.“
Das würde garantiert niepassieren. „Lass es uns doch einfach ganz locker angehen.“
Angesichts der Tatsache, dass Claire bereits ihre Stiefel abstreifte, vermutete Justin, dass sie damit wohl einverstanden war. „Kann uns hier jemand sehen?“
„Nein.“ Justin stellte Licht und Lüftung aus. Ihm war es egal, ob die Scheiben beschlugen. Oder vielmehr – er hoffte sehr, dass sie es gleich tun würden.
Claire küsste ihn und stieß sich die Ellbogen im kleinen Fahrerhaus, denn sie versuchte, sich von ihrer Jeans zu befreien. Justin hingegen kramte in seiner Hosentasche nach einem Kondom.
„Langsam“, flüsterte er ihr zu.
„Geht nicht, ich will es jetzt. Ich brauche dich, Justin.“
Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Er hob die Hüften an, um seine Jeans herunterzuziehen und rollte sich dann das Kondom über. Claire setzte sich auf ihn und schon beschlugen die Fensterscheiben wie in der Sauna.
„Seit der Weihnachtsparty kann ich an nichts anderes mehr denken“, hauchte sie ihm ins Ohr und bewegte sich mit ihm im Rhythmus.
Er dachte schon sehr viel länger daran, allerdings war das hier nicht der richtige Moment, um das mit ihr zu besprechen. Das Kreisen ihres Beckens ließ ihn alles andere vergessen … auch die vielen Vorbehalte, die ihn so verdammt lange davon abgehalten hatten, mit Claire zu schlafen. Es würde nicht mehr lange dauern, bis ihm all die guten Gründe wieder einfielen, doch jetzt wollte er nur ihren Körper spüren, ihre Brüste unter seinen Händen, ihre Lippen an seinen.
Sowie er bemerkte, wie ihre Muskeln sich anspannten, wollte er das Tempo mäßigen, doch diesmal hatte Claire die Führung übernommen, und sie wurde immer schneller. Justin schien, als müsste er vor Lust explodieren. Während sie kam, krallte Claire ihm ihre Fingernägel in die Schultern, und laut stöhnend gab er seine Selbstbeherrschung auf.
Wieder zu Atem gekommen, küsste Claire seinen Hals und kletterte dann von ihm herunter.
Nachdem sie sich wieder angezogen hatten, machte Justin schnell die Lüftung wieder an – nur für den Fall, dass sie vielleicht doch jemand sah. Lachend beugte Claire sich nach unten und suchte ihre Stiefel. Um ihr dabei zu helfen, schaltete Justin das Licht an. Claire stützte eine Hand gegen das Armaturenbrett, und kaum schaute er auf die Stelle, wo ihr Ehering gewesen war, verging ihm das Lachen.
Er hatte es wieder getan, verdammt. Und er fühlte sich auch beim zweiten Mal keinen Deut besser dabei.
Claire richtete sich schließlich wieder auf, lehnte sich zurück und schnallte sich an. „Das habe ich wirklich gebraucht.“
Justin stellte das Licht wieder aus, dankbar, dass um ihn herum Dunkelheit herrschte – außer dem Leuchten der Anzeige im Armaturenbrett. „Ja, ich auch.“
Diesmal war Claire es, die nach seiner Hand griff. Justin ließ den Motor an, und fuhr dann zurück zu Claires Wohnung. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ein Teil von ihm hätte am liebsten an sie gekuschelt in ihrem Bett übernachtet. Der andere war angewidert davon, dass er schon wieder mit der Frau seines Kumpels geschlafen hatte. Und das auch noch, obwohl er wusste, dass er damit die Freundschaft zu ihr gefährdete.
„Rufst du dann beim Händler an wegen Brendans Schneemobil?“, erkundigte sich Claire nach ein paar Meilen. „Also in den nächsten Tagen? Ich würde wirklich gern beim nächsten Mal mitkommen.“
Justin wurde plötzlich von der Trauer um seinen Freund überwältigt. Was machte er hier eigentlich? Erst nahm er sich Brendans Frau, und jetzt wollte er auch noch sein Schneemobil verkaufen. Das war einfach zu viel! „Ja, ich sag dir dann Bescheid.“
Danach schwieg Claire undließ schließlich seine Hand los, da der CD-Player ein Lied spielte, das sie nicht mochte, und drückte die Weitertaste. Schnell legte Justin seine Hand aufs Steuer. Ihr schien das nicht aufzufallen. Fröhlich sang sie den nächsten Song mit und zeigte auf die Weihnachtsbeleuchtung an einigen der besonders hübsch geschmückten Häuser, an denen sie vorbeikamen.
Justin umklammerte das Steuer fester, konzentrierte sich auf die Straße und unterdrückte den Impuls, anzuhalten und die Stirn immer wieder aufs Lenkrad zu schlagen. Diesmal war alles noch viel schlimmer als beim letzten Mal. Er konnte die Schuld nicht einmal auf den Alkohol schieben. Zugegeben,
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