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(K)ein Mann fuer die Liebe

(K)ein Mann fuer die Liebe

Titel: (K)ein Mann fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Hunter
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Einfluss hatte.“
    Wortlos sah Cole sie an.
    â€žUnd deshalb wiederhole ich es noch einmal, falls du es beim ersten Mal nicht verstanden hast: Ich habe nichts von deinem Vater bekommen, und ich stelle auch jetzt, nach seinem Tod, keine Ansprüche. Ich will nur eines – dass du meine Mutter und mich nicht verurteilst, ohne zu sehen, dass auch deine Familie nicht unschuldig ist. Und ich würde alles darum geben, wenn du, falls wir hier heil wieder herauskommen, öffentlich zeigen würdest, dass der Hass zwischen unseren Familien begraben ist.“
    â€žWar es das?“, fragte er in einem bedrohlich sanften Tonfall, der Jolie wünschen ließ, sie wäre nicht so weit vorgeprescht. Verhalten nickte sie.
    â€žGut. Ich kann nicht für meine Mutter und meine Schwester sprechen, aber du kannst sicher sein, dass ich es das nächste Mal, wenn wir uns auf der Straße treffen, nicht an Höflichkeit fehlen lassen werde. Und jetzt leg dich hin.“
    Erschöpft schlief Jolie bis zum nächsten Morgen. Um zehn Uhr weckte Cole sie mit dem Duft von Schinken und gebratenen Eiern. Anscheinend hatte er herausgefunden, wie die Espressomaschine funktionierte, denn sie hörte das Geräusch der elektrischen Kaffeemühle. Als sie aufsah, bemerkte sie, dass er erschöpft wirkte, aber sein Blick war klar und konzentriert.
    â€žWie geht es dir?“, erkundigte er sich.
    â€žAls wenn ich mit einer Seilbahn abgestürzt wäre, mich durch einen Schneesturm gekämpft und die Nacht auf dem harten Boden verbracht hätte“, versuchte sie zu scherzen. Tatsächlich spürte sie jeden Knochen, und ihre Haut schmerzte, als sie das Gesicht zu einem Lächeln verzog.
    â€žSehr witzig.“ Prüfend sah er sie an. „Das sieht übel aus.“
    â€žIch glaube, es sieht schlimmer aus, als es ist.“ Vorsichtig tastete sie mit den Fingerspitzen über ihre Wangenknochen. „Und was macht dein Kopf?“
    â€žEs fühlt sich an, als sei er voller Watte. Möglicherweise kommt das von den Schmerzmitteln, die ich im Erste-Hilfe-Schrank gefunden habe. Aber ich kann mich kaum mehr daran erinnern, wie wir hierhergekommen sind, geschweige denn, dass ich mich ausgezogen habe.“
    â€žSehr gut“, erwiderte sie. „Das ist auch nicht der Rede wert.“
    â€žAllerdings erinnere ich mich sehr gut daran, dass ich versprochen habe, mich dir gegenüber künftig höflich zu benehmen“, fuhr er fort.
    Peinlich berührt dachte sie daran, was passiert war, nachdem sie ihm die nassen Sachen ausgezogen und bevor er dieses Zugeständnis gemacht hatte. Es gab keine wirklich einleuchtende Erklärung dafür, warum sie voller Lust übereinander hergefallen waren.
    â€žHast du schon jemanden über Funk erreicht?“, wechselte sie das Thema.
    Er nickte. „Vor zwanzig Minuten. Die Mitarbeiter an der Talstation wissen jetzt, wo wir sind. Sie informieren deine Mutter. Und meine.“
    â€žOh“, meinte Jolie zaghaft. „Sehr gut.“
    â€žFinde ich auch“, gab er trocken zurück, während er das Rührei und den knusprigen Speck auf einer Platte anrichtete. „Sie gehen davon aus, dass die Wolkendecke in den nächsten Stunden aufreißen wird. Dann schicken sie einen Hubschrauber. Allerdings hat bisher noch niemand Hare erreicht.“
    Jolie überlegte. Ein paar Stunden mehr würden sie schon wie zwei zivilisierte Menschen miteinander meistern. „Hare müsste sich längst gemeldet haben“, gab sie leise zu bedenken.
    â€žIch weiß.“
    â€žWir könnten uns bis zur Station durchkämpfen und nachsehen, ob er noch dort ist. Oder ob er mit dem Schneemobil losgefahren ist. Vielleicht schaffen wir es sogar bis zu seiner Hütte.“
    â€žKeine gute Idee“, widersprach Cole energisch. „Das sollten wir der Rettungsmannschaft überlassen. Sie ist für so etwas ausgerüstet.“
    â€žAber …“
    â€žJolie, wir haben weder die Kleidung noch die Ausstattung dafür. Und vielleicht hat er sich ebenso irgendwo in Sicherheit bringen können wie wir.“
    â€žMir gefällt das Wort ‚wir‘ in diesem Zusammenhang gar nicht.“ Obwohl sie sich vorgenommen hatte, ihn nicht zu verärgern, konnte sie ihre Zunge nicht im Zaum halten.
    â€žSei froh, dass ich nicht auch noch das Wort ‚zusammen‘ benutzt habe“, entgegnete er liebenswürdig.

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