Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kein Mann fuer die Ersatzbank

Kein Mann fuer die Ersatzbank

Titel: Kein Mann fuer die Ersatzbank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
Vom Netzwerk:
sich ein, dass es kein schlechtes Gefühl war, sie an sich zu ziehen und zu umarmen.
    Natürlich zerstörte sie die angenehme Stimmung, indem sie schnaubte . „Keine gute Methode!“
    „Okay“, er zuckte mit der Schulter und löste sich langsam von ihr, während seine Hand freundschaftlich durch ihr Haar fuhr. „Ich würde ja mit dir schlafen, aber du siehst verboten aus.“
    „Ich wiederhole: keine gute Methode.“
    Jack grinste erleichtert, dass sie sich etwas gefangen zu haben schien, und gab ihr einen Schubs in Richtung Couch. „Setz dich und ich hole uns ein Bier. Dann erzählst du mir alles in Ruhe.“
    Wenige Minuten später saßen sie auf der Couch, Stinkstiefel lag miauend neben Jack und hatte seinen Kopf auf seinen Schenkel gebettet, während Bobby im Schneidersitz ihm zugewandt saß und an dem Etikett der Bierflasche pulte. Seine linke Hand kraulte Stinkstiefel, während sein rechter Arm über der Couchlehne hing. Das verheulte Wrack, das Bobby heute abgab, sah ihn mit kummervollen blauen Augen an.
    „ Mom hat nie etwas mitbekommen.“ Sie presste die Lippen zusammen und schielte wieder auf die Bierflasche. „Um ehrlich zu sein, war die Ehe meiner Eltern sowieso alles andere als rosig.“
    „Wie meinst du das?“
    Bobby zuckte mit der Schulter. „Sie haben jung geheiratet, Dads Vater und Moms Vater waren Geschäftsfreunde, sie haben nicht aus Liebe geheiratet.“
    „Aha, erlauchte Kreise …“ Er nahm einen Schluck.
    „Wenn du es so sagen willst. Dad musste Mom zum Debütantinnenball begleiten.“
    Jack prustete vergnügt. „Jetzt sag bloß nicht, dass du auch mal Debütantin warst!“
    „Ich habe es gehasst“, bestätigte sie seine Vermutung und sah ihn finster an. „Lac h nicht, Armstrong! Mit den anderen Mädels konnte ich gar nichts anfangen, außerdem hasste ich dieses Kleid. Das Schlimmste an der Sache war aber, dass am gleichen Tag eigentlich ein wichtiges Basketballspiel stattfand, das ich verpasste, weil meine Mom darauf bestand, dass ich wenigstens in einer Beziehung ein Mädchen sein sollte.“
    Jack zwinkerte verwirrt. „Wie meinst du denn das?“
    Seufzend lehnte sie sich zurück. „Ich bin wie ein Junge aufgewachsen. Dad behandelte mich wie den Sohn, den er sich jahrelang gewünscht hatte, nannte mich nach seinem Vater, spielte mit mir Basketball und schickte mich zu den Pfadfindern. Das ist die Kurzversion.“
    „Und die Langversion?“
    Interessiert sah er, wie Bobby den Mund verzog. „Die lange Version beginnt damit, dass meine Eltern zwei Töchter bekamen und enttäuscht darüber waren, dass ihr drittes Kind wieder ein Mädchen war. Meine Schwestern Grace und Charlotte tanzten Ballett und trugen rosafarbene Kleider, während ich in Hosen durch die Gegend rannte und zu einem Sonderling mutierte. Meine Mom konnte mit mir nicht viel anfangen, weil ich ihr zu laut, zu frech und zu wenig mädchenhaft war.“
    „ Zu wenig mädchenhaft?“ Er betrachtete sie forschend. „Inwiefern?“
    „Das ist jetzt nicht dein Ernst“, mit einem ironischen Blick zog sie eine Augenbraue hoch.
    „O’Connor, du bist durch und durch Mädchen.“
    „ Mal ehrlich, ich bin ziemlich männlich. Ich treibe viel Sport und fühle mich in Gegenwart von Kerlen wohler als auf einer Teegesellschaft mit Frauen. Mein Dad hat ganze Arbeit geleistet, als er einen Sohn wollte.“
    „D u spinnst! Du bist toll und das weißt du auch.“
    „Ja“, erwiderte sie sarkastisch. „Ich bin ein toller Kumpel, mit dem man Footballspiele anschauen und Pokerrunden veranstalten kann, aber ich bin nicht der Typ von Frau, der man die Tür aufhält oder den Stuhl zurecht rückt.“
    „Willst du so etwa sein?“
    „Vielleicht“, sie zuckte mit der Schulter. „Ich bin durcheinander.“
    Jack räusperte sich und musterte eine Weile ihre nachdenkliche Miene. „Du hast mir immer noch nicht erzählt, weshalb deine Mutter durchgedreht ist, als sie erfuhr, dass du deinen Dad getroffen hast .“
    Bobbys Blick wurde glasig und sie nagte auf ihrer Unterlippe herum. „Das hat mit Dads Affäre zu tun.“
    „Deine Eltern sind geschieden?“
    Sie nickte steif. „Schon seit einigen Jahren, aber meine Mom ist bis heute nicht darüber hinweg, wobei ich denke, dass ihr Groll nichts mit zerbrochener Liebe zu tun hat, sondern mit ihrem Stolz.“
    „Du hast ja schon gesagt, dass sie nicht aus Liebe geheiratet haben.“
    „Genau. Außerdem wurde ihre Ehe dadurch belastet, dass mein Vater unbedingt einen Sohn haben wollte. Als ich

Weitere Kostenlose Bücher