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Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Schönheiten von Paris gezeigt hatte, und sie entspannte sich allmählich.
    »Schau mal, dort drüben, chérie . Siehst du die grauen Steinbauten? Das ist der Couvent de l’Annonciation . Die Nonnen in diesem Konvent leiten eine der besten Schulen in ganz Frankreich.«
    Belinda interessierte sich mehr für die Weinberge.
    »Einige der vornehmsten europäischen Familien vertrauen ihre Kinder der Obhut und Erziehung dieser Nonnen an«, fuhr Alexi fort. »Die heiligen Schwestern nehmen sogar Neugeborene auf, wobei die kleinen Jungen zu den Mönchen bei Langres geschickt werden, sobald sie fünf sind.«
    Belinda war entsetzt. »Wie kommt eine reiche Familie auf die Idee, ihr Baby einfach so wegzugeben?«
    »Das wird bisweilen erforderlich, wenn die schwangere Tochter unverheiratet ist und sich so rasch kein passender Ehemann finden lässt. Die Schwestern behalten die Kleinen, bis eine diskrete Adoption möglich ist.«
    Dass sich die Unterhaltung um Babys drehte, machte sie nervös, und sie versuchte das Thema zu wechseln. Alexi ließ jedoch nicht locker. »Die Schwestern sorgen gut für die Kinder«, führte er aus. »Anders als in einer Kinderkrippe. Es fehlt ihnen an nichts. Sie bekommen gesundes, nahrhaftes Essen und viel Zuwendung.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Mutter ihr Kind so einfach hergibt.« Es war kühler geworden. Sie schlang den Pullover von den Schultern und schlüpfte hinein. »Lass uns gehen. Mir ist kalt.«
    »Das kannst du dir deshalb nicht vorstellen, weil du noch immer wie ein Bourgeois denkst.« Er machte keinerlei Anstalten zu gehen. »Nachdem du meine Frau bist, wirst du darüber anders denken müssen. Jetzt, wo du eine Savagar bist.«
    Unwillkürlich legte sie die Hände schützend auf ihren Bauch und drehte sich wie in Trance zu ihm um. »Das verstehe ich nicht. Wieso erzählst du mir das?«
    »Damit du weißt, was mit deinem kleinen Bastard passiert. Gleich nach der Geburt wird er zu den Schwestern des Konvents gebracht und dort aufgezogen.«
    »Du weißt es also«, wisperte sie.
    »Selbstverständlich. Was dachtest du denn?«
    Währdend der Tag langsam zur Neige ging, erwachten ihre schlimmsten Albträume zu neuem Leben.
    »Dein Bauch ist gerundet«, meinte er herablassendverächtlich, »und deine Brustvenen schimmern bläulich durch die Haut. In der Nacht, als ich dich in diesem schwarzen Fummel in unserem Schlafzimmer stehen sah … Da fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen. Wie lange wolltest du mich eigentlich noch an der Nase herumführen?«
    »Nein!« Sie konnte es nicht länger ertragen und griff zum Äußersten. »Nein! Das Baby ist kein Bastard. Es ist dein Kind! Es ist von dir …«
    Er schlug ihr mit der flachen Hand ins Gesicht. »Mach es nicht noch schlimmer, indem du mir mit Lügen kommst, die ich dir ohnehin nicht abnehme!« Sie versuchte sich von ihm loszureißen, aber er hielt sie fest. »Vermutlich hast du dich an dem Nachmittag in der Polo Lounge grandios amüsiert, dass ich dir in die Falle gegangen bin. Wie ein dummer Schuljunge. Du hast mich zum Narren gehalten!«
    Sie fing an zu weinen. »Ich weiß, ich hätte es dir sagen müssen. Aber dann hättest du mir womöglich nicht geholfen, und ich wusste nicht, was ich sonst hätte tun sollen. Ich gehe fort. Wir lassen uns scheiden, und dann brauchst du mich nie mehr wiederzusehen.«
    »Scheidung? Mais non, ma petite . Eine Scheidung kommt überhaupt nicht in Frage. Hast du das mit dem Konvent nicht kapiert, Belinda? Begreifst du immer noch nicht, dass du diejenige bist, die in die Falle getappt ist?«
    Panik erfasste sie. »Nein! Ich lass mir mein Kind nicht wegnehmen.« Ihr Kind. Flynns Kind! Sie würde ihre Träume realisieren. Und in Kalifornien ein neues Leben beginnen. Sie und ihr kleiner Junge, der seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten wäre, oder mit ihrer niedlichen, bildhübschen Tochter.
    Währenddessen verfinsterten sich seine Züge, und ihre törichten Traumschlösser stürzten ein. »Eine Scheidung ist tabu. Und wenn du klammheimlich verschwindest, bekommst du nicht einen Sou von mir. Du hast es doch noch nie geschafft, auf eigenen Füßen zu stehen, nicht wahr, Belinda? Also überleg es dir gut.«
    »Du darfst mir das Baby nicht wegnehmen!«
    »Und ob ich das darf«, erwiderte er in gefährlich ruhigem Ton. »Du kennst die französische Gesetzgebung nicht, meine Liebe. Dein kleiner Bastard ist rechtlich betrachtet mein Kind. In diesem Land hat der Vater die Erziehungsgewalt

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