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Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Titel: Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Jeansrock zurecht. Ich öffne die Tür und will gerade hinaustreten, als ich merke, dass ich einen Suppenfleck auf meinem T-Shirt habe. Mist.
    Vielleicht kriege ich ihn wieder ab.
    Ich befeuchte ein Handtuch und reibe kurz an dem Fleck herum. Nein, nicht feucht genug. Ich werde mich vorbeugen müssen, um die Stelle direkt unter den Wasserhahn zu halten.
    Als ich mich vorbeuge, sehe ich eine Frau im schwarzen Hosenanzug im Spiegel und zucke zusammen. Es dauert einen Moment, bis ich merke, dass ich Sams ganzes Büro im Spiegel sehen kann und sie gerade auf Sams Glastür zugeht. Sie ist groß und imposant, Mitte vierzig vielleicht, und sie hält ein Blatt Papier in der Hand.
    Sie guckt ziemlich grimmig.
    O mein Gott, ist das Willow ?
    Plötzlich ist mir mein Suppenfleck noch umso peinlicher. Er ist überhaupt kein bisschen rausgegangen. Ich habe einen großen feuchten Fleck auf meinem T-Shirt. Ich sehe schrecklich aus. Sollte ich Sam sagen, dass ich doch nicht zu dem Meeting kommen kann? Oder vielleicht könnte er mir sein Ersatzhemd leihen. Hat man als Geschäftsmann nicht immer ein Ersatzhemd im Büro?
    Nein, Poppy, sei nicht albern. Und außerdem ist keine Zeit mehr. Die Frau im schwarzen Hosenanzug klopft bereits an seine Tür und stößt sie auf. Ich sehe sie im Spiegel.
    »Sam. Ich muss dich kurz sprechen.«
    »Klar. Was gibt’s?« Er blickt auf und sieht sie fragend an, als er ihre Miene sieht. »Vicks, was ist denn?«
    Vicks! Natürlich ist das Vicks, die PR -Chefin. Ich hätte es gleich wissen sollen.
    Ich habe das Gefühl, als würde ich sie von ihren E-Mails schon kennen, und sie ist genau so, wie ich sie mir vorgestellt habe. Kurze braune Haare, geschäftsmäßige Art, vernünftige Schuhe, teure Uhr. Und – momentan – ein massiv gestresster Ausdruck auf dem Gesicht.
    »Nur eine Handvoll Leute weiß davon«, sagt sie und schließt die Tür. »Vor einer Stunde hat mich ein Freund bei ITN News angerufen. Die haben ein internes Memo von Nick in die Finger bekommen, das sie in den Spätnachrichten um zehn bringen wollen.« Sie verzieht das Gesicht. »Es … es sieht böse aus, Sam.«
    »Memo?« Er wirkt perplex. »Was für ein Memo?«
    »Ein Memo, das er offenbar an dich und Malcolm geschickt hat. Vor mehreren Monaten, als du BP beraten hast. Hier, lies das!«
    Nach etwa zehn Sekunden spähe ich hinter der offenen Badezimmertür hervor. Ich sehe, dass Sam etwas liest, und der Schreck steht ihm ins Gesicht geschrieben.
    »Was zum Teufel …«
    »Ich weiß.« Vicks hebt beide Hände. »Ich weiß.«
    »Das ist …« Ihm fehlen die Worte.
    »Das ist eine Katastrophe«, sagt Vicks ganz ruhig. »Im Grunde sagt er damit, dass er bestechlich ist. In Verbindung mit dem Umstand, dass er momentan als Berater in einer Regierungskommission sitzt …« Sie zögert. »Es könnte sein, dass Malcolm und du … dass ihr da ebenfalls mit reingezogen werdet. Wir müssen uns eine Strategie überlegen.«
    »Aber … aber ich habe dieses Memo nie gesehen!« Endlich scheint Sam seine Stimme wiedergefunden zu haben. »Nick hat mir das nicht geschickt! Das hat er nicht geschrieben. So etwas würde er nie schreiben. Ich meine, er hat uns zwar ein Memo geschickt, das so ähnlich anfing, aber …«
    »Ja, das habe ich von Malcolm auch schon so gehört. Das Memo, das er bekommen hat, war nicht wortwörtlich dasselbe wie dieses.«
    »Nicht ›wortwörtlich‹?«, wiederholt Sam ungeduldig. »Es war völlig anders! Ja, es ging um BP , ja, es ging um dieselben Themen, aber das da stand nicht drin.« Er schlägt gegen das Papier. »Ich habe keine Ahnung, woher das kommt. Hast du schon mit Nick gesprochen?«
    »Natürlich. Er sagt dasselbe. Er hat dieses Memo nicht geschrieben. Er hat es noch nie gesehen. Er ist genauso verblüfft wie wir.«
    »Na also!«, ruft Sam ungeduldig. »Wende die Sache ab! Such das Original-Memo, ruf deinen Freund bei ITN an, sag denen, dass man ihnen einen Bären aufgebunden hat. Die IT -Leute werden beweisen können, was wann geschrieben wurde, die kennen sich damit aus …« Er stockt. »Was?«
    »Wir haben es schon probiert.« Sie atmet aus. »Wir haben überall gesucht. Wir können nirgends eine Originalversion des Memos finden.«
    » Was ?« Er starrt sie an. »Aber … das ist verrückt. Nick muss sie doch gespeichert haben.«
    »Sie suchen danach. Hier und in seinem Büro in Berkshire. Bisher ist das hier die einzige Version, die sie im System finden konnten.« Sie tippt an das Papier.
    »Schwachsinn!« Sam

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