(K)ein Mann fuer die Liebe
ihm den Atem. âBei mir allerdings ist nicht die Arbeit schuld an meinem Schlafmangel. Ich habe Albträume. Jede Nacht wache ich panisch auf, weil ich geträumt habe, ins Bodenlose zu fallen.â
âIn der Gondel?â
âJa. Im Traum liege ich inmitten von Scherben einer Champagnerflasche und eine Kiste mit scharfen Küchenmessern stürzt auf mich herab.â
âVon Küchenmessern träume ich zum Glück nicht.â
âSei froh.â
âNicht wirklich. Frage mich, wovon ich träume, Jolie. Frage mich, wohin ich gehe, wenn ich die Augen schlieÃe, um zu schlafen.â
âIch bin nicht sicher, ob ich es wissen will.â
Er trat näher und senkte zärtlich den Kopf. âDanke für die Einladung heute Abend. Und danke, dass du gekommen bist, um mich zu begrüÃen, obwohl alle zu uns herüberstarren. Ganz nebenbei: Wenn ich nachts die Augen schlieÃe, denke ich an zärtliche Küsse, seidenweiche Haut und eine leidenschaftliche Liebe, die ich nie zuvor erlebt habe. Frage mich, wohin ich in meinen Träumen gehe.â
Sie schaute in seine hellen grünen Augen. âWohin?â, flüsterte sie.
âIch gehe zu dir. Jede Nacht.â
âDie Getränke gehen aufs Haus heute Abendâ, erklärte Jolie, als sie Cole später in der Bar einen Whiskey servierte. âDenk also bloà nicht, ich würde dir einen Drink ausgeben.â
âVielen Dank für die Erklärungâ, erwiderte er mit dem Hauch eines Lächelns.
Einen Moment lang lieà Jolie ihren Blick auf seinem Gesicht ruhen. Sein Lächeln spiegelte sich in seinen Augen wider, und sie spürte, dass sie seinem Charme erliegen würde. Kein Wunder, dass die Frauen ihn liebten. Er hatte das Geld, ihre Wünsche zu erfüllen, und er konnte unglaublich zärtlich sein.
So zärtlich.
âIch glaubeâ, hob sie vorsichtig an, âes waren die Umstände, die uns das Gefühl gaben, etwas ⦠AuÃergewöhnliches miteinander zu erleben. Wir waren ganz knapp dem Tod entkommen. Und deshalb haben wir alles besonders intensiv empfunden.â
âDas hört sich sehr logisch anâ, murmelte er, während er sanft über ihren Arm strich. âWir sollten ausprobieren, ob es stimmt.â
âDas wird nicht nötig sein.â
âWarum nicht? Nur ein einziger Kuss.â
âDieser Satz kommt mir bekannt vor.â Sie wandte sich um und ging zur Theke zurück. Als sie ihn wieder ansah, trafen sich ihre Blicke.
Und er lächelte.
âIst Cole Rees wegen Hare gekommen oder deinetwegen?â, erkundigte sich Rachel, während sie gemeinsam hinter der Theke standen.
âNatürlich wegen Hareâ, erwiderte Jolie. âAber mal angenommen, er sei auch gekommen, um mich zu sehen, wie werde ich ihn wieder los?â
âHast du versucht, ihn zu ignorieren?â
âEr ist viel zu aufdringlich, um ihn zu ignorieren.â
Fragend hob Rachel eine Augenbraue. âHast du versucht, ihm aus dem Weg zu gehen?â
âDu hast selbst gesagt, das sei feige.â
âTja, vermutlich reizt es ihn, dass du so tust, als seist du schwer zu haben.â
âIch tue nicht nur soâ, protestierte Jolie.
Rachel reichte ihr ein Tablett mit gefüllten Gläsern. âAlso los, dann nimm die Herausforderung anâ, sagte sie.
âMeine Mutter meint, wenn ich ganz offensichtlich mit dir flirte, werde ich dich vielleicht losâ, flüsterte Jolie, als sie Cole ein Glas hinstellte.
âDa könnte sie recht habenâ, gab er zurück. âEinen Versuch ist es wert.â
Mit finsterem Blick wandte sie sich ab, und als sie ihn das nächste Mal ansah, lachte er lauthals.
Als sie wieder an seinen Tisch trat, begann er das Gespräch. âMein Anwalt hat noch nichts von dir gehört.â
âStimmt. Die Unterlagen liegen noch irgendwo in der Küche.â
âDu lässt Papiere, die sechzehn Millionen Pfund und zwei Häuser wert sind, einfach in der Küche liegen?â
âIch wusste nichts von den Häusernâ, stellte sie klar. âUnd ich will sie auch nicht haben.â
âDas sagtest du bereitsâ, entgegnete er. âAber dann musst du dir überlegen, was du damit machen willst. Sie stehen dir zu.â
âKannst du sie nicht einfach behalten?â
Ungläubig lächelte Cole. âSo funktioniert es nicht. Nimm dir einen Anwalt,
Weitere Kostenlose Bücher