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Kein Lord wie jeder andere (German Edition)

Kein Lord wie jeder andere (German Edition)

Titel: Kein Lord wie jeder andere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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alles ginge nach ihrer Nase.«
    »Sie sind ihm gefolgt? Warum, Sir?« Fellows bemühte sich, ruhig zu bleiben, doch selbst das Atmen fiel ihm schwer. Endlich, zu guter Letzt.
    »Das Warum tut nichts zur Sache. Wollen Sie Einzelheiten?«
    Fellows zog ein kleines Notizheft aus der Manteltasche und schlug es auf. »Ich bin ganz Ohr.«
    »In den frühen Morgenstunden ist er mit seiner Kutsche nach Covent Garden gefahren. An einer schmalen Gasse musste er anhalten, da die Kutsche zu breit war. Von da ist er zu Fuß weiter. Er hat die Pension betreten und sie nach ungefähr zehn Minuten sehr in Eile wieder verlassen. Dann ist er zur Victoria Station gefahren und hat den ersten Morgenzug genommen. Zu Hause höre ich dann meinen Butler sagen, dass MacKenzie nach Frankreich ist. Und als ich die Zeitung aufschlage, lese ich von dem Mord. Da habe ich dann eins und eins zusammengezählt und dachte, damit sollte ich mich doch lieber an die Polizei als an die Zeitung wenden.«
    Mather strahlte wie ein Schuljunge, der gerade einen Mitschüler verpetzt hatte. Fellows nahm die Neuigkeiten auf und verknüpfte sie mit bereits Gewusstem.
    »Woher wissen Sie denn, dass Lord Ian in dem Haus gewesen ist, in dem der Mord geschah?«
    Mather förderte einen Zettel aus seiner Rocktasche zutage. »Ich habe die Adresse aufgeschrieben, als ich ihm gefolgt bin. Ich war neugierig, wen er dort wohl besucht. Eine Liebschaft, nahm ich an. Die Information wollte ich dann an Mrs … an jemand anderes weitergeben.«
    Er überreichte Fellows den Zettel. Nummer 23, St. Victor Court. Genau die Adresse, wo das ehemalige Freudenmädchen namens Lily Martin heute Morgen tot aufgefunden worden war.
    Fellows versuchte, sich seine Erregung nicht allzu sehr anmerken zu lassen, und schob den Zettel in sein Notizbuch. Seit fünf Jahren versuchte er nun schon, Ian MacKenzie auf die Anklagebank zu bringen, vielleicht würde es ihm diesmal gelingen.
    Allmählich beruhigte er sich wieder. Er würde mit äußerster Vorsicht vorgehen müssen, nicht der kleinste Fehler durfte ihm unterlaufen, alles musste genau geprüft werden. Wenn er dem Oberinspektor die Beweise vorlegte, mussten sie über jeden Zweifel erhaben sein, sodass seine Vorgesetzten sie nicht einfach abtun und das Mäntelchen des Schweigens darüber decken konnten, ganz gleich, wie sehr der Herzog Hart MacKenzie auch seine Macht spielen ließ.
    »Ich möchte Sie bitten, Sir«, sagte Fellows, »diese Informationen für sich zu behalten. Seien Sie versichert, dass ich die erforderlichen Maßnahmen ergreifen werde, nur möchte ich keinesfalls, dass der Lord gewarnt wird. Einverstanden?«
    »Aber sicher doch.« Mather tippte sich an die Nase und zwinkerte. »Sie können sich auf mich verlassen.«
    »Warum haben Sie sich mit ihm überworfen?«, fragte Fellows und steckte sein Notizbuch weg.
    In den Taschen ballte Mather die Hände zu Fäusten. »Die Angelegenheit ist persönlich.«
    »Hat es etwas damit zu tun, dass Ihre Verlobung mit Mrs Ackerley gelöst ist?« Die gleichfalls nach Paris abgereist war, wie Fellows bei seinen Nachforschungen über Mather erfahren hatte.
    Mather war puterrot angelaufen. »Der Schuft hat sie mir vor der Nase weggeschnappt. Hat ihr irgendwelche Lügenmärchen aufgetischt. Der Mann ist eine Schlange.«
    Wahrscheinlich hatte die Dame von Mathers absonderlicher Neigung erfahren, die körperlichen Züchtigungen seiner Schulzeit aufleben zu lassen. Fellows hatte – gründlich, wie er nun einmal war – herausgefunden, dass Mather sich für diese Zwecke ein Haus voller Frauen hielt.
    Mather schaute betreten zu Boden. »Ich möchte nicht, dass sich das herumspricht. Die Zeitungen … «
    »Das verstehe ich gut, Sir.« Fellows tippte sich, wie zuvor Mather, an die Nase. »Das bleibt unter uns.«
    Mather nickte, noch immer mit gerötetem Gesicht. Beim Verlassen des Hauses war Fellows bester Laune. Er fuhr zurück zum Yard und bat um Urlaub.
    Nach fünf langen Jahren hatte er bei den MacKenzies endlich einen Schwachpunkt entdeckt. Und den würde er weidlich ausschlachten.
    »Unfassbar!« Beth trat mit der Zeitung ans Fenster, doch auch im helleren Licht sagten die kleinen gedruckten Buchstaben dasselbe.
    »Was ist denn, Madame?« Ihre Gesellschafterin, eine junge Irin namens Katie Sullivan, die der Gemeinde von Beths verstorbenem Mann angehörte, sah von ihrer Arbeit auf. Gerade war sie dabei, die Handschuhe und Bänder zu sortieren, die Beth in einem Pariser Modegeschäft erworben hatte.
    Beth

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