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Kein Lord wie jeder andere (German Edition)

Kein Lord wie jeder andere (German Edition)

Titel: Kein Lord wie jeder andere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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du?«
    »Manchmal wird mir alles zu viel. Immer muss ich verstehen, was alle sagen, muss mich Verhaltensregeln beugen, damit mich niemand für verrückt hält. Manchmal kann ich den Regeln nicht mehr folgen. Also verschwinde ich.«
    Mit dem Fingernagel fuhr sie über die Muskeln seines Armes. »Und wohin gehst du dann?«
    »Meistens ziehe ich mich in die Wildnis um Kilmorgan zurück. Das Gebiet ist riesig, dort kann ich mich frei fühlen. Dir wird es dort gefallen.«
    Sie ignorierte diese Bemerkung. »Und ansonsten?«
    »Gehe ich in irgendein Bordell. Solange ich zahle, lassen die Frauen mich in Frieden. Und ich muss mich nicht unterhalten.«
    Mittlerweile hatte sich Beth an Ians Unverblümtheit gewöhnt, doch das hieß nicht, dass sie irgendetwas über sein Zusammensein mit anderen Frauen hören wollte. Die Huren gewährten ihm vermutlich nur allzu gern Unterschlupf. Er war reich, hatte den Körper eines jungen Gottes und verfügte über einen faszinierenden Charme, vor allem wenn er lächelte. Und sein schräger Blick verlieh ihm etwas Spitzbübisches. Wäre sie eine Kurtisane, sie würde ihm einen Sonderpreis machen.
    »Und wohin gehst du sonst noch?«
    »Manchmal nehme ich auch den Zug und fahre irgendwohin, wo ich noch nie gewesen bin, oder ich miete ein Pferd und reite aus. Um irgendwo allein zu sein.«
    »Deine Familie ist dann gewiss immer krank vor Sorge um dich.«
    Ian strich mit dem Finger zwischen ihren Brüsten entlang. »Am Anfang waren sie das auch. Hart wollte mich keine Minute aus den Augen lassen.«
    »Doch offenbar hat er das dann irgendwann.«
    »Früher ist Hart immer fuchsteufelswild geworden und hat gedroht, mich wieder in die Anstalt zu stecken.«
    Wut keimte in Beth auf. »Der werte Herzog scheint ein Tyrann zu sein.«
    Er verzog den Mundwinkel zu einem kleinen Lächeln. »Ihm wurde aber bald klar, dass er mich nicht aufhalten konnte. Curry hat sich auf meine Seite geschlagen. Er hat dem Herzog bestellt, er könne ihn mal kreuzweise.«
    Verwundert riss Beth die Augen auf. »Und dieser Curry ist noch am Leben?«
    »Wie du gesehen hast.«
    »Glück für Curry.«
    »Hart sorgt sich eben.«
    Beth runzelte die Stirn. »Er hat deine Einweisung wegen Geisteskrankheit widerrufen und dich aus der Anstalt geholt. Warum? Damit du ihm bei seinen finanziellen Transaktionen in der Hochfinanz helfen kannst?«
    »Mir ist es gleich, aus welchem Grund er es getan hat. Für mich zählt nur, dass er es getan hat.«
    Auf einmal ärgerte sich Beth über den Herzog. »Das ist nicht recht. Er sollte dich nicht ausnutzen.«
    »Mich stört es nicht.«
    »Aber … «
    Ian presste ihr den Finger auf die Lippen. »Ich bin nicht sein Sklave. Ich helfe, wenn ich kann, aber ich sorge dafür, dass ich auch auf meine Kosten komme.«
    »Wenn du beispielsweise tagelang verschwindest.«
    »Hart hätte mich in der Anstalt verrotten lassen können. Wäre er nicht gewesen, wäre ich dort immer noch eingesperrt. Mir macht es nichts aus, seine Verträge zu lesen und seine Anlagen umherzuschieben, wenn ich mich dadurch revanchieren kann.«
    Beth verschränkte ihre Finger mit seinen. »Zumindest sollte ich ihm wohl dankbar sein, dass er dich da herausgeholt hat.«
    Ian streichelte ihre Finger, er hatte die letzten Worte schon nicht mehr gehört. Seine Wärme umhüllte sie wie ein Laken, und sein Atem brannte heiß, als er sie am Haaransatz küsste. »Erzähl mir von deinem Mann«, raunte er.
    »Von Thomas?« Jetzt? »Warum?«
    »Du hast ihn von ganzem Herzen geliebt. Wie war das?«
    Ruhig lag sie da und versuchte, sich zu erinnern. »Als er starb, hatte ich das Gefühl, auch zu sterben.«
    »Ihr habt euch noch nicht lange gekannt.«
    »Das spielte keine Rolle. Manchmal verliebt man sich eben Hals über Kopf.«
    »Und dann ist er gestorben«, sagte Ian. »Und nun kannst du nie wieder einen Menschen so sehr lieben.«
    »Ich weiß es nicht.«
    Lügnerin . Beth wusste genau, dass sie im Begriff war, sich unsterblich in Ian zu verlieben, ohne dass sie es irgendwie verhindern konnte. Was ist nur los mit mir?
    Ihre Frage wurde beantwortet, als Ian sie hart und unsanft küsste. Alle Anspannung wich von ihr, erlöst schlang sie die Arme um ihn und hielt ihn ganz fest.
    Ian machte deutlich, dass er nicht mehr reden wollte. Entschlossen spreizte er ihr die Beine und drang in sie ein.
    Mrs Barrington hätte dazu vermutlich bemerkt, dass nur eine lockere Frauensperson so mit sich umspringen lassen würde. Beth ließ sich zurück in die Kissen

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