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Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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mit arabischer Küche …«
    Fleur verkrampfte die Zehen in ihren Flipflops. »Ich hab schon zugesagt.«
    »Hast du, Baby?« Belinda krauste die Stirn. »Tut mir leid, aber daraus wird nichts. Du hast nämlich schon was anderes vor. Die Premiere des neuen Altman-Films, klar? Du gehst mit Shawn Howell hin.«
    Fleur hatte die Premiere schlicht verdrängt, und ihr grauste davor, mit Shawn Howell hinzugehen. Shawn war zweiundzwanzig, ein Filmstar mit dem entsprechenden Intelligenzquotienten. Bei ihrem ersten Date hatte er den ganzen Abend darüber lamentiert, dass alle »ihn vögeln wollten« und dass er von der Highschool geflogen sei, weil alle Lehrer Idioten wären. Sie hatte Gretchen bekniet, keine weiteren Dates mit ihm zu machen, aber Fehlanzeige. Die Agenturchefin beteuerte, Shawn sei momentan eine brandheiße Nummer und Business sei Business. Als Fleur es ihrer Mutter gegenüber geäußert hatte, war Belinda aus allen Wolken gefallen.
    »Aber Baby, Shawn Howell ist ein Star. Mit ihm gesehen zu werden, ist wie ein Sechser im Lotto.« Als Fleur sich beklagte, er versuche andauernd, seine Hand unter ihren Rock zu schieben, hatte Belinda ihr scherzhaft in die Wange gezwickt. »Prominente unterscheiden sich nun mal von Normalsterblichen. Für sie gelten andere Maßstäbe. Damit kannst du doch bestimmt umgehen.«
    »Ist schon okay«, murmelte Chris. Die Enttäuschung stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. »Ich hab’s kapiert. Vielleicht ein anderes Mal.«
    Fleur war klar, dass es kein anderes Mal gäbe. Chris würde gewiss nicht noch einmal den Mut aufbringen, sie um ein Date zu bitten.
     
    Auf dem Nachhauseweg im Taxi versuchte Fleur mit ihrer Mutter darüber zu diskutieren, aber Belinda schaltete auf stur. »Chris ist ein Niemand. Wieso um alles in der Welt willst du mit so einem Typen ausgehen?«
    »Weil ich ihn mag. Du hättest ihn nicht so …« Fleur zupfte an den Rändern ihrer abgeschnittenen Jeans. »Du hättest ihn nicht gleich so anfahren müssen. Ich kam mir vor, als wäre ich zwölf.«
    »Verstehe.« Belindas Stimme klang eisig. »Du findest also, ich hab dich bloßgestellt?«
    Fleur spürte eine leise Panik. »Nein, natürlich nicht. Wieso solltest du?« Belinda war demonstrativ von ihr abgerückt, und Fleur tastete nach ihrem Arm. »Ach, vergiss es. Ist ja auch nicht wichtig.« Natürlich war es wichtig, aber sie mochte die Gefühle ihrer Mutter nicht verletzen. In solchen Momenten dachte Fleur jedes Mal an ihre traurigen Abschiede im Konvent.
    Belinda blieb eine ganze Weile lang stumm, und Fleur wurde von Sekunde zu Sekunde mulmiger zumute.
    »Du musst mir vertrauen, Baby. Ich will doch nur dein Bestes.« Belinda drückte ihre Hand, und Fleur fühlte sich mit einem Mal, als wäre sie im freien Fall gestürzt und im letzten Augenblick noch aufgefangen worden.
     
    Nachdem Fleur schlafen gegangen war, betrachtete Belinda die Porträtaufnahmen an den Wänden, und ihre Entschlossenheit wuchs. Irgendwie würde sie Fleur vor allen beschützen müssen: vor Alexi, vor Nobodys wie Chris, vor Leuten, die ihrer Karriere im Weg standen. Das war ein hartes Stück Arbeit, und an Tagen wie diesem bezweifelte Belinda, ob sie es schaffen würde.
    Niedergeschlagenheit ergriff von ihr Besitz. Sie setzte sich jedoch darüber hinweg, indem sie nach dem Telefon griff und hastig eine Nummer wählte.
    Eine verschlafene Männerstimme meldete sich. »Hallo.«
    »Ich bin’s. Hab ich dich geweckt?«
    »Ja. Was liegt an?«
    »Ich möchte dich heute Abend sehen.«
    Er gähnte. »Wann kommst du vorbei?«
    »Ich bin in zwanzig Minuten bei dir.«
    Als sie den Hörer vom Ohr nahm, vernahm sie seine Stimme am anderen Ende. »Hey, Belinda? Wie wär’s, wenn du dein Höschen zu Hause lässt?«
    »Shawn Howell, du bist ein unverbesserlicher Satansbraten.« Sie legte auf, schnappte sich ihre Handtasche und verließ das Apartment.

9
     
    Hollywood wollte einen knallharten, skrupellosen Jake Koranda sehen, der die Gesetzlosen gnadenlos über den Lauf einer 44er Magnum fixierte. Der mit perlmuttbeschlagenen Colts Gangster abknallte und vollbusige Barschlampen küsste, bevor er sich mit laszivem Hüftschwung durch die Saloontüren schob. Koranda mochte erst achtundzwanzig sein, aber er war ein ganzer Mann, keins von diesen Weicheiern, die statt der Knarre einen Haartrockner im Gürtel stecken hatten.
    Jake hatte mit der Rolle des Einzelgängers Bird Dog Caliber auf Anhieb den ganz großen Erfolg gelandet. Der Low-Budget-Western hatte

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