Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
(K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung

(K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung

Titel: (K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
Vom Netzwerk:
an würde es die Hölle sein. Denn jetzt wusste er ganz genau, was er verpasste.
    Um Claires willen würde er damit fertig werden. Auch wenn es ihn umbrachte.

5. KAPITEL
    Bis Penny am Dienstag mit den Stechkarten auftauchte, hatte Claire kaum etwas anderes getan, als immer wieder zwischen den Fotos auf ihrem Bücherregal und dem blöden Mistelzweig hin und her zu schauen. Penny zog sich in der Küche den Mantel und die Stiefel aus, die voller Schnee waren, und musterte dann prüfend ihre Freundin.
    „Hat der Sandmann vergessen, wo du wohnst?“
    Na toll, dann sieht man mir also auch an, dass ich nicht schlafen kann, dachte Claire. „Ich hatte ein paar sehr kurze Nächte.“
    „Draußen schneit es richtig heftig.“
    Was bedeutete, dass Justin mit dem Schneepflug unterwegs war – und sie nicht angerufen hatte. Ob er wusste, dass sie Dienstag immer ihren Termin mit Penny hatte? Oder er hatte seit Sonntag noch einmal über alles nachgedacht, und beschlossen, etwas auf Abstand zu gehen.
    Claire jedenfalls hatte praktisch ständig an ihn gedacht. Auch nachts, wenn sie eigentlich hätte schlafen sollen. Zuerst hatte sie geglaubt, sie wäre nach ihrer langen Durststrecke lediglich das Opfer ihrer Libido und mehrerer Margaritas geworden. Und dass es auch jeden anderen halbwegs attraktiven Mann hätte treffen können. Doch inzwischen musste sie sich eingestehen, dass das nicht stimmte. Es ging um Justin, und in jeder durchwachten Nacht sehnte sie sich nach ihm.
    „Ich kann heute nicht lange bleiben“, erklärte Penny. „Ich muss noch zum Zahnarzt. Falls du reden möchtest, kannst du mich ja später anrufen, okay? Du siehst aus, als müsstest du dich mal aussprechen. Alkohol könnte alternativ auch helfen.“
    „Das Letzte, was ich im Moment brauche, ist Alkohol.“
    Das weckte Pennys Neugier, und sieschaute auf die Uhr. „Okay, du hast drei Minuten, um mir zu erzählen, was du im Rausch angestellt hast. Und mit wem.“
    Claire brauchte keine drei Minuten. Nicht einmal drei Sekunden. „Ich habe Migräne, und da ist Alkohol Gift.“
    Wahrscheinlich wäre Penny verletzt gewesen, wenn sie gewusst hätte, dass Claire sie gerade anlog. Aber Justin wäre bestimmt nicht begeistert, wenn plötzlich die ganze Stadt über ihre gemeinsame Nacht Bescheid wusste. Und Claire war darauf auch nicht gerade scharf.
    „Ich will dir ja nicht zu nahe treten, Claire, aber das ist wirklich gähnend langweilig. Du musst dringend mehr raus und was erleben.“ Penny zog ihre Stiefel wieder an. „Geht es dir denn jetzt schon etwas besser?“
    „Ja. Ich muss nur Schlaf nachholen.“
    Gesagt, getan. Nachdem Penny wieder weg war, legte sich Claire mit Moxie auf die Couch, um ein bisschen zu schlafen. Sie beobachtete durch das Fenster die tanzenden Schneeflocken draußen und musste sofort wieder an Justin denken. Dann hörte sie den großen Schneepflug der Stadtverwaltung draußen vorbeifahren. Wenn die Schneepflüge unterwegs waren, dann war es Justin auch. Vielleicht kam er ja nachher vorbei, wenn er Hunger hatte – für Billard und Pizza würde er zu lange arbeiten – oder um zwischendurch ein bisschen auf ihrer Couch zu schlafen. Vielleicht brauchte er ja auch einfach ein bisschen Gesellschaft – falls er denn wirklich noch an ihrer Freundschaft interessiert war, wie er gesagt hatte.
    Als Claire aufwachte, wurde es draußen langsam dunkel. Moxie hatte sich in ihr T-Shirt gekrallt, und in der Küche werkelte jemand herum. Claire blieb noch einen Moment liegen und genoss, dass auf einmal alles wieder wie immer war. Dann sprang Moxie von ihr hinunter und schlich hinüber in die Küche, vermutlich um Justin um die Beine zu streichen. Damit war Claires Schonzeit vorbei.
    „Ich bin in dem kleinen Laden gewesen, den du so gern magst, und habe Frikadellen und eine Riesenportion Kartoffelsalat gekauft. Hast du keinen Senf mehr?“
    „Im Schrank steht ein volles Glas.“ Claire setzte sich auf und rieb sich den Schlaf aus den Augen. „Wenn du kurz angerufen hättest, wäre der Tisch schon gedeckt.“
    „Als mir das eingefallen ist, war ich schon fast hier.“
    Claire ging ins Bad, und als sie zurückkam, hatte Justin bereits gedeckt. Sie musste sich nur noch setzen. „Schneit es nicht mehr?“
    „Zumindest nicht mehr so stark. Nach dem Essen drehe ich nochmal eine Runde für ein paar Kunden, die vor acht Uhr morgens raus müssen.“
    Sie nickte, probierte die Frikadelle und schüttelte sich, als Justin Senf auf seinem Kartoffelsalat

Weitere Kostenlose Bücher