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Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Titel: Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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auf das Gelaber könnte ich gut verzichten. Aber Angela starrt mich an, als würde ich ihr gerade irgendein grundlegendes Menschenrecht vorenthalten.
    »Ich guck immer Frühstücksfernsehen.«
    Es ist den Streit nicht wert. Ich könnte ohne Weiteres alle Akten in meinen Behandlungsraum schleppen, doch dafür fehlt mir die Energie, also ziehe ich einfach den Kopf ein und versuche, die Welt auszublenden.
    »Päckchen!« Angela wirft mir einen wattierten Umschlag hin. »StarBlu. Ist das dein Bikini für die Flitterwochen?«
    Ich starre das Päckchen an. Als ich es bestellt habe, war ich ein anderer Mensch. Ich weiß noch, wie ich in der Mittagspause online war und Bikinis und Tücher ausgesucht habe. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich drei Tage vor der Hochzeit hier sitzen und mich fragen würde, ob ich tatsächlich heiraten sollte.
    »… und in unserem Thema des Tages geht es heute um mögliche Korruption auf Regierungsebene.« Die Stimme des Moderators weckt meine Aufmerksamkeit. »Hier im Studio begrüße ich einen Mann, der Sir Nicholas Murray seit dreißig Jahren kennt. Alan Smith-Reeves. Alan, das ist eine undurchsichtige Geschichte. Was halten Sie davon?«
    »Den kenn ich doch …«, sagt Angela, als Alan Smith-Reeves losredet. »Er hat im selben Gebäude gearbeitet, bei meinem letzten Job.«
    »Aha.« Ich nicke höflich, als ein Bild von Sam auf dem Bildschirm erscheint.
    Ich kann gar nicht hinsehen. Sein bloßer Anblick versetzt mir einen Stich, und ich weiß nicht mal, wieso. Weil er in Schwierigkeiten steckt? Weil er außer mir der Einzige ist, der das mit Magnus weiß? Weil ich gestern Abend in einem dunklen Wald stand und er mich in den Armen hielt und ich ihn vielleicht nie wiedersehen werde?
    »Der sieht ganz gut aus«, sagt Angela und mustert Sam eingehender. »Ist das Sir Nicholas Soundso?«
    »Nein!«, sage ich vehementer als beabsichtigt. »Spinnst du?«
    »Ist ja gut!« Sie betrachtet mich düster. »Was regst du dich so auf?«
    Ich kriege keine Antwort raus. Ich muss hier weg. Ich stehe auf. »Möchtest du einen Kaffee?«
    »Hab gerade welchen aufgesetzt, Dummchen.« Angela wirft mir einen schrägen Blick zu. »Ist bei dir alles okay? Was treibst du hier eigentlich? Ich dachte, du hast frei.«
    »Ich wollte was nacharbeiten.« Ich schnappe mir meine Jeansjacke. »War vielleicht doch keine so gute Idee.«
    »Sie ist da!« Die Tür fliegt auf, und Ruby und Annalise kommen hereingestürmt. »Gerade haben wir von dir gesprochen!«, sagt Ruby überrascht. »Was machst du hier?«
    »Ich dachte, ich erledige meinen Schreibkram. Aber ich bin schon wieder auf dem Absprung.«
    »Nein, geh nicht! Warte mal.« Ruby hält mich an der Schulter fest, dann wendet sie sich zu Annalise um. »Also, Annalise. Wieso erzählst du Poppy nicht, worüber wir gerade gesprochen haben? Dann musst du ihr keinen Brief schreiben.«
    Oh-oh. Sie hat ihren schulmeisterlichen Blick drauf. Und Annalise macht ein betretenes Gesicht. Was ist los?
    »Ich möchte es nicht sagen.« Annalise beißt auf ihre Lippe wie eine Sechsjährige. »Ich schreib ihr lieber einen Brief.«
    »Sag es. Dann ist es raus.« Ruby fixiert Annalise mit einer Miene, die man unmöglich ignorieren kann.
    »Okay!« Annalise holt Luft, wirkt um die Wangen etwas rosig. »Poppy, es tut mir leid, dass ich mich neulich bei Magnus danebenbenommen habe. Es war nicht richtig von mir, und ich habe es nur getan, um es dir heimzuzahlen.«
    »Und?«, souffliert Ruby.
    »Es tut mir leid, dass ich so zickig zu dir war. Magnus ist dein Verlobter, nicht meiner. Er gehört dir, nicht mir. Und ich werde nie, nie wieder erwähnen, dass wir damals die Termine getauscht haben«, haspelt sie am Ende. »Versprochen.«
    Sie sieht dermaßen verunsichert aus, dass es mich direkt berührt. Ich kann gar nicht glauben, dass Ruby das angestoßen hat. Sie sollte White Globe Consulting leiten. Jemanden wie Justin Cole hätte sie in null Komma nichts im Griff.
    »Oh … danke«, sage ich. »Das ist nett.«
    »Es tut mir wirklich leid, Poppy.« Annalise verknotet ihre Finger, sieht richtig elend aus. »Ich möchte dir deine Hochzeit nicht verderben.«
    »Glaub mir, Annalise. Du verdirbst mir meine Hochzeit nicht.« Ich lächle, doch zu meinem Entsetzen spüre ich, wie mir die Tränen kommen.
    Wenn mir irgendwas meine Hochzeit verdirbt, dann der Umstand, dass sie abgesagt ist. Der Umstand, dass Magnus mich nie wirklich geliebt hat. Der Umstand, dass ich blöde Gans mich habe für dumm

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