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Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Hals. Fleurs Handflächen schwitzten.
    »Du bist und bleibst ein Flittchen, DeeDee«, knirschte Jake mit derselben vernichtend-kalten Stimme wie zuvor. Er beugte sich über DeeDee und riss ihr das Kettchen herunter. DeeDee schrie, trommelte mit den Fäusten auf ihn ein. Er schüttelte sie mit wutverzerrter Miene. Er ist Darsteller in einem Film, rief sie sich ins Gedächtnis. Grundgütiger, sie hoffte, dass er bloß schauspielerte.
    Er stemmte DeeDee gegen die Wand, und schlug zu. Fleur konnte es nicht mehr mit ansehen. Sie schloss die Augen und wünschte sich auf einen fernen Planeten.
    »Schnitt!«
    Lynn David weinte noch nach Abschluss der Szene. Jake zog sie in seine Arme und schob ihren Kopf unter sein Kinn.
    Johnny Guy trat zu ihnen. »Alles okay, Lynnie?«
    Jake stellte sich vor die Schauspielerin. »Lass uns allein!«
    Johnny Guy nickte und ging weg. Unvermittelt entdeckte er Fleur. Sie überragte ihn zwar um einen halben Kopf, aber das hinderte ihn nicht daran, sie stürmisch zu umarmen. »Dich hat der Himmel geschickt, Mädchen! Schön wie ein texanischer Sonnenuntergang nach einem Frühlingsregen.«
    Johnny Guy galt trotz seiner hemdsärmeligen Art als einer der besten Regisseure im Filmbusiness. Bei ihren Verhandlungen in New York war er einfühlsam auf ihre fehlende Filmerfahrung eingegangen und hatte ihr versprochen, alles zu tun, um ihr die Dreharbeiten zu erleichtern. »Komm mit. Ich möchte dich mit allen bekannt machen.«
    Er stellte sie der Crew vor, indem er über jeden Mitarbeiter eine persönliche Anekdote zu berichten wusste. Die Namen und Gesichter flatterten zu schnell an ihr vorbei, als dass sie sich alle hätte merken können. Fleur lächelte höflich. »Wo hast du deine bezaubernde Mutter gelassen?«, wollte er wissen. »Ich dachte, sie würde mitkommen.«
    »Sie muss sich noch um ein paar Dinge kümmern.« Fleur ließ unerwähnt, dass es sich dabei um Wattebäuschchen und kühlende, Juckreiz stillende Lotionen handelte. »Sie kommt in etwa einer Woche nach.«
    »Ich hab deine Mutter in den fünfziger Jahren kennen gelernt«, meinte er. »Damals arbeitete ich als Kabelträger. Ich sah sie einmal im Garden of Allah, als sie mit Errol Flynn befreundet war.«
    Fleur stolperte über ein Kabel, das sie übersehen hatte. Johnny Guy fasste sie geistesgegenwärtig am Arm. Belinda hatte ihr detailliert jeden Schauspieler vorgebetet, den sie jemals kennen gelernt hatte, Errol Flynn dabei allerdings nie erwähnt. Johnny Guy hatte sich bestimmt geirrt.
    Er wirkte plötzlich sichtlich konsterniert. »Komm, Schätzchen. Ich stell dich Jake vor.«
    Genau das hatte sie vermeiden wollen, aber Johnny Guy zog sie bereits in seine Richtung. Ihr Unbehagen wuchs, als sie die tränenüberströmte Lynn David gewahrte, die weiterhin in Jakes Umarmung verharrte. Fleur raunte Johnny Guy etwas zu. »Wieso warten wir nicht …«
    »Jako, Lynnie. Ich möchte euch jemanden vorstellen.« Er wirbelte sie nach vorn.
    Lynn nötigte sich ein mattes Grinsen ab. Jake fixierte sie mit Bird-Dog-Caliber-Blick und nickte knapp. Durch ihre Slingpumps auf Augenhöhe mit ihm, schaffte sie es, seinen Blick ungerührt zu erwidern.
    Ein unangenehmes Schweigen folgte, letztlich unterbrochen von einem jungen Mann mit Dreitagebart. »Wir müssen die Szene wiederholen, Johnny Guy«, verkündete er. »Wir haben Fremdgeräusche mit drauf.«
    Koranda schob sich an Fleur vorbei und stampfte mitten auf den Set. »Was zum Teufel ist mit euch los?« Schlagartig wurde es still. »Macht eure Arbeit gefälligst vernünftig. Wie oft sollen wir die Sequenz denn noch drehen?«
    Eine lange Pause schloss sich an. Irgendwann meldete sich jemand zu Wort: »Sorry, Jake, aber es ist nun mal passiert.«
    »Zum Henker mit dieser Bande!« Fleur wartete nur darauf, dass er seine perlmuttbeschlagenen Colts ziehen und jeden Einzelnen umnieten würde. »Dann passt gefälligst besser auf! Wir drehen die Szene jetzt noch ein letztes Mal, und dann ist Schluss mit dem Affenzirkus!«
    »Mach mal halblang, mein Junge«, schaltete Johnny Guy sich ein. »Der Regisseur bin meines Wissens immer noch ich.«
    »Dann mach deinen Job anständig«, schoss Koranda zurück.
    Johnny Guy kratzte sich am Kopf. »Das will ich nicht gehört haben, Jako. Los, alle wieder an die Arbeit.«
    Derartige Wutanfälle war Fleur von ihrer Modeltätigkeit her gewohnt – in den letzten Jahren hatte sie etliche Querelen miterlebt, trotzdem drehte sich ihr der Magen um. Sie blickte auf ihre riesige

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