Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kein Lebenszeichen

Kein Lebenszeichen

Titel: Kein Lebenszeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
Vom Netzwerk:
gerettet. Oder ich habe Sheila sonst irgendwie geholfen. Auch wenn sie tot ist.«
    »Oder«, entgegnete Squares, »du stellst fest, dass sie nicht die Frau war, für die du sie gehalten hast. Dass sie uns allen etwas vorgemacht hat, oder was weiß ich.«
    »Dann lässt sich das nicht ändern«, sagte ich. »Bist du noch dabei?«
    »Bis ans bittere Ende, Kemosabe.«
    »Gut, ich glaube nämlich, ich habe eine Idee.«
    Sein Ledergesicht kräuselte sich zu einem Lächeln. »Rock ’n’ Roll, Mann. Lass hören.«
    »Wir haben was vergessen.«
    »Was?«
    »New Mexico. Sheilas Fingerabdrücke wurden am Schauplatz eines Mordes in New Mexico gefunden.«
    Er nickte. »Glaubst du, der Mord hat was mit Carly zu tun?«
    »Wäre möglich.«
    Er nickte noch einmal. »Aber wir wissen überhaupt nicht, wer da in New Mexico eigentlich umgebracht worden ist. Verdammt, wir wissen nicht mal, wo das eigentlich passiert ist.«

    »Genau da setzt mein Plan an«, sagte ich. »Setz mich bei mir zu Hause ab. Ich glaube, ich muss ein bisschen im Internet surfen.«

    Ja, ich hatte einen Plan.
    Man durfte annehmen, dass das FBI die Leichen nicht selbst gefunden hatte. Wahrscheinlich war es ein einheimischer Polizist gewesen, oder einfach ein Nachbar. Vielleicht auch ein Verwandter. Und da der Mord in einer Kleinstadt geschehen war, wo man nicht schon völlig abgestumpft auf Gewalttaten reagierte, hatte vermutlich etwas darüber in den Lokalzeitungen gestanden.
    Ich ging auf die refdesk.com-Site und klickte auf nationale Zeitungen. New Mexico hatte 33 Einträge. Ich fing mit denen in der Umgebung von Albuquerque an, lehnte mich zurück und wartete, bis die Seite hochgeladen war. Ein Eintrag. Na gut. Ich klickte auf das Archiv und fing an zu suchen. Ich gab »Mord« ein. Zu viele Treffer. Ich versuchte es mit »Doppelmord«. Das funktionierte auch nicht. Ich probierte es in einer anderen Zeitung. Dann in der nächsten.
    Es dauerte fast eine Stunde, aber schließlich hatte ich es:
    Zwei ermordete Männer gefunden
    Kleine Gemeinde schockiert
     
    Von Yvonne Sterno
     
    Der bewachte Vorort Stonepointe bei Albuquerque wurde gestern Abend durch die Entdeckung zweier ermordeter Männer erschüttert. Die Opfer waren vermutlich am helllichten Tage durch Kopfschüsse getötet worden. »Ich habe nichts gehört«, sagte Fred Davison, ein Nachbar. »Unglaublich,
dass so etwas bei uns geschehen konnte.« Die beiden Männer konnten noch nicht identifiziert werden. Die Polizei ließ nur verlauten, dass die Ermittlungen aufgenommen wurden. »Es handelt sich um eine laufende Ermittlung. Wir gehen mehreren Hinweisen nach.« Als Eigentümer des Hauses ist ein Owen Enfield eingetragen. Die Obduktion soll heute Vormittag stattfinden.
    Das war alles. Ich suchte in der Ausgabe vom nächsten Tag. Nichts. Ich sah die Ausgabe vom übernächsten Tag durch. Wieder nichts. Ich ging alle Berichte von Yvonne Sterno durch. Es waren Artikel über Hochzeiten und Wohltätigkeitsveranstaltungen. Nichts, kein Wort über den Mord.
    Ich lehnte mich zurück.
    Warum gab es keine weiteren Berichte?
    Es gab nur eine Möglichkeit, das festzustellen. Ich nahm den Telefonhörer ab und wählte die Nummer des New Mexico Star-Beacon. Vielleicht hatte ich Glück und erwischte Yvonne Sterno. Und vielleicht erzählte sie mir etwas.
    Die Vermittlungsanlage funktionierte so, dass man die Buchstaben des Nachnamens desjenigen eingeben sollte, den man erreichen wollte. Als ich S – T – E – R eingegeben hatte, unterbrach die Computerstimme mich und forderte mich auf, die Raute-Taste zu drücken, wenn ich Yvonne Sterno sprechen wollte. Das tat ich. Nach zweimaligem Klingeln meldete sich ein Anrufbeantworter.
    »Hier ist Yvonne Sterno vom Star-Beacon. Entweder telefoniere ich, oder ich bin gerade nicht an meinem Schreibtisch.«
    Ich legte auf. Ich war noch online, also rief ich die switchboard. com-Site auf. Ich gab den Namen Yvonne Sterno ein und probierte es im Bereich Albuquerque. Treffer. Im Canterbury
Drive 25 in Albuquerque wohnten »Y und M Sterno«. Ich wählte die angegebene Nummer. Eine Frau meldete sich.
    »Hallo?« Dann rief sie: »Ruhe dahinten, Mami telefoniert.«
    Das Kreischen kleiner Kinder ließ nicht nach.
    »Yvonne Sterno?«
    »Wollen Sie was verkaufen?«
    »Nein.«
    »Dann ja. Am Apparat.«
    »Ich heiße Will Klein …«
    »Sind Sie sicher, dass Sie nichts verkaufen wollen?«
    »Ja, bin ich«, sagte ich. »Sind Sie die Yvonne Sterno, die für den Star-Beacon schreibt?«
    »Wie

Weitere Kostenlose Bücher