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Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Titel: Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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ab.«
    »Das will ich hoffen.« Bei dem Anblick fehlen ihm offenbar die Worte. Ehrlich. Macht sich denn niemand in seiner Firma die Mühe, sein Handy zu schmücken?
    Unser Essen kommt, und eine Weile sind wir mit Pfeffermühlen und Senf und einer Beilage aus Pastinaken-Chips beschäftigt, von der man zu glauben scheint, wir hätten sie bestellt.
    »Haben Sie es eilig?«, erkundigt sich Sam, als er gerade in sein Steak-Baguette beißen will.
    »Nein. Ich habe mir ein paar Tage freigenommen, um mich um Hochzeitsangelegenheiten zu kümmern, aber da stellt sich raus, dass gar nicht so viel zu tun ist.«
    In Wahrheit war ich heute Morgen direkt vor den Kopf gestoßen, als ich mit Lucinda sprach. Ich habe ihr schon vor Ewigkeiten gesagt, dass ich mir ein paar Tage freinehme, um bei den Vorbereitungen zu helfen. Ich hatte gedacht, wir könnten ein paar von den lustigen Sachen zusammen erledigen. Doch sie hat mehr oder weniger dankend abgelehnt. Sie erzählte irgend so eine endlose Geschichte, dass sie zum Floristen nach Northwood wollte, vorher aber noch bei einem anderen Kunden reinschauen müsste, und deutete mehr oder weniger an, da sei ich nur im Weg. 75 Also hatte ich den Vormittag frei. Ich meine, ich wollte ja schließlich nicht auf Teufel komm raus arbeiten gehen.
    Während ich meine Suppe löffle, warte ich darauf, dass Sam freiwillig was von seiner bevorstehenden Hochzeit erzählt … tut er aber nicht. Männer stehen einfach nicht so darauf, oder?
    »Ist Ihre Suppe kalt?« Plötzlich nimmt Sam meinen Teller ins Visier. »Wenn sie kalt ist, lassen Sie sie zurückgehen.«
    Die Suppe ist tatsächlich nicht gerade brüllend heiß, aber mir ist nicht danach zumute, mich zu beschweren.
    »Es geht schon, danke.« Ich lächle ihn an und nehme noch einen Mundvoll.
    Plötzlich summt das Handy, und instinktiv ziehe ich es zu mir heran. Es ist Lucinda, die mir sagt, dass sie beim Floristen ist, und ob ich ihr bitte bestätigen könnte, dass ich nicht mehr als vier Stängel Schleierkraut pro Strauß haben möchte.
    Ich habe keine Ahnung. Warum sollte ich so etwas spezifizieren? Wie sehen denn vier Stängel überhaupt aus?
    Ja prima. Vielen Dank, Lucinda, ich bin begeistert! Ist nicht mehr lange hin!!! Liebe Grüße Poppy xxxxx
    Von Willow ist auch eine neue Mail gekommen, aber ich bringe es nicht fertig, sie in Sams Beisein zu lesen. Eilig leite ich sie weiter und lege das Telefon weg.
    »Eben kam eine Nachricht von Willow.«
    »Aha.« Er nickt stirnrunzelnd.
    Zu gern würde ich mehr über sie herausfinden. Doch wie fange ich es an, ohne gespreizt zu klingen?
    Ich kann nicht mal fragen: »Wie haben Sie sich kennengelernt?«, denn das weiß ich schon aus einer ihrer Mail-Tiraden. Sie haben sich bei ihrem Bewerbungsgespräch für White Globe Consulting kennengelernt. Sam saß im Personalrat und stellte irgendeine schwierige Frage zu ihrem Lebenslauf, und schon DAMALS hätte sie wissen müssen, dass er ihr Leben zerstören würde. Sie hätte aufstehen und einfach GEHEN sollen. Meint er denn, es ginge ihr im Leben um ein sechsstelliges Gehalt? Meint er denn, alle seien wie er? Ist er sich denn nicht darüber im Klaren, dass man » WISSEN MU SS, WAS IM LEBEN WICHTIG IST , Sam????«
    Und so weiter und so fort. Ich konnte es mir nicht bis zum Ende durchlesen.
    »Haben Sie sich denn noch kein neues Handy besorgt?«, sagt Sam und zieht die Augenbrauen hoch.
    »Ich will heute Nachmittag in den Laden.« Es wird echt nervig, mit einem neuen Telefon ganz von vorn anzufangen, aber daran lässt sich wohl nichts ändern. Es sei denn …
    »Offen gesagt, habe ich mir etwas überlegt«, füge ich beiläufig hinzu. »Sie wollen das Handy nicht zufällig verkaufen, oder?«
    »Ein Firmenhandy voller Geschäftsmails?« Ungläubig lacht er auf. »Sind Sie irre? Ich war schon verrückt genug, es Ihnen überhaupt zu überlassen. Nicht dass ich die Wahl gehabt hätte, Miss Langfinger. Ich hätte Ihnen die Polizei auf den Hals hetzen sollen.«
    »Ich bin keine Diebin!«, erwidere ich gekränkt. »Ich habe es im Müll gefunden.«
    »Sie hätten es abgeben sollen.« Er zuckt mit den Achseln. »Sie wissen es, und ich weiß es.«
    »Es war Allgemeingut! Es war Freiwild!«
    »›Freiwild‹? Das wollen Sie dem Richter erklären? Wenn ich meine Brieftasche verliere und sie aus Versehen in einen Mülleimer fällt, gibt das jedem Hans und Franz das Recht, sie mitzunehmen?«
    Ich bin mir nicht sicher, ob er mich aufzieht oder nicht, also nehme ich einen Schluck

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