Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
Gäste, aber nichts passierte. Als die Bungalowmiete fällig wurde, musste sie notgedrungen in ihr früheres Apartment zurückkehren, wo sie sich mit ihren beiden Mitbewohnerinnen fetzte, bis diese damit drohten, Belinda vor die Tür zu setzen. Sie ignorierte die Drohung. Dumme Kühe, alle beide.
    Die Katastrophe kam in einem blassblauen Umschlag. Es war ein Brief von ihrer Mutter. Darin schrieb sie ihrer Tochter, dass sie nicht länger willens seien, Belindas Torheiten zu unterstützen. Beigefügt der letzte Scheck.
    Sie machte sich halbherzig auf die Suche nach einem Job, fühlte sich aber dauernd unwohl, litt unter Kopfweh und Magenbeschwerden, wie mit einer Grippe in den Knochen. Sie fing an, ihre wenige Barschaft zusammenzuhalten, aß weniger, weil sie ohnehin keinen Appetit hatte, und verkniff sich die Einkäufe bei Schwab’s. Weshalb mussten solche grässlichen Dinge ausgerechnet ihr passieren, der Frau, die Errol Flynn geliebt hatte?
    Dass sie von Flynn schwanger war, wurde ihr eines Morgens mit erschreckender Deutlichkeit bewusst. Sie konnte sich nicht dazu aufraffen, sich anzuziehen. Zwei Tage lang lag sie in ihrem schäbigen Bett, starrte an die abblätternde Decke, versuchte, das Ausmaß ihres Dilemmas zu begreifen. Sie erinnerte sich an die Klatschgeschichten in Indianapolis, wo Mädchen zu weit gegangen waren, an Gerüchte von Blitzheiraten oder, noch schlimmer, abgeblitzten Bräuten. Aber das waren die Mädchen aus den falschen Familien und nicht Dr. Brittons Tochter Edna Cornelia. Mädchen wie sie heirateten erst und bekamen dann Babys. Andersherum wäre es undenkbar gewesen.
    Sie überlegte, ob sie Flynn benachrichtigen sollte. Aber wie? Sie wusste ja nicht einmal, wo er sich aufhielt. Au ßerdem konnte sie sich nicht vorstellen, dass er ihr helfen würde. Und dann kam ihr eine Idee: Alexi Savagar.
    Sie brauchte zwei Tage, bis sie ihn ausfindig gemacht hatte. Er logierte im Beverly Hills Hotel. Also hinterließ sie dort eine Nachricht für ihn.
    Miss Britton erwartet Mr. Savagar heute Nachmittag um fünf Uhr in der Polo Lounge.
    Es war ein kühler Nachmittag Ende Februar, und sie entschied sich für ein karamellfarbenes Samtkostüm mit einer weißen Nylonbluse, die den zarten Spitzenbesatz ihres Hemdröckchens durchschimmern ließ. Dazu trug sie kleine Perlohrringe und eine einreihige Zuchtperlenkette, ein Geschenk zu ihrem sechzehnten Geburtstag, weil ihre Eltern keine Party für sie hatten geben wollen. Ein karamellfarbenes Filzschiffchen, das sie keck auf der Seite ihres Kopfes feststeckte, vervollständigte das Bild. Nachdem sie weiße Handschuhe angezogen und den ordentlichen Sitz ihrer Strumpfnähte überprüft hatte, fuhr sie zu Schwab’s, wo sie ihren verbeulten Studebaker abstellte. Von dort ließ sie sich mit dem Taxi vor das elegante Portal des Beverly Hills Hotel chauffieren.
    Flynn hatte sie mehrere Male in die Polo Lounge ausgeführt, trotzdem war sie nervös, als sie die Bar betrat. Sie fragte den Oberkellner nach Mr. Alexi Savagar und folgte ihm zu einem weich gepolsterten Sofa mit Blick auf den Eingang – das war die begehrteste Sitzgelegenheit in der berühmtesten Cocktailbar von ganz Kalifornien. Obwohl sie Martinis nicht ausstehen konnte, bestellte sie sich einen, weil sie das stilvoll fand und Alexi bestimmt auch.
    Während sie auf ihn wartete, versuchte sie ihre Nervosität auszublenden, indem sie heimlich die anderen Gäste beobachtete. Van Heflin war mit einer zierlichen Blondine da. Sie entdeckte Greer Garson und Ethel Merman an separaten Tischen und, auf der gegenüberliegenden Seite der Bar, einen der Studiobosse, den sie durch Flynn kennen gelernt hatte. Ein Page in einem goldbetressten Jackett steuerte durch den Raum. »Anruf für Mistuh Heflin. Anruf für Mis-tuh Heflin.« Van Heflin hob eine Hand, worauf ein pinkfarbenes Telefon auf seinen Tisch gestellt wurde.
    Sie drehte den langen, kühlen Stiel des Martiniglases zwischen den Fingern und stellte fest, dass ihre Hände zitterten. Alexi würde nicht pünktlich kommen. Dieser verdammte Typ mit seinem Stolz! Würde er überhaupt kommen? Und was, wenn nicht?
    Gregory Peck und seine junge französische Ehefrau Veronique betraten die Bar. Die hübsche, brünette Veronique war eine ehemalige Journalistin, und Belinda musste einen Anflug von Neid unterdrücken. Veroniques prominenter Ehemann schenkte seiner Frau ein hinreißendes Lächeln und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Veronique lachte und legte ihre Hand in einer

Weitere Kostenlose Bücher